• 20.11.2025, 15:40:02
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Österreichische Kinderwelt zum Tag der Kinderrechte: Bildung darf nicht an der Sprache scheitern

Österreichische Kinderwelt fordert, chancengerechten Zugang zu Bildung für alle Kinder in Österreich – unabhängig von Herkunft, Erstsprache oder Deutschkenntnissen.

Wien (OTS) - 

“Ungleiche Sprachkenntnisse führen zu erheblichen Nachteilen in der sprachlichen, bildungsbezogenen und emotionalen Entwicklung – ein Verstoß gegen das Recht jedes Kindes auf bestmögliche Förderung”, stellt Paul Zwiefelhofer, Obmann der Österreichischen Kinderwelt, klar.

In Österreich haben laut Bildungsstatistik mittlerweile 26,3 % der Pflichtschülerinnen und Pflichtschüler eine nicht-deutsche Umgangssprache (bildungswissenschaft.at) und in elementaren Bildungseinrichtungen stammen über 32 % der Kinder aus nicht-deutschsprachigen Familien (statistik.at – Migration & Integration 2024). Die Daten zeigen dabei einen hohen Deutschförderbedarf: Zu Beginn des Kindergartenjahres 2022/23 benötigten rund 50.800 Kinder (29 %) im Alter von 4–5 Jahren zusätzliche Deutschförderung, erst gegen Ende des Jahres sank diese Zahl auf 23 % (39.300 Kinder) (statistik.at).

Kinder mit ausländischer Staatsangehörigkeit besuchen zudem seltener frühkindliche Bildungseinrichtungen: Im Alter von zwei Jahren etwa nur 53 %, verglichen mit 66 % österreichischer Kinder; bei Dreijährigen 83 % versus 93 % (statistik.at). Dadurch verpassen viele Kinder jene frühen sprachlichen Entwicklungsimpulse, die für einen erfolgreichen Schuleinstieg entscheidend sind.

„Sprachbarrieren wirken sich nicht nur auf die schulische Leistung aus, sondern beeinflussen auch die sprachliche und emotionale Entwicklung: Wer sich sprachlich unsicher fühlt, erlebt häufiger Frustration, Ausschluss oder geringeres Selbstwertgefühl. Gleichzeitig erschweren Verständigungsprobleme die aktive Teilnahme am Unterricht und erhöhen somit das Risiko, das Schulsystem ohne Abschluss zu verlassen“ zeigt sich Zwiefelhofer besorgt.

Um allen Kindern in Österreich gleiche Chancen zu ermöglichen, fordert die Österreichische Kinderwelt eine Verstärkung der Maßnahmen in frühzeitige und umfassende Sprachförderung:

  • Mehr Ressourcen für Deutschförderprogramme in Kindergarten und Schule mit ausreichend ausgebildetem Fachpersonal.

  • Stärkung der frühkindlichen Bildung, insbesondere durch zusätzliche Plätze und gezielte Sprachförderung in elementarpädagogischen Einrichtungen.

  • Begleitende Unterstützung für Eltern, um Sprachbarrieren im familiären Umfeld abzubauen und Bildungsentscheidungen zu erleichtern.

  • weiterer Ausbau der Sommerschule für jene, die ihr Deutsch noch verbessern müssen.

„Bildung ist ein Menschenrecht – und Sprache darf dabei keine Hürde sein. Wir fordern, dass jetzt entschlossen gehandelt wird, damit jedes Kind – unabhängig von Herkunft oder Erstsprache – die gleichen Chancen erhält“, plädiert Zwiefelhofer abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Österreichische Kinderwelt
Barbara John, BSc
Telefon: +43 664 188 6215
E-Mail: barbara.john@kinderwelt.at
Website: https://kinderwelt.at

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