• 26.11.2025, 10:34:32
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Zehn Jahre Likrat: Ein Erfolgsprogramm im Kampf gegen Antisemitismus!

Mehr als 23.000 Schüler und Studenten konnten im Dialog auf Augenhöhe das Judentum kennenlernen.

Wien (OTS) - 

Likrat (aus dem Hebräischen: „Auf jemanden zugehen“) ist das österreichweite Dialogprogramm der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), das dazu einlädt, mit Jugendlichen und Studierenden über ihr persönliches Judentum zu sprechen. Durch Begegnungen auf Augenhöhe werden mögliche Vorurteile aufgeklärt, präventiv gegen Antisemitismus vorgegangen und Brücken zwischen unterschiedlichen Menschen und Lebenswelten aufgebaut. Mit mehr als 200 jüdischen Jugendlichen und Studierenden ist Likrat an der Prävention und Bekämpfung aller Formen des Antisemitismus beteiligt.

IKG-Präsident Oskar Deutsch: „Das Erfolgsprogramm Likrat ist ein wichtiger Bestandteil der vielfältigen Maßnahmen gegen Antisemitismus in Österreich. Die Antwort auf die steigende Zahl antisemitischer Übergriffe ist noch mehr sichtbares jüdisches Leben und genau das vermitteln die Jugendlichen in jeder einzelnen Begegnung. Mit ihrem Engagement stärken die Likratinos und Likratinas den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft für künftige Generationen.“

Likrat ist neben Schulen auch in der Sicherheitsakademie der Polizei, dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) und an Universitäten präsent. Ziel ist es, in allen Settings eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen, um schwierige Fragen oder Vorurteile anzusprechen. Die jüdischen Jugendlichen (sog. Likratinos oder Likratinas) werden im Rahmen von Ausbildungsworkshops auf die Begegnungen vorbereitet. Durch eine fundierte didaktische und fachliche Basis wird ein produktiver Austausch im Rahmen der Begegnungen sichergestellt. Likrat wird in verschiedenen Schulen sowohl als selbstverständlicher Teil des Unterrichts angesehen als auch in konkreten Anlassfällen hinzugezogen, um antisemitischen Vorfällen effektiv zu begegnen.

IKG-Jugendkommissionsvorsitzende Beatrice Kricheli: „Likrat hat über die vergangenen zehn Jahre ein rasantes Wachstum erfahren – einerseits aufgrund der Notwendigkeit, gegen Antisemitismus vorzugehen, aber auch, da das Lehrpersonal die positive Wirkung von Likrat im Unterricht miterlebt. Dank für diese Arbeit gilt in erster Linie den Jugendlichen, die in tausenden Begegnungen und Vorbereitungsstunden ihre Zeit in ein besseres Miteinander investieren. An dieser Stelle möchten wir uns auch bei den Förderinstitutionen bedanken, die uns in den vergangenen Jahren begleitet haben und uns auch weiterhin begleiten werden.“

Mit über 1.000 Begegnungen und mehr als 23.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnte Likrat seinen Wirkungsbereich kontinuierlich erweitern und umfasst heute neben Begegnungen auch Aufklärungsarbeit in sozialen und klassischen Medien. Durch diese Bemühungen wurde Likrat in den vergangenen Jahren zu einer tragenden Säule im Kampf gegen Antisemitismus und ist fester Bestandteil der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus.

Bundesministerin Claudia Plakolm:

„Seit zehn Jahren zeigt Likrat, wie man Vorurteile abbaut, indem man miteinander statt übereinander redet. Jüdische Jugendliche gehen in Schulklassen, erzählen aus ihrem Alltag und beantworten Fragen zum Judentum. Gerade weil antisemitische Angriffe zunehmen, braucht es diese direkte Arbeit von jungen Menschen für junge Menschen. Deshalb stärken wir Likrat auch in der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus, dort wo junge Menschen lernen und diskutieren, in Schulen, in Kursen und online. Klar ist: Wer jüdisches Leben bedroht, bedroht unsere Demokratie – und das akzeptieren wir nicht.“

Bundesminister Christoph Wiederkehr:

„Likrat steht beispielhaft dafür, wie Dialog, Begegnung und gegenseitiges Verständnis in unserer Gesellschaft gestärkt werden können. Der persönliche Kontakt und der offene Austausch in den Schulklassen, die das Projekt möglich machen, sind essenziell, um Vorurteile abzubauen und einen respektvollen Umgang miteinander zu fördern. Junge Menschen kommen direkt miteinander ins Gespräch – für unser Bildungssystem ist das von großer Bedeutung. Ich bedanke mich herzlich für die engagierte Zusammenarbeit und möchte auch in Zukunft meine Unterstützung für derartige Dialoginitiativen betonen. Projekte wie Likrat sind wichtiger denn je, um ein friedliches und vielfältiges Zusammenleben in Österreich zu gewährleisten. Ich gratuliere Likrat zum 10-Jährigen Jubiläum und wünsche weiterhin viel Erfolg!“

Staatssekretär Alexander Pröll

„In einer Zeit, in der antisemitische Stereotype und Hass wieder lauter werden, ist Likrat ein zentraler Baustein der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus. Diese Initiative beweist seit 10 Jahren, dass Prävention dann am stärksten ist, wenn Menschen einander wirklich begegnen und einander zuhören, wenn Vorurteile auf Wissen treffen. Österreich ist der Initiative und vor allem auch den mutigen Likratinas und Likratinos zu Dank verpflichtet.“

Likrat stellt darüber hinaus einen aktiven Beitrag der jüdischen Jugend dar, jüdisches Leben zu vermitteln und einen offenen Dialog für die Zukunft zu fördern. Damit ist Likrat auch ein starker Verbündeter im Sinne eines zukunftsgerichteten Bewusstseins der einst großen jüdischen Gemeinde, die heute wieder aufblüht. Dies ist besonders in der Bundeshauptstadt Wien sichtbar, in der der Großteil der Jüdinnen und Juden Österreichs lebt.

Bürgermeister der Stadt Wien, Michael Ludwig:

„Likrat zeigt seit nunmehr zehn Jahren, wie kraftvoll der aufrichtige Dialog sein kann. Wenn junge Menschen einander offen begegnen, entsteht Verständnis, wo zuvor Vorurteile standen. Wien ist stolz auf dieses Engagement der jüdischen Jugend, die mit Mut, Wissen und Empathie Brücken baut und damit einen wesentlichen Beitrag zu einer Stadt leistet, in der sozialer Zusammenhalt gelebt wird.“

Vorständin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus Hannah Lessing:

„Wir fürchten oft, was wir nicht kennen. Likrat setzt seit 10 Jahren auf eine der stärksten Kräfte, wenn es um den Abbau von Antisemitismus geht: Die Begegnung von Mensch zu Mensch, das Gespräch auf Augenhöhe. Genau deshalb hat der Nationalfonds Likrat 2023 mit dem Simon-Wiesenthal-Preis für zivilgesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus und für Aufklärung über den Holocaust ausgezeichnet.“

Vorsitzender des Kuratoriums Zukunftsfonds der Republik Österreich Herwig Hösele:

„Gerade in Zeiten eines bestürzend massiv grassierenden Antisemitismus unterschiedlichster Provenienz ist Likrat besonders notwendig und wertvoll. In den letzten zehn Jahren ist die eindrucksvolle Initiative Likrat immer wichtiger geworden, heute ist die intensivierte Fortführung von Likrat bedeutsamer denn je.”

Rückfragen & Kontakt

Israelitische Kultusgemeinde Wien
Ben Dagan, BA MA
Telefon: +43 1 531 04–103
E-Mail: b.dagan@ikg-wien.at
Website: www.ikg-wien.at

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