• 19.11.2025, 14:02:33
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Ehrenamtlich und unabhängig: Kammern können auch anders!

Ziviltechniker:innen-Kammer mahnt eine differenzierte Betrachtung in der Debatte um das Kammersystem ein

Wien (OTS) - 

Die aktuelle Diskussion über eine Reform der Interessensvertretungen wirft aus Sicht der Ziviltechniker:innen-Kammer ein verzerrtes Licht auf die Vielfalt der österreichischen Interessenvertretungen. Kammern, deren Funktionär:innen ehrenamtlich, unabhängig und ohne Gehälter arbeiten, würden häufig mit großen, politisch geprägten Einrichtungen in einen Topf geworfen – zu Unrecht, wie die Standesvertretung betont.

Praxisnähe durch Ehrenamt

Dass die Funktionär:innen in den Kammern der Ziviltechniker:innen ausschließlich ehrenamtlich tätig sind, gehört zum Selbstverständnis der Kammer und ist im Ziviltechnikergesetz festgeschrieben. Dadurch können die Mitgliedsbeiträge verstärkt in demokratisch abgestimmte Projekte, wie zum Beispiel die Verleihung von Forschungspreisen zur Stärkung des Nachwuchses in der Technik, fließen. Dass die Funktionär:innen sich neben ihrem ZT-Beruf engagieren, trägt dazu bei, dass die Interessensvertretung stark in der Praxis verankert und somit nah an den Mitgliedern ist.

Unabhängiges Korrektiv der Politik: Beispiel Bodenverbrauch

Als Freiberufler:innen sind Ziviltechniker:innen ausschließlich ihren Auftraggeber:innen und ethischen Standards verpflichtet. Die Unabhängigkeit ist das höchste Gut in der Berufsausübung der Ziviltechniker:innen, was durch ein strenges Standesrecht untermauert wird. Diese Unabhängigkeit prägt auch ihre Kammern, die parteipolitisch ungebunden agieren. Dadurch können sie sich faktenbasiert und ohne parteitaktische Rücksichtnahme zu gesellschaftlichen Themen äußern – ein oftmals erfrischender Impuls im politischen Diskurs.

Ein Beispiel dafür ist die Anfang des vergangenen Jahres gestartete und viel beachtete Initiative „Österreich ist fertig bebaut!“. Mit dieser Positionierung machen Ziviltechniker:innen – also Architekt:innen und Zivilingenieur:innen – auf den problematischen Bodenverbrauch aufmerksam. Dies geschieht nicht aus kurzfristigem Eigeninteresse, sondern aus fachlicher Überzeugung.

Mit gutem Beispiel vorangehen

„Dass das Ehrenamt in unserer Kammer institutionalisiert ist, bereichert den politischen Diskurs, der zu großen Teilen von parteipolitischen Interessen geprägt ist. Dieses Gut sollte in Situationen wie diesen hochgehalten werden, um nicht nur die Probleme zu benennen, sondern auch die guten Beispiele zu stärken.“ – Arch. DI Daniel Fügenschuh, Präsident der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen

Das Ehrenamt geht mit gutem Beispiel voran. Die aktuelle Diskussion über die Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft stellt jedoch eine Gefahr für ehrenamtliche Strukturen dar, die auf Engagement und Fachkompetenz ihrer Mitglieder angewiesen sind.

Rückfragen & Kontakt

Bundeskammer der Ziviltechniker:innen
Quentin Erren, MA
Leitung Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +43 664 9689602
E-Mail: quentin.erren@arching.at

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