• 20.11.2025, 06:00:39
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Greenpeace-Test: Jacken von SHEIN stark mit verbotenen PFAS-Giften belastet

Über 3000-fache Grenzwertüberschreitung - SHEIN nützt rechtliches Schlupfloch um illegale Produkte in EU zu verkaufen

Wien (OTS) - 

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace ließ 56 Kleidungsstücke der Online-Plattform SHEIN von einem unabhängigen Labor auf gefährliche Chemikalien untersuchen. Die Ergebnisse sind erschreckend: Besonders Outdoorjacken waren stark mit bestimmten PFAS-Giften belastet, die in der Europäischen Union bereits verboten sind, weil sie ein hohes Gesundheitsrisiko darstellen. Darunter auch eine Jacke für Kinder. Eine Outdoorjacke für Damen überschritt den geltenden Grenzwert für PFAS-Gifte gar um das 3269-fache. Diese Produkte wären in Europa illegal. In Österreich müsste sie der Händler zurückrufen. Doch SHEIN umgeht EU-Gesetze über ein Schlupfloch. Greenpeace fordert von der Regierung, sich für ein rasches PFAS-Verbot und das Schließen solcher Schlupflöcher einzusetzen.

Madeleine Drescher, Konsumexpertin bei Greenpeace: “Unser Test zeigt, dass man bei SHEIN nicht nur billige Mode, sondern oft auch verbotene Gifte direkt ins Wohnzimmer geliefert bekommt. Es ist völlig unverständlich, dass Plattformen wie SHEIN EU-Gesetze, die unsere Gesundheit schützen sollen, so einfach umgehen können.”

Insgesamt hat Greenpeace 56 Kleidungsstücke aus SHEIN-Onlineshops in acht Ländern eingekauft und von einem unabhängigen Labor auf giftige Chemikalien testen lassen. Der PFAS-Test konzentrierte sich auf neun Produkte: Zwei Paar Schuhe und sieben Outdoorjacken, darunter auch eine Kinderjacke. In den Schuhen wurden keine PFAS, aber hohe Mengen gesundheitsschädlicher Weichmacher gefunden, die die EU-Grenzwerte überschreiten. Alle sieben Jacken enthielten verbotene PFAS-Gifte in Mengen, die die EU-Grenzwerte überschreiten. Eine Damenjacke überschritt den EU-Grenzwert sogar um das 3.269-Fache. Auch in anderen Produkten fanden sich teils illegal hohe Mengen an Schadstoffen wie Blei, Cadmium oder weiteren Weichmachern. Insgesamt überschritten 32 Prozent der getesteten Proben die in Europa geltenden Grenzwerte für gefährliche Chemikalien.

Umweltmediziner Prof. Hans-Peter Hutter, Sprecher der ÄrztInnen für
eine gesunde Umwelt: „Gar keine Frage: Man hat nicht umsonst PFAS aus gesundheitlichen Gründen in Europa reglementiert. Schließlich sind es Stoffe, die das Immunsystem schwächen, den Stoffwechsel und das Hormonsystem stören können und teils ein krebserregendes Potenzial haben. Selbst wenn es keine großen Mengen sind, die von den Produkten aufgenommen werden, ist es eine zusätzliche Belastung zu den vielen anderen Quellen, die es aus ärztlicher Sicht zu vermeiden gilt.“

Wären so stark belastete Produkte in Österreich im Handel, müsste der Händler sie sofort zurückrufen. Doch SHEIN nutzt ein rechtliches Schlupfloch: Die Ware wird direkt aus Asien verschickt und gilt daher nicht als in Österreich gekauft. Damit tragen Konsument:innen rechtlich die Verantwortung – und importieren im schlimmsten Fall selbst illegale Produkte. Vielen ist das gar nicht bewusst, sie vertrauen darauf, dass die Kleidung europäischen Gesundheitsstandards entspricht. Greenpeace fordert daher von der Bundesregierung, sich in der EU für ein rasches PFAS-Verbot, die Sperrung von SHEIN und das Schließen solcher rechtlichen Schlupflöcher einzusetzen.

Den österreichischen Greenpeace-Report finden sie hier: https://act.gp/PFASTest-SHEIN
Weitere Informationen zum Test und PFAS finden Sie unter: https://act.gp/43RJ1GU
Den internationalen Greenpeace-Test finden Sie hier: https://act.gp/SchämDichShein

Grafiken und Bildmaterial finden Sie unter: https://act.gp/47AGm6U
Unter Verwendung der angegebenen Credits stehen die Fotos kostenfrei zur redaktionellen Nutzung zur Verfügung.

Rückfragen & Kontakt

Madeleine Drescher
Konsumexpertin
Greenpeace Österreich
Tel.: + 43 664 8817 2243
E-Mail: madeleine.drescher@greenpeace.org

Magnus Reinel
Pressesprecher
Greenpeace Österreich
Tel.: + 43 664 8817 2210
E-Mail: magnus.reinel@greenpeace.org

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