• 26.11.2025, 18:30:32
  • /
  • OTS0169

„Lawful but awful“: Verein ZARA veröffentlicht 8. #GegenHassimNetz-Bericht

Wenn Hass legal, aber trotzdem schädlich ist

Wien (OTS) - 

Am 26. November 2025 präsentiert der Verein ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit seinen 8. #GegenHassimNetz-Bericht. Der diesjährige Bericht widmet sich dem Thema „Lawful but Awful“. Er zeigt, wie sehr auch rechtlich zulässige Inhalte im Netz Menschen verletzen, zum Schweigen bringen und insgesamt einen fairen, demokratischen Diskurs verhindern.

Seit der Gründung der Beratungsstelle #GegenHassimNetz im Jahr 2017 wurden insgesamt 15.113 Fälle von Online-Hass dokumentiert, davon 1.716 im aktuellen Beratungsjahr. Ein Großteil der Meldungen ist vorurteilsmotiviert, besonders häufig geht es um rassistische und sexistische Angriffe. Oft treffen sie Menschen, die von mehreren Diskriminierungsformen betroffen sind.

„Ob Hass im Netz strafbar ist, hängt jedoch nicht primär davon ab, aus welchem Grund ein Mensch Hass verbreitet. Sowohl ideologisch als auch nicht-ideologisch motivierte Inhalte können rechtswidrig sein – oder eben legal. Ihnen gemeinsam ist, dass sie verletzen“, erklärt Fiorentina Azizi-Hacker, Leiterin der ZARA-Beratungsstellen. Die ZARA-Berater*innen prüfen daher genau, welche rechtlichen Schritte oder anderen Maßnahmen möglich und sinnvoll sind, um Betroffene in ihrem individuellen Fall bestmöglich zu unterstützen.

Der Bericht verdeutlicht, dass Hass im Netz ein breites, gesamtgesellschaftliches Problem ist: Er reicht von strafbaren Drohungen und Verhetzung über sexualisierte Gewalt und Cybermobbing bis zu „lawful but awful“-Inhalten, die zwar nicht gegen Gesetze verstoßen, aber dennoch massiv schaden. Etwas mehr als die Hälfte (54 %) der bei ZARA gemeldeten Hass-Inhalte bewertete die ZARA-Beratungsstelle #GegenHassimNetz als nicht-rechtlich relevant.

„Legaler Online-Hass prägt den Alltag vieler Menschen und macht sichtbar, wo der Rechtsstaat an seine Grenzen stößt, wenn es um den Schutz der Menschenwürde geht. Genau an dieser Schnittstelle beginnt die Arbeit von ZARA: Wir hören zu, beraten und handeln, wo andere Systeme nicht greifen“, so ZARA-Geschäftsführerin Rita Isiba.

Der Bericht bietet neben aktuellen Zahlen und Analysen auch konkrete Handlungsempfehlungen: für Betroffene und Zeug*innen von Hass im Netz ebenso wie für politische Entscheidungsträger*innen. Er zeigt auf, wie Menschen sich selbst und andere besser schützen können, welche Formen digitaler Zivilcourage im Alltag umsetzbar sind und welche strukturellen Maßnahmen es braucht, um digitale Räume sicherer und demokratischer zu gestalten.

Präsentation des Berichts

Der 8. #GegenHassimNetz-Bericht wird am heutigen Mittwoch, 26. November 2025, um 18:30 Uhr im Rahmen eines journalistischen Themenabends im Presseclub Concordia mit Unterstützung von Magenta Telekom präsentiert.

Nach der Vorstellung des Berichts diskutieren Fiorentina Azizi-Hacker (Leiterin der ZARA-Beratungsstellen), Elisabeth Fuchs (Bildungsdirektorin der Stadt Wien),
Anastasia Lopez (ORF-Auslandsreporterin & Gründerin der Faktencheck-Plattform BAIT) und Maria Rus (Head of Social Responsibility bei Magenta Telekom) unter der Moderation von Mathias Zojer (Presseclub Concordia) über Cybermobbing, Medienkompetenz und Opferschutz.

Den Bericht mit aktuellen Zahlen und Analysen finden Interessierte hier.

Rückfragen & Kontakt

ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit
Caroline Schmüser, BA
Telefon: +43 (01) 929 13 99
E-Mail: presse@zara.or.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | ZAR

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel