• 26.11.2025, 14:18:32
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WKÖ-Danninger: EU muss Bürokratie-Stopp bei Entwaldungsverordnung ernst nehmen

Generalsekretär begrüßt Parlamentsposition als wichtigen Schritt für eine praktikable Umsetzung

Wien (OTS) - 

„Das heutige Votum des Europäischen Parlaments ist ein wichtiges Signal für mehr Realitätssinn in der europäischen Gesetzgebung“, erklärt Jochen Danninger, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), anlässlich der Abstimmung zur Entwaldungsverordnung (EUDR) in Straßburg. „Mit der Entscheidung, dem Kurs der Mitgliedstaaten zu folgen und noch ein Jahr Aufschub zu gewinnen, ist eine praxisnähere Umsetzung zum Greifen nahe. Jetzt braucht es Tempo im Trilog.“

Verhältnismäßigkeit und Umsetzbarkeit sichern Akzeptanz

„Die heimische Wirtschaft steht hinter dem Ziel, mit entwaldungsfreien Lieferketten einen Beitrag zum globalen Waldschutz zu leisten. Aber ein Gesetz darf nicht an der Praxis scheitern“, betont Danninger. Gerade in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit sei es essenziell, Unternehmen nicht mit unverhältnismäßigem bürokratischem Aufwand zu überlasten.

Die WKÖ begrüßt insbesondere den Vorschlag der EU-Kommission, die Sorgfaltspflichten auf die Erst-Inverkehrbringer eines Produkts zu beschränken. „Das schafft Klarheit und ist ein gangbarer Weg. Eine darüberhinausgehende Pflicht zur Weitergabe und Sammlung von Referenznummern entlang der gesamten Lieferkette hingegen wäre ein Bürokratiemonster ohne erkennbarem ökologischen Mehrwert“, so Danninger. Als Beispiel nennt die WKÖ den Tischlereibetrieb, der eine Küche einbaut: In einer einzelnen Spannplatte können bis zu 30.000 Referenznummern enthalten sein. Die Verpflichtung, diese zu erfassen und weiterzugeben, würde für zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen zu einem unverhältnismäßigen Mehraufwand führen – ohne spürbaren Nutzen für Wald, Klima oder Umwelt.

Rasche Einigung und Aufschub sind erforderlich

„Die Zeit drängt. Weniger als ein Monat vor dem geplanten Anwendungsbeginn brauchen Betriebe endlich Klarheit über ihre Pflichten. Der Trilog muss rasch abgeschlossen werden“, fordert Danninger. Die WKÖ spricht sich zudem klar für einen einheitlichen Aufschub um ein weiteres Jahr aus. „Das verschafft den Unternehmen die nötige Vorbereitungszeit, um die Vorgaben rechtskonform und sinnvoll umzusetzen“, so Danninger abschließend. (PWK496/NIS)

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