- 24.11.2025, 12:24:02
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Gerstorfer: Frauen mit Demenz besonders häufig Opfer von Gewalt
16 Tage gegen Gewalt von 25. November bis 10. Dezember - Appell des Pensionistenverbandes: Informieren, hinschauen, reagieren!
Der Zeitraum von morgen, 25. November bis 10. Dezember bildet die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“. Anlässlich der Aktionstage betont Birgit Gerstorfer, Präsidentin des Pensionistenverbandes Österreichs, wie wichtig es ist, Gesellschaft und Politik noch stärker für dieses Thema zu sensibilisieren: „Gewalt und Missbrauch von älteren Frauen passiert meistens gerade an dem Ort, an dem man sich am sichersten fühlt: zu Hause in der Familie. Frauen mit erhöhtem Pflegebedarf und Demenz sind besonders häufig betroffen. Persönliche und soziale Barrieren verhindern oft, dass die Gewalt gemeldet wird!“ Es sei, daher - so Gerstorfer - notwendig, hier endlich aus der Tabuzone zu kommen: „Informieren, sensibilisieren, hinschauen und im Verdachtsfalle schnell reagieren. Nur so kann Gewalt verhindert werden!“ ****
Aufmerksamkeit wichtig
„Gewalt und Missbrauch hat viele Formen. Nur wenige ältere Gewaltopfer suchen sich aktiv Hilfe. Einige erkennen gar nicht, dass sie Opfer von Gewalt sind, andere schämen sich für ihre Opferrolle, haben Angst, sind abhängig von den Täter*innen oder können aufgrund von erhöhtem Pflegebedarf oder Demenz gar nicht mehr um Hilfe bitten“, so Gerstorfer. Hier müssen das soziale Umfeld, weitere Verwandte, Nachbarn, der Hausarzt, die mobile Pflegekraft, aufmerksam sein.
„Gewalt verletzt immer. Auch wenn die Verletzungen oft nicht sichtbar und oft nur seelisch sind. Das macht es so schwer, sie zu erkennen“, betont die PVÖ-Präsidentin. Wenn der Verdacht besteht, so muss dies unbedingt sehr sensibel und behutsam angesprochen werden. Im Idealfall holt man sich vorher noch Rat, wie man am besten mit der jeweiligen, individuellen Situation umgehen könnte. Betroffene aber auch Freunde, Bekannte oder Verwandte können sich hier auch jederzeit professionelle Hilfe bei der Sozialhilfe des Pensionistenverbandes holen.
Oft eine Folge der Überforderung
„Gewalt zu Hause ist oft eine Folge von Überforderung. Soziale Isolation und die Abhängigkeit des Opfers vom Täter können zu mehrfachen Überforderungssituationen von pflegenden Angehörigen oder Pflegekräften führen. Ein sogenannter ‚caregiver-overload‘ kann in Stress, Verzweiflung und Gewalt münden“, so Gerstorfer. Um Überforderung zu verhindern, braucht es mehr Unterstützung für pflegende Angehörige. Der Pensionistenverband spricht sich hier für die flächendeckende Einrichtung von Informationsstellen aus, an die sich pflegende Angehörige mit fachlichen Fragen, aber auch bei eigener psychischer und/oder körperlicher Überlastung wenden können. Weiters ist es notwendig, mehr und leistbare Tageszentren zu schaffen, um pflegende Angehörige zumindest kurzzeitig entlasten zu können. Bei der 24-Stunden-Betreuung ist eine entsprechende Ausbildung und Unterstützung durch die Agenturen sicherzustellen. Zusätzlich müssen auch der mobile Bereich der Heimhilfe, Altenhilfe, Besuchsdienste und Hauskrankenpflege ausgebaut, gestärkt und qualitativ gesichert werden. „Es sind viele Rädchen, die ineinandergreifen müssen, um ein Altern in Würde und Sicherheit zu gewährleisten. Gewalt hat so viele Gesichter – aber sie verletzt immer. Physisch und psychisch. Es ist unsere Aufgabe als Gesellschaft, dass wir alles daran setzen, Gewalt zu verhindern“, so Gerstorfer abschließend. (Schluss)
Rückfragen & Kontakt
Unabhängiger Pensionistenverband Österreichs
Generalsekretär Christian Rösner, MSc
E-Mail: christian.roesner@pvoe.at
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