• 19.11.2025, 12:30:38
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CEE-Studie: TOP 500-Unternehmen sind agil und passen Strategien an

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passen Strategien an
Wien (OTS) - 

Die 17. Ausgabe des Coface CEE Top 500 Rankings bietet einen umfassenden Einblick, wie die größten Unternehmen Zentral- und Osteuropas sich in einem Umfeld voller Komplexität und Wandel behaupten. Sie zeigt, dass die führenden Unternehmen der CEE-Region agil auf die Herausforderungen reagiert und ihre Strategien angepasst haben, um trotz anhaltendem Gegenwind die Dynamik aufrechtzuerhalten. „Nach den Schocks der Jahre 2022–2023 brachte das Jahr 2024 eine fragile Erholung: Die Inflation sank stark – im Durchschnitt von 10 Prozent auf 3 Prozent innerhalb eines Jahres –, aber das Wachstum blieb mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von +2 Prozent verhalten und ungleichmäßig“, sagt Dagmar Koch, Country Managerin Coface Österreich. Die jährliche Studie „Coface CEE Top 500” bietet einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen in Zentral- und Osteuropa. Sie analysiert die 500 umsatzstärksten Unternehmen der Region.

Im Jahr 2024 war die Erholung der Region Zentral- und Osteuropa (CEE) von einem starken Rückgang der Inflation und einer allmählichen Lockerung der Geldpolitik geprägt. Das brachte nach Jahren hoher Zinsen eine spürbare Entlastung. Während sich das durchschnittliche BIP-Wachstum in den CEE-Ländern bei etwa +2 Prozent stabilisierte, sank der Gesamtumsatz der größten Unternehmen der Region um -3,7 Prozent, vor allem aufgrund von Rückgängen im petrochemischen Sektor. „Der durchschnittliche Umsatz der Top-500-Unternehmen ist um +3,1 Prozent gestiegen. Das deutet auf stabilere Bedingungen in der Gesamtwirtschaft hin“, sagt Koch. Trotz dieser positiven Tendenz geriet die Profitabilität unter Druck. Die Nettogewinnmargen sanken von 4 Prozent auf 3,2 Prozent. Steigende Arbeitskosten und höhere Finanzierungskosten belastetet die Unternehmensgewinne. Der starke Konsum der privaten Haushalte und die Welle der EU-Fördermittel sorgten für einen Aufschwung, doch externe Herausforderungen – insbesondere die anhaltende Stagnation in Deutschland und die sich verschärfenden globalen Handelsspannungen – trüben weiterhin die Aussichten.

Polen bleibt in Lead-Position, Tschechien holt auf

Polen bleibt mit 178 Unternehmen in den Top 500 und über 1,2 Millionen Beschäftigten die treibende Kraft in Zentral- und Osteuropa. Allerdings ging Polens Anteil am Ranking leicht zurück und das Umsatzwachstum stagnierte, was die Herausforderungen eines starken Zloty und des Arbeitskräftemangels widerspiegelt. Die Tschechische Republik konnte ihren Anteil ausbauen und profitierte dabei von einer Erholung der Binnennachfrage und einer frühzeitigen Lockerung der Geldpolitik. Rumänien hingegen bleibt trotz seiner Stellung als zweitgrößte Volkswirtschaft aufgrund anhaltender struktureller Herausforderungen in den Top 500 weiterhin unterrepräsentiert.

Kontinuität und Veränderungen im Ranking

Orlen behielt erneut seine Position als größtes Unternehmen in Zentral- und Osteuropa und demonstrierte trotz eines Umsatzrückgangs seine robuste Marktdominanz. Škoda Auto A.S. behielt seinen zweiten Platz und erzielte sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn ein Wachstum, obwohl der europäische Automobilsektor mit erheblichem Gegenwind zu kämpfen hatte. Jeronimo Martins Polska S.A., Betreiber der größten polnischen Einzelhandelskette, überholte die ungarische MOL Nyrt und belegte den dritten Platz. Diese Verschiebung spiegelt sowohl die Normalisierung nach boomenden Jahren für die petrochemische Industrie als auch die Dynamik des Einzelhandelssektors wider. Die bedeutendsten Aufstiege unter den führenden Unternehmen – die polnische Lidl Sp. z o.o. Sp.K. (von Platz 14 auf Platz 9) und Vilniaus Prekyba UAB, Betreiber von Einzelhandelsketten wie Maxima in den baltischen Staaten (von Platz 17 auf Platz 13) – verdeutlichen strategische Expansionen im Zuge der Integration von E-Commerce und der Optimierung der Lieferketten.

Stagnation trotz struktureller Dominanz im Industriesektor

Das Ranking „CEE Top 500“ für 2024 zeichnet ein differenziertes Bild der Branchenentwicklung in der Region. Der Industriesektor – getragen von den Bereichen Mineralien, Chemie, Erdöl, Kunststoffen & Pharma sowie Automobil- und Transportindustrie – bleibt zwar weiterhin dominant, stagniert jedoch unter dem Druck externer Einflüsse und struktureller Abhängigkeiten. Im Gegensatz dazu entwickelte sich der nicht spezialisierte Handelssektor zu einem Wachstumsmotor, angetrieben durch die Erholung des privaten Konsums und einen lohnbedingten Anstieg der Kaufkraft. Der Umsatz stieg um 6,2 Prozent und die Gewinne stiegen um 25 Prozent, auch wenn die Nettogewinnmargen gering blieben. Der IKT- und Elektrogerätebereich zeigte eine geteilte Entwicklung: Digitale Dienstleistungen florierten, während das Fertigungssegment hinterherhinkte.

Versorgungsunternehmen und öffentliche Dienstleistungen verzeichneten einen Rückgang, da sich die Energiemärkte nach der Krise stabilisierten. Der Agrar- und Lebensmittelsektor blieb stabil und profitierte von einer robusten Nachfrage und der Unterstützung durch die EU. Unterdessen sahen sich Metallproduzenten mit Gegenwind durch fallende Weltmarktpreise und verschärfte EU-Klimavorschriften konfrontiert. Diese divergierenden Trends unterstreichen den Übergang der Region von einer industriellen Abhängigkeit hin zu einem konsum- und innovationsgetriebenen Wachstum und verdeutlichen die Notwendigkeit einer strategischen Diversifizierung und politischer Unterstützung.

Das Beschäftigungswachstum in den CEE Top 500 verlangsamte sich auf etwa 0,8 Prozent und spiegelte damit den allgemeinen Trend in der EU wider. Die Arbeitslosenquoten blieben auf einem historisch niedrigen Niveau, wobei der angespannte Arbeitsmarkt die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer stärkte. Die Reallöhne stiegen deutlich, insbesondere in Osteuropa, was dazu beitrug, die durch die frühere Inflation verlorene Kaufkraft wiederherzustellen. Der nicht spezialisierte Handelssektor war führend bei der Beschäftigung, während Industriezweige wie die Chemie- und Automobilindustrie weiterhin für eine hohe Arbeitskräfteintensität sorgten.

Optimismus und Unsicherheit

Der Ausblick für die CEE-Region ist verhalten optimistisch und gleichzeitig von Unsicherheit getrübt. Mateusz Dadej, Ph.D., Regional Economist Central & Eastern Europe bei Coface unterstreicht: „Das BIP-Wachstum dürfte sich dank des Binnenkonsums und EU-finanzierter Investitionen in moderatem Tempo fortsetzen, während die geldpolitische Lockerung zusätzliche Unterstützung bietet. Die anhaltende Schwäche Deutschlands, dem wichtigsten Handelspartner der Region, und die Möglichkeit weiterer Störungen des globalen Handels könnten jedoch die Erholung verzögern oder zum Erliegen bringen.“

„Das Coface CEE Top 500-Ranking 2025 unterstreicht die Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft der größten Unternehmen Zentral- und Osteuropas. Trotz anhaltender Herausforderungen setzen die führenden Unternehmen der Region auf neue Wachstumstreiber und gestalten aktiv die wirtschaftliche Zukunft. Während die Region zu einem stärker konsumorientierten und innovationsgetriebenen Wachstum übergeht, werden strategische Investitionen in Digitalisierung, grüne Technologien und Personalentwicklung entscheidend sein, um die Dynamik aufrechtzuerhalten und sich in einem unsicheren globalen Umfeld zu behaupten“, fasst Jaroslaw Jaworski, CEO Coface Central & Eastern Europe Region, zusammen.

Die Coface CEE Top 500-Studie bietet einen tiefen Einblick in die Daten, Trends und Geschichten zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region. Zur Studie: Coface Studie CEE Top 500

COFACE: FOR TRADE

Coface zählt seit fast 80 Jahren zu den weltweit führenden Unternehmen im Kredit- und Risikomanagement und unterstützt Firmen dabei, sich in einem unsicheren und volatilen Umfeld zurechtzufinden und zu wachsen. Unabhängig von Größe, Standort oder Branche bietet Coface ihren 100.000 Kunden in rund 200 Märkten umfassende Lösungen an: Warenkreditversicherung, Wirtschaftsauskünfte, Inkasso, Absicherung von Projektgeschäften. Tag für Tag setzen wir unser einzigartiges Know-how und Spitzentechnologie ein, um den Handel zu unterstützen – sowohl im Inland als auch auf Exportmärkten. Im Jahr 2024 beschäftigte Coface rund 5.200 Mitarbeitende und erzielte einen Umsatz von ~1,845 Milliarden Euro.

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Telefon: +43/1/515 54-510
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