- 27.11.2025, 09:16:32
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Nach Kuhattacke: Experten fordern neue Regelungen
Das Symposium „Sicher auf Bergen und Almen – mit und ohne Hund“ fand am 21.11.2025 zu Gast in der Gemeinde Ramsau am Dachstein statt.
Ortsansässige, grundbesitzende Bauern, hochkarätige Experten aus Alm- und Viehwirtschaft sowie Veterinärmedizin, Wander- und Bergtourismus mit ersessenem Wegerecht, alpinem Risikomanagement und Gemeindeverwaltung erarbeiteten gemeinsam Lösungsansätze zu einem Thema, welches durch einen tragischen Kuhunfall am 31. August 2025* bei der Austriahütte in der Ramsau dramatische Brisanaz erlangte.
Nachhaltige und generationenübergreifende Herausforderungen für die Land- und Forstwirte, aktuelle Entwicklungen in der „Outdoorszene“, Veränderungen in der Tierhaltung beim Weidevieh und in den letzten Jahren wiedergekehrte Bedrohungen durch große Beutegreifer waren genauso ein Thema wie die zunehmende Entfremdung mancher Touristen von der bäuerlichen Lebenswelt und vom angemessenen, respektvollen Verhalten auf Almen und Bergen.
Veränderungen in Bergtourismus und Viehwirtschaft
Gleicher Ansicht war man in der Beschreibung der Ausgangslage, was hohe Zuwachsraten von naturhungrigen Besuchern und leistungsorientierten Bergsportlern unterschiedlicher neuer Spielarten – von E-Mountainbikern bis zu Bergläufern – betraf. Die deutlich wahrnehmbare Zunahme von mitgeführten Hunden und deren klarer Mangel an angemessenem Training für die Gegebenheiten im Freigelände wurde ebenso übereinstimmend festgestellt wie das bedauerliche Ausmaß an unvernünftigem Verhalten bei wenigen, aber störenden Außenseitern, welches einhergeht mit der Selbstdarstellung in den sozialen Medien. Aufhorchen ließ aber auch die Erkenntnis über die zunehmende „Entdomestizierung“ von Kühen, die nicht mehr durch den regelmäßigen, alltäglichen Melkvorgang oder die Fütterung an den Umgang mit Menschen gewohnt sind.
Information und Aufklärung als Schlüsselaufgaben
Einhelligkeit gab es, dass Beherbergungsbetriebe jeder Art genauso eine Aufklärungs-, Informations- und Kommunikationsmitverantwortung ihren Gästen gegenüber haben, wie es die alpinen Vereine bei ihren bergsteigenden Mitgliedern betrifft. Vorsorge und Vermeidung von Kulminationspunkten mit hoher Frequenz von sowohl Mensch als auch Tier sind verstärkt und im Sinne einer Vernetzung zwischen den Akteuren sowie durch das Sammeln und Weitergeben von digitalisierten Informationen (z.B. in Tourenportalen, gemeinsamen Nachrichten mit dem Wettergeschehen in elektronischen Medien etc.) gefordert.
Zukunftsweisende Schritte der „Austria“
Die Ergebnisse des Symposiums werden vom teilnehmenden Kuratorium für alpine Sicherheit dokumentiert und allen „Stakeholdern“, insbesondere dem Tourismusministerium sowie der Land- und Forstwirtschaft bzw. deren Interessensvertretungen, und vor allem auch den Bergsteigervereinen über den ebenfalls präsenten Verband der alpinen Vereine Österreichs zur Verfügung gestellt. Der Alpenverein Austria, von dem die Initiative ausgegangen ist, wird in seinen Arbeitsgebieten unter Mitwirkung örtlicher Interessensvertreter eine Pilotregion identifizieren und diese dabei unterstützen, die erforderliche Vernetzung aller Involvierten und die Kommunikation der vernetzten Daten an die genannten Adressaten zu erproben.
*Zu diesem tragischen Ereignis ist festzuhalten, dass es durch eine bedauerliche Verkettung unvermeidbar geworden ist. Die Verunglückten waren jahrzehntelang berg- und hundeerfahren und hatten sich bestmöglich verhalten.
Unterlagen dazu finden Sie hier:
Rückfragen & Kontakt
Alpenverein Austria
Helene Taucher, M.A.
Telefon: +4315131003-11
E-Mail: Taucher@alpenverein-austria.at
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