- 24.11.2025, 11:37:32
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ORF zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen: „dokFilm“-Premiere „(K)einen Ton sagen“ am 25. November in ORF 2
Außerdem: Aktuelle Berichterstattung, „WELTjournal“ und „WELTjournal +“, Spielfilm „Wüstenblume“, Ö1-„Hörbilder“ und -„Spielräume Spezial“
Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am Dienstag, dem 25. November 2025, widmet sich der ORF neben aktueller Berichterstattung in den Nachrichtensendungen und Magazinen, wie etwa „Kultur Heute“, „Guten Morgen Österreich“, „Studio 2“, „Report“ oder „ORF III AKTUELL“, weiters mit einem Programmschwerpunkt in TV und Radio dem Thema. So begleitet die „dokFilm“-Premiere „(K)einen Ton sagen“ (25. November, 23.05 Uhr, ORF 2) Frauen aus Nord- und Südtirol, die öffentlich über ihre Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch sprechen. Am Mittwoch, dem 26. November, befassen sich in ORF 2 „WELTjournal“ (22.30 Uhr) mit dem Feminismus gegen Männergewalt in Spanien und „WELTjounal +“ mit dem Film „Gisèle Pelicot – Eine für viele“ (23.05 Uhr) mit dem erschütternden Missbrauchsfall in Frankreich. Anschließend ist mit „Wüstenblume“ (0.00 Uhr) die vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens unterstützte und vielfach preisgekrönte internationale Verfilmung des autobiografischen Bestsellers von Waris Dirie zu sehen. In Ö1 thematisiert eine „Hörbilder“-Ausgabe (Samstag, 29. November, 9.05 Uhr) „Männergewalt – und was man dagegen tun kann“, „Lieder gegen Gewalt an Frauen“ sind in einem Ö1-„Spielräume Spezial“ (Sonntag, 7. Dezember, 17.10 Uhr) zu erleben. Bereits am Montag, dem 24. November, ist in „Kultur Heute“ (19.40 Uhr, ORF III) Sängerin und Schauspielerin NENDA zu Gast, die sich in ihrem diese Woche erscheinenden Album auch gegen Gewalt an Frauen stark macht.
Die Sendungen im Überblick:
Montag, 24. November
„Kultur Heute“ (19.40 Uhr, ORF III)
Studiogast bei Ani Gülgün-Mayr ist die österreichische Sängerin und Schauspielerin NENDA, die in ihrem, am 26. November erscheinenden, Debütalbum „KRRRA“ versucht, weibliche Rollenbilder aufzubrechen und diese neu zu denken. Bereits in der Vergangenheit hat sie sich in Kooperation mit den Autonomen Frauenhäusern engagiert und gegen Gewalt an Frauen gesungen.
Dienstag, 25. November
„Guten Morgen Österreich“ (6.30 Uhr, ORF 2)
Der 25. November ist Auftakt der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen – dazu begrüßt Eva Pölzl Opferanwältin Sonja Aziz.
„Studio 2“ (17.30 Uhr, ORF 2)
Am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen beginnt der Aktionszeitraum „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“. Er soll Bewusstsein für die unterschiedlichen Formen von Gewalt schaffen, von denen Frauen und Mädchen betroffen sind – körperliche, sexuelle, psychische, wirtschaftliche oder soziale Gewalt. Diese Gewalt kann Frauen aus allen Altersgruppen, sozialen Schichten und Kulturen treffen und trifft sie auch, jede dritte Frau in Österreich ab 15 Jahren hat in ihrem Leben bereits einmal körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt. Live im Studio spricht Rechtsanwältin Melany Buchberger-Golabi über das österreichische Gewaltschutzgesetz und informiert darüber, welche rechtlichen Schutzmaßnahmen es bei häuslicher Gewalt gibt. „Studio 2“ berichtet zudem über eine wichtige Anlaufstelle für betroffene Frauen und ihre Kinder. In einer Reportage aus dem Frauenhaus Wiener Neustadt interviewt Jan Matejcek die Psychotherapeutin Elisabeth Cinatl, Geschäftsleiterin des Vereins Wendepunkt, Vorstandsvorsitzende des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen und Vorsitzende des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF). Die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ umfassen die Zeit zwischen dem 25. November – dem internationalen Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden – und dem 10. Dezember – dem internationalen Tag der Menschenrechte.
„Report“ (21.05 Uhr, ORF 2)
Manosphere – die Rückkehr der toxischen Männlichkeit: Ihr Kosmos kreist um Frauenhass, Fitness und Finanzanlagen. Die Rede ist von der Manosphere – einer wachsenden Gemeinschaft von Burschen und Männern im Netz, die patriarchale Welten der Alpha-Männer wiederherstellen will. Frauenfeindliche Influencer wie die Tate-Brüder haben Millionen von Followern auf Social Media und ihre Anhänger werden immer jünger. Woher kommt die neue Welle des Antifeminismus und wie kann man ihn aufhalten? Alexandra Nöbauer und Sabina Riedl zeigen anlässlich der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, wo moderne Männer- und Burschenarbeit ansetzt und wie sich Frauen gegen die neue Welle der Gewalt schützen.
„ORF III AKTUELL“ (9.30 Uhr, ORF III)
Jede dritte Frau in Österreich erlebt in ihrem Leben körperliche und/oder sexualisierte Gewalt. Im Jahr 2025 hat es hierzulande bereits 14 sogenannte Femizide gegeben – also Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen befasst sich die Sendung in einem ausführlichen Themenblock, inklusive Live-Interview, mit den Möglichkeiten für Betroffene, sich Hilfe zu holen.
„dokFilm: (K)einen Ton sagen“ (23.05 Uhr, ORF 2)
Vergewaltigung im eigenen Haus. Missbrauch im Sport. Übergriffe in der Kirche. Gewalt in der Kindheit. Der Dokumentarfilm „(K)einen Ton sagen – Missbrauch in Nord- und Südtirol“ von Regisseur Georg Lembergh begleitet Frauen aus Nord- und Südtirol, die in unterschiedlichem Lebensalter Opfer sexuellen Missbrauchs wurden. Mit großer Sensibilität zeichnet die Produktion ihren Weg des Erinnerns und schafft Raum für Offenheit und Vertrauen.
Eine der Protagonistinnen ist die mehrfache Mutter Damaris, die in ihrem eigenen Haus von einem Bekannten der Familie vergewaltigt wurde. Im Religionsunterricht und in der Kirche wurde Manuela Kemper als Kind vom damaligen Dekan missbraucht, während Alexia in ihrer Kindheit auf einem Bauernhof Opfer eines Nachbarn wurde und bis heute mit den Folgen lebt.
Besonders in der traditionsbewussten Tiroler Bergregion, wo Stärke und harte Arbeit lange als Tugenden galten, blieb für Gefühle und Verletzlichkeit kaum Platz. Schweigen und Ignoranz schufen ein Klima, in dem Täter unbehelligt agieren konnten, während es für Betroffene unmöglich war, über Erlebtes zu reden. Die Protagonistinnen der Doku brechen dieses Schweigen. Mit unfassbarem Mut erzählen sie von Scham, Ohnmacht und dem langsamen Prozess, sich das eigene Leben zurückzuerobern.
Der Filmemacher begegnet den Frauen dabei mit Respekt und Zurückhaltung. Er zeigt Orte, die untrennbar mit den Taten verbunden sind: eine sommerliche Alm, einen verfallenen Bauernhof, verschneite Berge, das Innere einer Kirche. Bilder, die dem Film Struktur geben, emotionale Zäsuren setzen und Raum zum Atmen und Nachspüren schaffen. Die Täter und das Umfeld der Betroffenen kommen nur am Rande vor.
„(K)einen Ton sagen“ ist ein leiser, jedoch sehr kraftvoller Film, der ohne Pathos auskommt und gerade deshalb tief berührt. Die Protagonistinnen brechen ein jahrzehntelanges Tabu und verändern nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern auch das Bewusstsein einer ganzen Gesellschaft. Ein Dokumentarfilm, der aufrüttelt, aufklärt und Hoffnung gibt.
Mittwoch, 26. November
„WELTjournal: Spanien – Feminismus gegen Männergewalt“ (22.30 Uhr)
Mehrere tausend Frauen sterben in Europa jedes Jahr durch die Hand ihres Mannes oder Ex-Partners. Dass männliche Gewalt kein privates, sondern ein gesellschaftliches Problem ist, hat man in Spanien schon lang erkannt und Gewaltprävention zur Regierungssache gemacht: mit dem „Gesetz gegen geschlechtsspezifische Gewalt“, mit entsprechenden Schulungen für Polizeibeamte sowie Richterinnen und Richter, mit speziellen Opfer- und Täter-Programmen.
„WELTjournal“-Reporterin Ines Pedoth hat sich Spaniens Gewalt-Schutz-Programm näher angeschaut und Frauen getroffen, die Gewalt erlebt haben und sich wehren: Marta Anguita wurde von ihrem Ex-Mann überfahren und schwer verletzt, seit er aus dem Gefängnis ist, fürchtet sie wieder um ihr Leben. Die Juristin und Beraterin des Gleichstellungsministeriums Maria Naredo steht Marta zur Seite und unterstützt sie in ihrem Kampf um eine Entschädigung. Patricia Fernandez war in ihrer Kindheit einem gewalttätigen Vater ausgeliefert, heute hilft sie anderen mit einem ähnlichen Schicksal.
„WELTjournal +: Gisèle Pelicot – Eine für viele“ (23.05 Uhr)
Rund 200 Mal in zehn Jahren vom eigenen Ehemann betäubt und bewusstlos via Internet zur Vergewaltigung angeboten – der Fall Gisèle Pelicot entsetzte nicht nur Frankreich. Rund 20.000 Videos und Fotos führten zur Identifizierung von 50 der beteiligten Vergewaltiger. Der Gerichtsprozess dauerte vier Monate und endete im Dezember 2024 mit 51 Schuldsprüchen. Auf Gisèle Pelicots ausdrücklichen Wunsch hatte das Gerichtsverfahren, in Frankreich als „Prozess des Jahrhunderts“ bezeichnet, öffentlich stattgefunden: Die Scham sollte die Seite wechseln.
„WELTjournal +“ zeigt die Verwandlung eines persönlichen Traumas in einen kollektiven Kampf, denn Gisèles Geschichte ist auch die von Caroline, die zugleich Tochter des Opfers als auch des Täters ist. „Und ich werde dich nie wieder Papa nennen“ heißt ihr Buch, „M´endors pas – betäube mich nicht“ eine von ihr gegründete Initiative gegen sexuelle Unterwerfung durch chemische Betäubung. Letztendlich steht diese Geschichte zweier mutiger Frauen für alle, denen ähnliches passiert ist, und vor allem für deren Botschaft: Die Scham muss endlich die Seite wechseln.
„Wüstenblume“ (0.00 Uhr)
Filmemacherin Sherry Hormann schildert die bewegende True Story des Nomadenmädchen Waris, das von einer dramatischen Kindheit in der Wüste Afrikas in die Großstadt kommt und dort zu einem der bestbezahlten Models der Welt wird. Waris, die ihre Kindheit als Nomadin in Somalia erlebt, flieht als 13-Jährige vor einer Zwangsheirat nach London. Einige Jahre später avanciert sie zu einem der gefragtesten Models der Welt. Am Höhepunkt ihrer Karriere beschließt Waris Dirie, ihr Leben dem Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung zu widmen und hält ihre grausamen Erfahrungen in einem Buch fest.
Samstag, 29. November, 9.05 Uhr, Ö1: „Hörbilder: Männergewalt – und was man dagegen tun kann“
Jeder dritte Mann zwischen 18 und 35 Jahren findet es akzeptabel, beim Streit mit der Partnerin handgreiflich zu werden. Das belegt eine Studie aus Deutschland. Trotz #metoo und öffentlichem Aufschrei gegen Gewalt an Frauen zeigt sie: Auch in der jungen Männergeneration sind patriarchale Geschlechterstereotype tief verankert. Welchen Einfluss hat das traditionelle Männerbild auf Gewalt in der Gesellschaft? Und können offene Geschlechterrollen diese beenden oder reduzieren? Auf der Suche nach Antworten spricht Johanna Hirzberger für diese „Hörbilder“-Ausgabe mit straffälligen Gewalttätern und Jugendlichen in der Geschlechter- und Präventionsarbeit gegen Gewalt.
Sonntag, 7. Dezember, 17.10 Uhr, Ö1: „Spielräume Spezial: Lieder gegen Gewalt an Frauen“
Wie klingen Lieder über Gewalt? Sanft wie bei Suzanne Vega, die in „Luka“ von ihrer eigenen Erfahrung erzählt; wie bei Celine, die nach der Erfahrung von KO-Tropfen den Täter fragt „Was hast du davon?“ oder wie bei Tori Amos, die in „Me and a Gun“ entkommen will. Mira Lu Kovacs fordert „Save you“, Lady Gaga warnt „Til it happens to you“. Eine Rundschau von Trauer bis zum Ruf nach Gerechtigkeit.
Alle Sendungen sind als Live-Stream und bei vorhandenen Rechten als Video-on-Demand auf ORF ON verfügbar.
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