- 26.11.2025, 11:33:02
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Gaal: Lainzer Architekturjuwel Werkbundsiedlung geht „Raus aus Gas“
Vier denkmalgeschützte Wohnobjekte werden innensaniert und durch erneuerbare Energie dekarbonisiert. Plus Fassadensanierung eines weiteren Architekturunikats.
Die Werkbundsiedlung in Hietzing ist in ihrer Einzigartigkeit international berühmt und beliebter Anziehungspunkt für Architekturliebhaber weltweit. Sie wurde als Musterhaussiedlung im Zuge der größten Bauausstellung Europas am 4. Juni 1932 u.a. von Bürgermeister Karl Seitz eröffnet. Die Wohneinheiten stehen weiterhin als avantgardistischer Wohnraum mit Gärten in unmittelbarer Nähe zum Naherholungsgebiet Roten Berg zur Verfügung.
„Die Werkbundsiedlung ist in sich einzigartig und ein wahres architektonisches Juwel. Die Individualität jedes Gebäudes, bei gleichzeitiger Homogenität des Gesamten waren ihrer Zeit auf avantgardistische Weise voraus. Aber wir reden bei der Werkbundsiedlung nicht nur von der Ästhetik, sondern auch von Funktionalität. Die Werkbundsiedlung ist belebte Architekturgeschichte. Denn hier wohnen Familien und das ist für uns in Wien auch entscheidend. Nach der großen Sanierung des Gebäudebestandes wird jetzt begonnen, die Werkbundsiedlung originalgetreu innen zu sanieren und auf erneuerbare Energien umzustellen, damit hier auch noch folgende Generationen die Wohnqualität erleben können.“ so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.
Dekarbonisierung und Innensanierung nach Kriterien des Denkmalschutzes
Die Häuser wurden in den 1930er Jahren mit Flachdach in Stahlbeton- und Ziegelbauweise mit charakteristischen Putzfassaden, offenen Grundrissen und großen Fensterflächen errichtet. Ziel der bevorstehenden Maßnahmen ist die thermische Sanierung und Dekarbonisierung des Ensembles unter Wahrung des historischen Erscheinungsbildes und besonderer Sorgfalt in Hinblick auf den Denkmalschutz. Bereits in den Jahren 2014 – 2016 erfolgte die Hüllensanierung der Gebäude der Werkbundsiedlung. Nun startet das Stadt Wien-Unternehmen WISEG mit der Sanierung und Dekarbonisierung von 4 Gebäuden und der Fassadensanierung eines weiteren Gebäudes.
Geschäftsführer Wiseg Josef Wiesinger: „Die Werkbundsiedlung ist seit 1932 eine Ikone der Moderne in Österreich. Damals als mustergültiges Beispiel für „neues Wohnen“ konzipiert ist die Werkbundsiedlung heute architektonisches Erbe.
Mit der Sanierung leisten wir einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Wiener Baubestandes – behutsam und zukunftsorientiert und vereinen dabei architektonisches Denkmal mit zeitgemäßer Energieeffizienz“
Architektonische Individualität für Generationen erhalten
Die Gebäude befinden sich in Lainz, in der Veitingergasse 71, 77, 83, 91 und am Engelbrechtweg 11. Die einzigartigen Gebäude wurden von den welt-renommierten Architekten Hugo Häring, Richard Bauer, Josef Hoffmann, André Lurcat und Anton Brenner entworfen.
„Als Bezirksvorsteherin freue ich mich darüber, dass mit der Werkbundsiedlung eine Sehenswürdigkeit des Bezirks weiter saniert und zunehmend mit nachhaltiger Energie versorgt wird. Die Werkbundsiedlung ist mehr als nur ein architektonisches Juwel im Herzen von Hietzing, sie ist ein belebter Wohnraum, der in Hietzing auch für die Zukunft nachhaltig zur Verfügung steht.“ so die Bezirksvorsteherin Hietzing Johanna Zinkl.
„Am Weg zur Klimaneutralität ist die Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien ein wichtiger Schritt. Dabei ist die dauerhafte Reduktion der CO2-Emmissionen im Bereich „Wohnen“ ein zentraler Bestandteil. Daher freue ich mich, dass es gelingt auch in Architekturhistorisch wichtigen Bauten wie der Werkbundsiedlung die Dekarbonisierung voranzutreiben.“ ergänzt der Bezirksvorsteher-Stellvertreter von Hietzing Marcel Höckner.
Neben den üblichen Sanierungsmaßnahmen, wie der Erneuerung der Böden, Malerarbeiten sowie der Verbesserung der Sanitär- und Elektroanlagen, liegt nun ein starker Fokus auf der Nachhaltigkeit. Diesbezüglich erfolgt bei den Objekten das neue Heizsystem über Erdwärme (Wärmepumpe mit Tiefensonden). Hierzu wird in den Häuser eine Deckenheizung inkl. Temperierung mittels Lehmbauplatten, welche gleichzeitig die Feuchtigkeit regulieren, in Kombination mit gebläseunterstützten Heizkörpern installiert. Ebenso wird in jedes Haus eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. Eine Photovoltaikanlage auf den Dächern mit Batteriespeicher rundet die Maßnahmen ab. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Sanierung der Wohngebäude gemäß den denkmalschutzrechtlichen Auflagen. Auch die Freilegung historischer Oberflächen und der Rückbau nicht originaler Zubauten stehen im Fokus.
Die Bauarbeiten sind von Oktober 2025 bis Juli 2026 geplant.
Zur Wiseg:
Die WISEG (Wiener Substanzerhaltungsg.m.b.H. & Co KG), ein Immobilienunternehmen im wirtschaftlichen Eigentum der Stadt Wien, ist heute Eigentümerin eines Großteils der Häuser (48 von 70).
Seit 2011 sind wir für deren Verwaltung, Pflege und die etappenweise denkmalgerechte Sanierung verantwortlich und setzt mit diesem Sanierungspaket ein sichtbares Zeichen für nachhaltige Stadterneuerung im historischen Bestand.
Über die Werkbundsiedlung: https://www.werkbundsiedlung-wien.at/
Rückfragen & Kontakt
Stephan Grundei
Mediensprecher Vizebürgermeisterin Kathrin Gaal
Tel.: 0676/8118 98057
E-Mail: stephan.grundei@wien.gv.at
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