• 26.11.2025, 12:35:32
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ÖQZ-24 begrüßt Vorhaben zur Verbesserung der Qualität in der 24-Stunden-Betreuung und weist auf notwendige finanzielle Voraussetzungen hin

Wien (OTS) - 

Bereits 2018 hat das Sozialministerium mit den entsprechenden Richtlinien die Grundlagen für die Qualitätssicherung der Vermittlungsagenturen geschaffen. 2019 schließlich haben die Pilotzertifizierungen stattgefunden und eine wissenschaftliche Evaluation das Verfahren bestätigt. Seitdem wurden 50 Vermittlungsagenturen zertifiziert. Sie umfassen damit mehr als ein Drittel aller geförderten Betreuungsverhältnisse von betreuungsbedürftigen Personen, die über eine Agentur ihre Betreuungskraft vermittelt bekommen.

„Wir begrüßen die Diskussion um eine Verbesserung der Qualität sehr, wie sie nunmehr von Frau Bundesministerin Schumann auf die politische Tagesordnung gehoben wurde“, so der Vorsitzende der Zertifizierungsorganisation ÖQZ-24, Johannes Wallner. „Die Richtlinien des Österreichischen Qualitätszertifikats für Vermittlungsagenturen, kurz ÖQZ-24, wurden vom Sozialministerium gemeinsam mit der Wirtschaftskammer und den großen Wohlfahrtsträgern entwickelt. Wir haben nunmehr bereits 50 Agenturen zertifiziert. Vielen befinden sich aktuell in der Wiederholungszertifizierung. Das macht uns auch stolz, weil die Agenturen den Vorteil der Qualitätssicherung für sich erkannt haben“, setzt Wallner fort.

Auch die Kundinnen und Kunden fragen das Zertifikat nach, denn das ÖQZ bietet einen deutlichen Vorteil im Bereich der Sicherheit, Vertragstreue und Transparenz. Demnach sind bereits mehr als ein Drittel aller von Agenturen vermittelten und geförderten Betreuungsverhältnisse ÖQZ-24 zertifiziert.

Seit nunmehr 4 Jahren fordert das ÖQZ-24 von der Politik ein klares Bekenntnis zur Qualitätssicherung. „Klar definierte Qualität reduziert die Risiken, aber das kostet auch Geld. Und je besser die Betreuungspersonen ausgebildet sind, gerade auch in der deutschen Sprache, umso höher werden ihre Honorare sein, berechtigterweise“, so Helmut Lutz, Vorstandsmitglied im ÖQZ-24 und Geschäftsführer von Malteser Care. Elisabeth Anselm, Geschäftsführerin des Hilfswerk Österreich und ebenfalls Vorstandsmitglied im ÖQZ-24 erläutert dazu: „Die 24-Stunden-Betreuung ist schlechter gefördert als jedes andere Versorgungsmodell. Das geht zu Lasten der Betroffenen und Angehörigen sowie der Betreuer:innen, aber auch zu Lasten der Qualität. Wenn wir so weitermachen wie bisher, kann sich bald niemand mehr eine qualitätsgesicherte 24-Stunden-Betreuung leisten. Wenn wir die Qualität flächendeckend sicher wollen, müssen wir dringend das Förderregime überarbeiten. Ohne Ressourcen keine Qualität!“

Die Richtlinien des Bundesministeriums sehen derzeit eine begleitende Qualitätssicherung durch die diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, mindestens quartalsweise, vor. Die Kosten dafür haben aber die betreuten Personen zu tragen. Und das führt sehr häufig an oder über die Grenzen der Finanzbierbarkeit. Da bleibt dann meist auch kein Spielraum für eine bessere Honorierung der Betreuungskräfte. Deshalb fordert das ÖQZ seit Jahren die Einführung des „Qualitätsbonus“ für die Sicherung der Qualität wie auch des „Fairnessbonus“ für die angemessene finanzielle Abgeltung der Leistungen der Betreuer:innen.

„Frau Bundesministerin Schumann hat die Nöte der Menschen erkannt, und ist bereit hier auch Verbesserungen zu schaffen. Wir sind sehr gerne bereit unsere Erfahrung in die Weiterentwicklung der Qualität einzubringen. Und vielleicht kann Frau Bundesministerin Schumann bei der nächsten Zertifikatsverleihung an 25 ÖQZ-Agenturen Mitte 2026 bereits die neuen Richtlinien und Förderungen präsentieren. Das würde nicht nur uns, sondern vor allem die 30.000 betroffenen Familien und die 60.000 Betreuer:innen freuen“, so Johannes Wallner abschließend.

Über das ÖQZ-24:

Das Österreichische Qualitätszertifikat für Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung wurde 2018 vom damaligen „Verein zur Förderung der Qualität in der Betreuung älterer Menschen“ im Auftrag des Sozialministeriums entwickelt. 2019 fand die erste Zertifikatsverleihung durch die damalige Bundesministerin Brigitte Zarfl statt. Dem Verein gehörten neben Branchenvertretern aus der stationären Altenpflege vor allem Landesregierungen und das Sozialministerium an. Nach dem Übergang des Nationalen Qualitätszertifikats für Alten- und Pflegeheime in Österreich (NQZ) an die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) hat sich der Verein aufgelöst und das Zertifizierungsverfahren sowie die Marke ÖQZ an den gemeinnützigen Verein ÖQZ-24 – Österreichische Qualitätszertifizierung für Personenbetreuung übertragen. Gründer und Vorsitzender beider Vereine war Johannes Wallner.

Aktuell werden rund 30.0000 betreuungs- und pflegebedürftige Personen zuhause von Personenbetreuer:innen versorgt. Rund 21.000 von ihnen beziehen eine Förderung des Sozialministeriums. Die Anspruchsberechtigung liegt seit 2008 unverändert bei einem monatlichen Einkommen von maximal Ꞓ 2.500.- Das erklärt auch die stark gesunkene Zahl der Anspruchsberechtigten.

Rund 7.000 Personen werden von ÖQZ zertifizierten Vermittlungsagenturen umfassend begleitet, sei es durch transparente Verträge, sei es durch definierte Erreichbarkeiten, Ersatzstellungen bei Ausfall der Betreuungskraft bis zur verpflichtenden Einbindung der Fachpflege.

Zur Struktur des Vereins:
Über die korrekte Abwicklung des Zertifizierungsverfahrens sowie Behandlung strittiger Beschwerden wacht das unabhängige Präsidium. In den Beiräten finden sowohl die zertifizierten Agenturen als auch die Zertifizierer:innen Möglichkeiten, Vorschläge zur Weiterentwicklung einzubringen. Die strategische Entwicklung verantwortet der Vorstand, der sich aus privaten und gemeinnützigen Agenturen zusammensetzt, unter dem Vorsitz eines neutralen Qualitätsexperten. Der operative Zertifizierungsbetrieb wird von eigens eingesetzten Koordinator:innen aus den Reihen der Zertifizierer:innen umgesetzt.

Rückfragen & Kontakt

ÖQZ-24
Mag. Johannes Wallner
Telefon: +43(0)67684132428
E-Mail: johannes.wallner@oeqz.at

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