- 24.11.2025, 10:20:02
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Städtebund/Gaál/Weninger: „Gewaltfreies Leben für alle Frauen und Mädchen muss in Österreich selbstverständlich sein“
Am 25.11. starten Aktionen zu „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ in Städten in ganz Österreich
Gewalt an Frauen und Mädchen hat viele Gesichter: Frauen erleben nicht nur sexualisierte Übergriffe, Gewalt in Familie und Gesellschaft, die in ihrer schlimmsten Form bis zum Femizid reicht, sondern Sexismus, Hass im Netz, Frauenwitze, Mobbing und Bossing auch im Alltag.
Gewalt ist strukturell
Die Gesellschaft muss Rahmenbedingungen schaffen, die ein Leben für Frauen in Sicherheit und Würde – ohne Gewalt – ermöglichen. Dazu Städtebund-Frauenausschuss-Vorsitzende Wiens Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál: „Gewalt gegen Frauen darf nicht stattfinden: weder hinter verschlossenen Türen noch im öffentlichen Raum und auch nicht in Beziehungen. Es ist daher die Verantwortung der Gesellschaft, Frauen vor dieser Gewalt zu schützen. Jede Art von Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist absolut inakzeptabel.“ Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger plädiert dafür, verstärkt mit den Tätern zu arbeiten - auch präventiv -, sodass Männer und auch Burschen erst gar keine Täter werden. Wichtig ist laut Weninger bereits mit Burschen zu arbeiten und ihnen positive Rollenbilder zu vermitteln. „Wir werden dieses Engagement in eine Generation mit einem anderen männlichen Selbstverständnis sicher nicht bereuen“, so Weninger. Schließlich ist laut Weninger eine angstfreie Gesellschaft Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie, in der sich alle gesehen und gerecht behandelt fühlen.
Keine finanzielle Abhängigkeit von Frauen
Städtebund-Frauenausschuss-Vorsitzende Wiens Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál betont weiter: „Der starke Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen und die entsprechende finanzielle Abhängigkeit von Frauen kann ebenso ein Nährboden für Gewalt sein. Sie macht es für Frauen schwieriger, sich und ihre Kinder aus Gewaltbeziehungen zu befreien. Dieses strukturelle Ungleichgewicht muss überwunden werden.“ Der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes spricht dieses Problem seit vielen Jahren an und organisiert Kampagnen dazu, beispielsweise hat er den Equal Pension Day für Österreich initiiert. Die Mitarbeiterinnen der städtischen Frauenbüros leisten hier vor Ort in zahllosen Gesprächen mit Bürger:innen wertvolle Bewusstseinsarbeit.
Zudem gebe es laut Weninger einen Zusammenhang zwischen gleichberechtigter Aufteilung von Care Arbeit und dem Erleben von Gewalt. Laut der Studie "GEQ AT – Gender Equality and Quality of Life Austria" vom Institut für Männer- und Geschlechterforschung in Graz im Jahr 2024 tritt Gewalt in Partnerschaften am wenigsten auf, wenn Frauen und Männer gleich viel arbeiten und gleichzeitig die Care-Arbeit beinahe gleich aufgeteilt ist.
Aktionen in Städtebund-Mitgliedsstädten
Viele Mitgliedsstädte des Österreichischen Städtebundes planen Aktionen und vieles mehr um das Thema „Gewalt gegen Frauen“ aufzuzeigen.
Wien: Die Stadt Wien hisst traditionell am 25. November vor dem Rathaus mit Städtebund-Frauenausschuss-Vorsitzender Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál die drei Fahnen „Terre des Femmes“, „White Ribbon“ und „Orange the World“; zudem gibt es eine Bewusstseins-Kampagne zu „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“. Dieses Jahr konzentriert sich die Stadt Wien mit der breit ausgerollten Kampagne zu „Nur Ja heißt Ja“ auf die Prävention von sexualisierter Gewalt. Mit dem Zustimmungsprinzip soll die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen gestärkt und geschützt werden. Im Web: https://www.wien.gv.at/frauen/gewalt-an-frauen
Graz: Die Kampagne der Stadt Graz #SchauNichtWeg umfasst unter anderem Spots in Kinos und in den Grazer Öffis sowie eine Vergabe von Taschenalarmen. Mehr zur Kampagne: www.graz.at/cms/beitrag/10322950/7753526/schaunichtweg.html
Klagenfurt: Die Stadt Klagenfurt plant eine mahnende Installation „In diesen Schuhen geht niemand mehr“. Diese Schuhe stehen für Frauen und Mädchen, die in diesem Jahr ermordet wurden oder einen Mordversuch knapp überlebt haben. Die Installation ist Teil der Kampagne „Orange the world“.
Krems: Auch heuer beteiligt sich die Stadt Krems an der UN-Kampagne „Orange the world“ und illuminiert bis zum 10. Dezember mehrere öffentliche Gebäude – darunter das Steiner Tor – in leuchtendem Orange. Zusätzlich wird im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt“ eine Fahne am Rathaus gehisst.
Leonding: Am 25. November wird in Leonding die Fahne „Orange the World“ und die „StoP-Flagge“ gehisst. Außerdem findet eine ganze Reihe an Aktionen statt, unter anderem ein Workshop „Gewaltbarometer“ vom Frauenberufszentrum BABSI, bei dem über Formen von Gewalt, Unterstützungsmöglichkeiten und Prävention gesprochen wird. Zum Abschluss der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ werden im Frauenzentrum T-Shirts gestaltet, wobei jedes symbolisch für einen Femizid in Österreich steht.
Salzburg: Die Stadt Salzburg beleuchtet häusliche Gewalt im Theaterstück „Die Zelle“, veranstaltet ein Symposium zu „Gewalt im Alltag“ und zeigt den Film „Gefangen im Netz“ – mit einem Begleit-Workshop zu Cybergrooming. Die Kampagne steht unter dem Motto „Gemeinsam stark gegen Gewalt“: www.stadt-salzburg.at/16-tage-gegen-gewalt
St. Pölten: In St. Pölten hängt während der Aktionstage die Fahne „frei leben ohne Gewalt“ vor dem Rathaus. Zudem gibt es zahlreiche Veranstaltungen, wie zum Beispiel das „Philosophische Café“ mit dem Thema: „Was für Mittel haben wir gegen Gewalt – aber ohne Gewalt. Mehr Infos zur Kampagne auf der Website von St. Pölten: https://www.st-poelten.at/news/18320-16-tage-gegen-gewalt
Wels: Die Stadt Wels hisst ebenso Fahnen für ein gewaltfreies Leben von Frauen und Mädchen und illuminiert die Stadtmauer im Sinne von „Orange the world“. Gezeigt wird auch der Film „Angeklagt“, bei dem es um eine Gruppenvergewaltigung und die Schwierigkeit vor Gericht geht, Recht und Gerechtigkeit zu erhalten. Die gesamte Kampagne unter www.wels.gv.at/news/detail/16-tage-gegen-gewalt-an-frauen-auch-in-der-stadt-wels/
Schwaz: Im Rahmen der Aktion „Sterne der Solidarität“ leuchten in Schwazer Schaufenstern „Botschaften gegen Gewalt“. Die Kampagne unter schwazerfrauen.at/orange-the-world Am 6. und 7. Dezember werden am Adventmarkt selbstgehäkelte „Rosen against Violence“ an die Bevölkerung verschenkt. Das Handzeichen „Gegen Gewalt an Frauen“ wird in Bussen, auf Screens und Social Media gezeigt.
Hotlines für Frauen und Mädchen, wenn sie von Gewalt betroffen sind
Frauenhelpline: 0800 222 555 – anonym 24/7 kostenlos
Web: www.frauenhelpline.atGewaltschutzzentrum Wien: 01 585 32 88
Hilfsangebote bei Gewalt gegen Frauen – in Österreich, bundesländerspezifisch und regional auf der Website des Bundesministeriums für Frauen: www.hilfsangebote-bei-gewalt-gegen-frauen.at/hilfe-gegen-gewalt.html
Männerinfo: 0800 400 777 – anonym – vertraulich – kostenlos
Web: www.maennerinfo.at
Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen: www.netzwerk-frauenberatung.at
Notruf für Gehörlose (Polizei): SMS: 800 133 133
Polizei: 133
Rettung: 144
Rat auf Draht: 147 – Notrufnummer für Kinder und Jugendliche jederzeit – anonym – kostenlos
Web: www.rataufdraht.at
Stadt Wien Frauenzentrum: 01 408 70 66
Telefonseelsorge: 142
Web: www.telefonseelsorge.at24 h Frauennotruf der Stadt Wien: 0171719 kostenlos
24 h Wiener Frauenhausnotruf: 057722
Mehr Unterstützungsangebote finden Sie auf unserer Website unter: https://www.staedtebund.gv.at/themen/frauen/16-tage-gegen-gewalt-an-frauen/
„16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ und „Orange the world“
„16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ markiert den Zeitraum zwischen dem 25. November (Internationaler Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden) und dem internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. Sie sollen auf das Thema aufmerksam machen und Bewusstsein dafür schaffen, das Gewalt gegen Frauen gestoppt werden muss. Österreich ist seit dem Jahr 1992 Teil der Kampagne, die 1991 vom US-amerikanischen „Center für Womens` Global Leadership“ gegründet wurde. Die UNO schafft mit ihrer Kampagne „Orange the world“ Bewusstsein, indem sie Gebäude in oranger Farbe beleuchtet.
Über den Österreichischen Städtebund und dessen Frauenausschuss
Der Österreichische Städtebund ist die in der Verfassung verankerte Interessenvertretung und eine starke Stimme für Städte und größere Gemeinden in Österreich. Aktuell sind es 261 Mitgliedsgemeinden. Zwei Drittel der Bevölkerung und 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Städten und Stadtregionen. Der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes stellt für die kommunalen Vertreterinnen aus Politik und Verwaltung und die städtischen Frauenbeauftragten ein Forum dar, um sich auszutauschen, um neue Studien und Strategien zu diskutieren und um Aktivitäten für Frauen in den Städten zu setzen, um das Leben von Frauen in den Kommunen zu verbessern. Vorsitzende ist die Wiener Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál. Mehr unter: www.staedtebund.gv.at
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