• 20.11.2025, 12:24:39
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Circular Monday: Zivilgesellschaft fordert politische Weichen für eine kreislauffähige Gesellschaft

Wien (OTS) - 

  • Circular Monday erstmals in Österreich als Gegenpol zum Black Friday offiziell vertreten

  • Zivilgesellschaftliche Organisationen und Arbeiterkammer Wien fordern zu diesem Anlass klare Rahmenbedingungen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft in Österreich

Wien – Am 24. November findet als nachhaltiger Gegenpol zum Black Friday der internationale „Circular Monday“ statt. Zu diesem Anlass fordern Umweltdachverband, Arbeiterkammer Wien, Ökobüro, Global 2000, Re-Use Austria, Verein SOL, R.U.S.Z – Verein zur Förderung der Sozialwirtschaft, Grün statt Grau mit Unterstützung von RENOWAVE.AT und Politikberatung KlammingerD die Österreichische Bundesregierung dazu auf, eine gesamtgesellschaftliche Kreislaufwirtschaft in Österreich voranzutreiben. Es gilt: „Eine echte Kreislaufwirtschaft braucht mehr als neue Produkte und Geschäftsmodelle – sie lebt von einer Gesellschaft, in der Menschen im Alltag zirkulär handeln, Wissen teilen und Verantwortung füreinander und die Dinge übernehmen. Technische Lösungen allein reichen nicht. Nur wenn wir auch unsere Gesellschaft kreislauffähig machen – solidarisch, gerecht und verantwortungsvoll – kann die Kreislaufwirtschaft Wirklichkeit werden“, betont Melanie Jaeger-Erben, Professorin für Technik- und Umweltsoziologie an der BTU Cottbus-Senftenberg und Speakerin bei einer kürzlich vom Umweltdachverband veranstalteten Fachveranstaltung zur „Circular Society“.

„Österreich hat enormes Potenzial, Kreislaufwirtschaft voranzubringen – aber nur, wenn die Politik endlich die richtigen Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Gesellschaft schafft. Wir brauchen verbindliche Ziele, ausreichend Mittel für den Aufbau von Infrastrukturen für Reparatur, Wiederverwendung und gemeinschaftliche Nutzung sowie eine klare Suffizienzorientierung. Nur so werden gesellschaftliche Teilhabe und lokale Wertschöpfung gefördert und eine ressourcenschonende Lebensweise für alle Menschen machbar und attraktiv“, betont Maria Langsenlehner, Kreislaufwirtschaftsexpertin des Umweltdachverbandes.

Die konkreten Forderungen der Organisationen sind:

  1. Kreislaufwirtschaft braucht eine kreislauffähige Gesellschaft, in der Suffizienz als Leitprinzip, kooperatives, gerechtes und verantwortungsvolles Handeln fördert.

  2. Nachfrage muss durch strukturelle Veränderungen gesteuert werden, Appelle an individuelles Konsumverhalten genügen nicht. Politisch gestaltete Rahmenbedingungen und öffentliche Investitionen müssen suffiziente Lebensstile ermöglichen.

  3. Stärkere Infrastruktur für Reparatur, Wiederverwendung und gemeinschaftliche Nutzung – z. B. durch Leihläden, Reparaturwerkstätten und Sharing-Angebote – ist nötig, um Güter länger zu nutzen, Handwerk und lokale Arbeitsplätze zu stärken. Dafür braucht es flächendeckende, leistbare Angebote, die attraktiver sind als Neukauf. Zivilgesellschaftliche Initiativen und soziale Unternehmen leisten dabei wichtige Pionierarbeit.

  4. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft braucht Verbindlichkeit und klare Rahmenbedingungen. Dafür müssen – entsprechend den Vorgaben der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie – die Grundsätze, Aufgaben sowie vier Ziele der Strategie rasch gesetzlich verankert werden. Diese Ziele sind: Ziel 1: Reduktion des inländischen Materialverbrauchs und des Material-Fußabdrucks; Ziel 2: Steigerung der Ressourcenproduktivität; Ziel 3: Steigerung der Zirkularitätsrate; Ziel 4: Reduktion des materiellen Konsums in privaten Haushalten.

Hintergrund zum Circular Monday

Der Circular Monday ist eine globale Bewegung, die seit 2017 einen nachhaltigen Gegenpol zum Black Friday bietet. Im Mittelpunkt stehen bewusster und kreislauffähiger Konsum mit allen Facetten der Kreislaufwirtschaft: Reparatur, Wiederverwendung, Teilen und Tauschen, um Neukäufe zu vermeiden und Ressourcen zu sparen. Heuer ist der Circular Monday durch einen Zusammenschluss von mehreren Organisationen rund um das Ressourcen Forum Austria, Circular Economy Forum Austria, The Good Tribe und ThirtySix Degrees Sustainability Consulting erstmals auch in Österreich vertreten – mit dem Ziel, durch Events, Aktionen und Kommunikation eine positive und lösungsorientierte Erzählung über zirkuläres Wirtschaften in den öffentlichen Raum zu bringen.

Mehr Informationen: https://www.circularmonday.com/countries/austria

Rückfragen & Kontakt

Umweltdachverband
Tina Leonhard, MA
Telefon: +43 1 401 13 51
E-Mail: tina.leonhard@umweltdachverband.at

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