• 19.11.2025, 12:40:03
  • /
  • OTS0115

Hepatitis A kann alle treffen

Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien fordert: Impflücke schließen und Impfberatung als Kassenleistung

Wien (OTS) - 

Laut aktuell veröffentlichten Daten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) steigen die Zahlen für Hepatitis A in Österreich gerade massiv an. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Infektionen auf 221 Fälle verdreifacht, zwei Menschen sind heuer bereits an den Folgen der Erkrankung verstorben.
„Die Infektion mit Hepatitis A kann überall passieren, in Österreich ebenso wie im Ausland,“ warnt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien. Wenn das Virus in einer Gemeinschaft angekommen ist, verbreitetet es sich rasch – über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel, aber auch durch Schmierinfektionen in Schulen, Kindergärten oder im familiären Umfeld.
Die Empfehlung für eine Hepatitis-A-Impfung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr vor dem Eintritt in Gemeinschaftseinrichtungen wie etwa Kindergärten wurde vor zwei Jahren aus dem offiziellen Impfplan gestrichen. „Angesichts der aktuellen Fälle wäre es aber notwendig, dies zu überdenken“, regt Kamaleyan-Schmied an. „Die Kosten betragen pro Impfung etwa vierzig Euro. Das können sich viele gar nicht leisten und sind deshalb einem vermeidbaren Risiko ausgesetzt. Wichtig wäre zudem, dass bei unklarem Impfstatus die Kosten für eine Titerbestimmung von der Krankenkasse übernommen werden“, erklärt Kamaleyan-Schmied. Eine solche Bestimmung zeigt, ob bereits eine Infektion durchgemacht wurde oder ob Impfschutz besteht. „Wer einmal Antikörper entwickelt, ist in der Regel ein Leben lang geschützt.“
Hepatitis A ist eine Leberentzündung, die wochen- bis monatelang sehr belastende Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit oder Gelbsucht verursacht. Bei älteren Menschen kann es auch zu schweren Verläufen kommen. Zur Immunisierung steht ein allgemein sehr gut verträglicher Totimpfstoff zur Verfügung, der oft auch als Kombinationsimpfstoff mit Hepatitis B erhältlich ist. „Gerade in einer Millionenstadt wie Wien, wo Infektionen sich rasch verbreiten können, ist eine hohe Durchimpfungsrate zum sogenannten Herdenschutz unerlässlich“, sagt Kamaleyan-Schmied. „Die notwendige Aufklärung gelingt am besten im persönlichen Gespräch mit der Vertrauensärztin oder dem Vertrauensarzt. Die Politik ist gefordert, die bestehenden Impflücke zu schließen. Gleichzeitig appelliere ich an die Bevölkerung, die Möglichkeit zur Impfung wahrzunehmen. So schützen Sie sich selbst, Ihre Kinder und Ihr Umfeld“.


Notwendige Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheit:

  • Aufnahme von Hepatis-A-Impfung in das öffentliche, kostenfreie Impfprogramm.
  • Jährliche Impfberatung als Kassenleistung.
  • Kostenübernahme durch die Krankenkassen der Titerbestimmung für Hepatitis A und B im Falle eines unklaren Impfstatus.

Rückfragen & Kontakt

Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien
Mag. Katharina Hemmelmair
Telefon: 06649697506
E-Mail: hemmelmair@aekwien.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NAW

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel