- 22.11.2025, 07:00:02
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Hattmannsdorfer: „Energie sichern heißt Speicher schaffen“
Speicherstudie zeigt Potenziale und Handlungsbedarf für Wasserstoffspeicher – nächster Schritt in Österreichs Wasserstoffoffensive
„Was bringt mir der sauberste Strom wenn ich ihn nicht flexibel nutzen kann? Eine erfolgreiche Energiewende braucht nicht nur Erzeugung, sondern auch Speicher, die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit garantieren. Speicher sind der Schlüssel um erneuerbare Energien rund um die Uhr verfügbar zu haben und damit günstige Preise sicherzustellen“, so Wirtschafts- und Energieminister Wolfgang Hattmannsdorfer.
Nur mit ausreichenden Speichermöglichkeiten kann erneuerbare Energie auch dann genutzt werden, wenn Sonne und Wind keinen Strom liefern. Mit der nun vorliegenden Studie zu Wasserstoffspeichern in Österreich setzt das Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET) einen weiteren Schritt in der nationalen Wasserstoffoffensive und schafft die wissenschaftliche Basis für den gezielten Ausbau der Speicherinfrastruktur.
„Wasserstoff ist nicht nur ein zusätzliches Speichermedium für grünen Strom, um etwaige Netzschwankungen auszugleichen, sondern kann auch selbst als eigentlicher Energieträger gut gespeichert werden. Dafür sind entsprechende Speicherkapazitäten essenziell, weil er, neben der heimischen Erzeugung, auch zu einem erheblichen Teil importiert werden wird. Durch diese Multifunktionsmöglichkeit wird aus Energie Wertschöpfung,“ so Hattmannsdorfer.
Speicherstudie zeigt: Bedarf steigt massiv – bestehende Gasspeicher bieten Potenzial
Die vom BMWET beauftragte Studie „Wasserstoffspeicher in Österreich“ wurde von einem Konsortium aus Österreichischer Energieagentur, AIT Austrian Institute of Technology, Montanuniversität Leoben und NHP Rechtsanwälte durchgeführt.
Sie analysiert, wie Österreich künftig geologische Speicher – insbesondere ausgeförderte Erdgaslagerstätten – für Wasserstoff nutzen kann.
Die Ergebnisse zeigen:
· Der Wasserstoffbedarf steigt von 5 TWh (2030) auf 48 TWh (2040) – getrieben von Industrie und Energiewirtschaft.
· Der optimale Speicherbedarf wächst im selben Zeitraum von 1,2 TWh auf 7,7 TWh.
· Bestehende Methanspeicher können schrittweise umgewidmet werden – die Kapazitäten reichen aus, um den Bedarf zu decken.
· Wasserstoffspeicher werden vor allem als Jahresspeicher genutzt, um Energie über Jahreszeiten hinweg verfügbar zu halten.
· Bei längeren Importausfällen oder Dunkelflauten leisten Speicher einen entscheidenden Beitrag zur Versorgungssicherheit.
Die aktuelle Studie belegt, dass alte Lagerstätten im Wiener Becken und in der Molassezone (Oberösterreich, Salzburg) das größte Potenzial bieten. Kurz- bis mittelfristig könnten 3 bis 5 TWh Speicherleistung realisiert werden, langfristig bis zu 30 TWh.
Rechtlich wird eine eigene gesetzliche Regelung für Wasserstoffspeicher vorgeschlagen – insbesondere eine Anpassung des Mineralrohstoffgesetzes (MinroG) und die Einführung einer „Genehmigung aus einer Hand“, um Verfahren zu beschleunigen. „Die Genehmigungen aus einer Hand haben wir bereits im EABG zukunftsweisend abgebildet“, so Hattmannsdorfer.
„Speicher sind keine Vision, sondern eine Notwendigkeit. Wir müssen rechtlich, technisch und wirtschaftlich die Voraussetzungen schaffen, damit Österreich weiterhin zum europäischen Speichernetzwerk gehört und seine geologischen Vorteile nützen kann. Das ist nicht nur Energie-, sondern auch Standortpolitik“, betont Hattmannsdorfer.
ElWG und EABG: Vom Plan zur Umsetzung – Energiewende beschleunigen
Gerade die Beschleunigung von Speicher- und Netzinfrastrukturprojekten ist entscheidend, um die Versorgungssicherheit langfristig zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu stärken. Mit dem Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG), dem Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG) und einer Novelle des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) schaffen wir die gesetzliche Klammer, um die Energiewende ganzheitlich umzusetzen. Das EAG sorgt für den starken Ausbau erneuerbarer Erzeugung – das ElWG für die gezielte Integration von neuen und die optimale Nutzung bestehender Erzeugungsanlagen und Speicher sowie die systemdienliche Auslastung der Netzkapazi-täten und das EABG dafür, dass die Projekte rascher genehmigt und umgesetzt werden.
„Mit dem EABG schaffen wir mit dem One-Stop-Shop eine zentrale Anlaufstelle, damit Projekte schneller umgesetzt werden und Energie dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Und mit dem EAG und ElWG stellen wir sicher, dass der sauber erzeugte Strom auch in Österreich bleibt, gespeichert und genutzt werden kann“, betont Hattmannsdorfer.
Rückfragen & Kontakt
Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus
Andrea Gesierich, MA
Telefon: +43 664 9657965
E-Mail: andrea.gesierich@bmwet.gv.at
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