• 26.11.2025, 10:00:04
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Umfrage zeigt große Defizite zur richtigen Vorsorge für Kiefer und Zahnfleisch

Wien (OTS) - 

Vier von fünf Österreicher:innen wissen nicht, wann man Kieferorthopäd:innen oder Parodontolog:innen aufsuchen sollte – Vorsorge-Leck bei Parodontitis und Zahnfleisch-Erkrankungen – 74 Prozent fordern parodontologische Grunduntersuchung auf Kasse

Prophylaxe und Früherkennung sind besonders wichtig, um schwere Spätfolgen bei Zahnfleisch und Kiefer zu verhindern. So sollte jedes Kind bereits im Alter von 4 Jahren einen ersten Besuch beim Kieferorthopäden zur Klärung etwaiger Fehlentwicklungen absolvieren. Eine parodontologische Untersuchung auf mögliche Schäden am Zahnfleisch ist aus medizinischer Sicht jedenfalls ab einem Alter von 12 bis 14 Jahren geboten.

Wie eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstitutes Marketagent zeigt, gibt es dazu aber in der Bevölkerung große Wissenslücken. Zwar sagen 90 Prozent in der repräsentativen Befragung, dass man jährlich einmal (46,5 Prozent) oder zweimal (45,1 Prozent) zum Zahnarzt gehen sollte. Doch viele wissen nicht, wie wichtig die Untersuchung über Karies & Co hinaus ist. So wählten nur 20,4 Prozent der 1.060 Befragten die richtige Antwort aus, wann ein Besuch bei Fachzahnärzt:innen für Kieferorthopädie geboten wäre. In der Frage nach einer parodontologischen Untersuchung waren es gar nur 9,9 Prozent. Auf die gestützte Frage nach dem jeweiligen Tätigkeitsbereich der beiden spezialisierten Zahnärzte wussten zumindest 50 Prozent zur Kieferorthopädie und 53 Prozent zur Parodontologie Bescheid.

„Offensichtlich müssen wir noch viel mehr über unsere Tätigkeiten informieren“, resümieren Silvia Silli, Präsidentin des Verbandes Österreichischer Kieferorthopäden (VÖK) und ihr Pendant Michael Müller von der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie (ÖGP). Wobei in diesem Punkt die Parodontolog:innen deutlich mehr Grund zur Sorge haben als die Kieferorthopäd:innen: In der Generation Z, also der Gruppe der 1994 bis 2010 Geborenen, wissen 49,9 Prozent, was Kieferorthopäd:innen machen, aber nur 35,5 Prozent, was Parodontolog:innen machen.

Gesundes Zahnfleisch ist Grundvoraussetzung

Dabei ist die erfolgreiche Behandlung von Zahnfleischerkrankungen durch Parodontolog:innen die Basis für die Zahn- und Mundgesundheit. „Gesundes, entzündungsfreies Zahnfleisch ist eine Grundvoraussetzung für jede weitere zahnärztliche Maßnahme, insbesondere auch für kieferorthopädische Behandlungen“, betont Silli.

Der Grundstein dafür könnte und sollte eigentlich beim regelmäßigen Zahnarztbesuch gelegt werden und Grundlage für eine etwaige Überweisung in die Parodontologie sein. „Aus unserer Erfahrung müssen wir davon ausgehen, dass viele Zahnärzte zwar Mundhygiene und Karieskontrolle machen, nicht aber das Zahnfleisch sondieren. Vermutlich auch deshalb, weil die Kosten dafür nicht von den Kassen gedeckt werden“, erklärt Müller. Die Folge: Krankheiten wie Parodontitis werden zu spät erkannt, nämlich oft erst dann, wenn bereits tiefe Zahnfleischtaschen und irreparable Schäden am Kieferknochen vorliegen. Das führt neben allgemein gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die Patient:innen im Extremfall zu vorzeitigem Zahnverlust und verursacht hohe Kosten für das Gesundheitssystem.

Drei Viertel wollen mehr bezahlte Vorsorge

Dabei würde solch eine Grunduntersuchung sicherstellen, dass etwaige Erkrankungen und Fehlentwicklungen rasch erkannt und mit geringem Aufwand abgewendet werden können, so Müller. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen und die fixe Aufnahme in die Vorsorge rät Müller dringend an. Und er weiß für diesen Vorstoß die Bevölkerung hinter sich: Laut Umfrage sagen 74 Prozent, die Krankenkassen sollten diese Kosten übernehmen.

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