• 26.11.2025, 15:35:32
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Bauernbund: EU-Parlament macht Weg frei für praxistaugliche Entwaldungsverordnung

Strasser: „Wichtiger Schritt für Rechtssicherheit und realistische Regeln gelungen“

Wien (OTS) - 

Das Europäische Parlament hat heute mit breiter Mehrheit für eine weitere Verschiebung der Entwaldungsverordnung (EUDR) gestimmt und sich damit klar hinter die Linie der Mitgliedsstaaten gestellt. Gemeinsam mit dem Rat kann nun im Dezember ein Anwendungsstopp fixiert werden. Das ist ein wichtiger Schritt, der zeigt, dass sich der massive Einsatz des Bauernbundes auf allen Ebenen bezahlt gemacht hat. Die Bedenken von Betrieben, Forstwirtschaft und Landwirtschaft werden endlich gehört.

Einsatz in Brüssel macht sich bezahlt

„Das ist ein Meilenstein, für den wir uns gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und EU-Abgeordnetem Alexander Bernhuber auf europäischer Ebene stark eingesetzt haben. Das Parlament hat verhindert, dass eine unausgereifte Verordnung ohne Rücksicht auf die Realität in unseren Betrieben in Kraft tritt“, sagt Bauernbund-Präsident Abg.z.NR DI Georg Strasser.

Mit der nun vorgesehenen Verschiebung gelten die Regeln für mittlere und große Unternehmen erst ab 30. Dezember 2026, für Kleinst- und Kleinbetriebe sogar erst ab 30. Juni 2027.

Entlastung bei Referenznummern und Nachweispflichten

Positiv aus Sicht des Bauernbundes ist, dass besonders aufwendige Vorgaben deutlich abgeschwächt wurden. Die ursprünglich vorgesehene Erfassung jeder Holzlieferung mit eigenen Referenznummern soll nicht kommen. „Diese Vorgabe hätte viele Waldbesitzer und holzverarbeitende Betriebe vor kaum bewältigbare Aufgaben gestellt. Dass hier nachgebessert werden soll, bringt eine spürbare Entlastung für die Betriebe“, so Strasser.

Kleinst- und Kleinbetriebe sollen künftig nur noch in begrenztem Ausmaß Dokumentationspflichten erfüllen müssen. Das reduziert die bürokratische Belastung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe.

„Österreich hat eines der strengsten Forstgesetze in Europa und eine seit Jahren wachsende Waldfläche. Entwaldung ist bei uns kein Thema. Umso wichtiger ist es, dass die EU zwischen Ländern mit realem Risiko und jenen ohne Entwaldungsgefahr unterscheidet“, betont Strasser.

Bis April 2026 weitere Vereinfachungen vorbereiten

Das Europäische Parlament hat außerdem festgelegt, dass die Europäische Kommission bis spätestens 30. April 2026 einen Bericht zur Vereinfachung der EUDR vorlegen muss, der die Auswirkungen und administrativen Belastungen bewertet. Daraus können weitere Vorschläge zur Entbürokratisierung folgen.

„Wir erwarten, dass diese Überprüfung ernsthaft genutzt wird. Bürokratieabbau ist keine Nebensache, sondern Voraussetzung dafür, dass unsere bäuerlichen Familienbetriebe wirtschaften können“, so Strasser.

EUDR bleibt Baustelle - Trilog muss Klarheit bringen

„Die heutige Entscheidung ist ein Meilenstein. Nun muss dieses Ergebnis in den Trilogverhandlungen im Dezember bestätigt werden. Damit erreichen wir endlich das Ziel, Entwaldung dort zu bekämpfen, wo sie tatsächlich stattfindet. Unsere Betriebe in Österreich dürfen nicht für Probleme verantwortlich gemacht werden, die sie nicht verursacht haben“, erklärt Strasser abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Bauernbund Österreich
Martin Grob, MA
Telefon: +43 664 8850 9559
E-Mail: m.grob@bauernbund.at
Website: https://www.bauernbund.at

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