• 19.11.2025, 12:25:03
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Nachhaltigkeit im Klinikbau: Wiener Gesundheitsverbund setzt sich verbindliche Ziele für Bauprojekte und legt ersten Umsetzungsbericht vor

Wien (OTS) - 

Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind fester Bestandteil der Infrastrukturerneuerung des Wiener Gesundheitsverbundes (WIGEV). Aufbauend auf einer Klimaschutzstrategie werden beim größten Gesundheitsdienstleister Österreichs sämtliche Bauprojekte anhand eines Kriterienkataloges für regeneratives und nachhaltiges Bauen geplant und umgesetzt. Ein erstmals veröffentlichter Umsetzungsbericht zeigt nun, dass der neue Standard wirkt: Rund 2.300 Tonnen CO2 konnten allein beim Holzmodulbau für die Psychiatrische Abteilung der Klinik Ottakring im Vergleich zu einem Gebäude in Stahlbetonbauweise eingespart werden. Drei Stationen mit insgesamt 60 Betten, eine Tagesklinik und ein ganzes Stockwerk mit Therapieräumen wurden in 3.000 m³ Holz verpackt, das für seine Fähigkeit CO2 zu binden, bekannt ist.

„Der Holzmodulbau in Ottakring zeigt exemplarisch, wie wir Klimaschutz, moderne Architektur und Spitzenmedizin unter ein Dach bringen. Nachhaltigkeit beginnt für uns nicht erst beim Klinikbetrieb – wir planen sie von Anfang an mit,“ erklärt WIGEV Generaldirektorin-Stellvertreter Herwig Wetzlinger.

Klimastrategie und verbindliche Kriterien

Der Wiener Gesundheitsverbund hat 2022 nach einem umfassenden Beteiligungsprozess seine Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategie mit verbindlichen Kriterien verabschiedet, die bei allen Investitionsprojekten 2 zentrale Ziele verfolgt: Der WIGEV soll bis 2040 möglichst CO2 neutral sein und einen aktiven Beitrag zu den Klimazielen der Stadt Wien leisten.

„Mit diesen Kriterien haben wir erstmals ein Werkzeug in der Hand, das klare Orientierung für jedes Bauprojekt gibt. Damit stellen wir sicher, dass unsere Vision Wirklichkeit wird: Der WIGEV baut für eine gesunde, nachhaltige und lebenswerte Stadt,“ betont Josef Newertal, Leiter des Infrastrukturmanagements im WIGEV.

Begrünte Dächer, Holzbauweise und smarte Technik

Ein jetzt veröffentlichter Bericht zieht erstmals Bilanz, wie die Vorgaben bis zur Jahresmitte 2025 umgesetzt wurden. Dabei zeigt sich, dass vor allem Holz als Baustoff, Dach- und Fassadenbegrünungen sowie klimafreundliche Energieversorgung bereits sehr erfolgreich zum Einsatz kommen. So wurde z.B. in der Klinik Favoriten beim Umbau eines Pavillons für den Kindergarten der Referenz-Heizwärmebedarf durch thermische Sanierung um 65% gesenkt. Die Umstellung der Beleuchtung auf LED führte zu einer Reduktion des Energiebedarfs um 60%.

In der Klinik Ottakring befindet sich ein weiteres Leuchtturmprojekt für nachhaltige Energieversorgung in Umsetzung: Im Verwaltungsneubau werden ab 2027 alle 220 Büroarbeitsplätze CO2-neutral mit Geothermie beheizt und gekühlt. Der jährliche Gesamtertrag, der hier aus Erdwärme gewonnen werden kann, entspricht dem Heiz- und Kühlbedarf von rund 50 Einfamilienhäusern.

Für das neue High-End-Labor in der Klinik Favoriten, das 2026 in Betrieb geht, wurde ein Gebäude errichtet, das mit seiner Holzfassade und einer Dachbegrünung punktet. Die modulare Fassade lässt sich an künftige Anforderungen anpassen, was wiederum die Lebensdauer des Gebäudes verlängert. Mit einem effizienten Beleuchtungssystem mit LED und tageslichtabhängiger Lichtsteuerung reduziert sich zudem der Energieverbrauch.

Nachhaltigkeit mit System

„Wir bauen nicht nur für den medizinischen Fortschritt – wir bauen für kommende Generationen. Gesundheit und Nachhaltigkeit gehören für uns untrennbar zusammen,“ betont Herwig Wetzlinger. Das Verständnis von Nachhaltigkeit ist dabei umfassend und reicht vom Konzept bis zur Umsetzung. Wenn einzelne Kriterien im Bauprojekt nicht realisierbar sind, müssen Abweichungen begründet oder Alternativen erarbeitet werden.

Auch externe Dienstleister*innen verpflichten sich vertraglich, nicht nur bei den Baumaterialien und Produkten nachhaltig zu planen, sondern ebenso bei der Gebäudetechnik und der Betriebsorganisation. Auch die Kreislaufwirtschaft spielt eine bedeutende Rolle. Schließlich werden sämtliche Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes bei aufrechter Patient*innenversorgung modernisiert oder sogar – wie in Ottakring, Hietzing und Favoriten – neu gebaut. Das heißt: Neubau, Übersiedlung in das neue Gebäude und dann Rückbau des leerstehenden Pavillons – alles bei laufendem Betrieb. Dieser letzte Schritt erfolgt im Idealfall so, dass die verwendeten Materialien wieder ins Kreislaufsystem rückgeführt werden können.

Mit all diesen Maßnahmen ist Nachhaltigkeit ein tragendes Fundament für die Investitionsplanung in den Wiener Städtischen Kliniken. Die Umsetzung der Kriterien für nachhaltiges und regeneratives Bauen im Wiener Gesundheitsverbund wird auch in den kommenden Jahren regelmäßig evaluiert.

Der erste Umsetzungsbericht des Wiener Gesundheitsverbundes zu regenerativem und nachhaltigem Bauen kann hier heruntergeladen werden.

Rückfragen & Kontakt

Mag.a Daniela Almer, Generaldirektion
Kommunikation Bauprojekte
Mobil: +43 664 521 04 08
daniela.almer@extern.gesundheitsverbund.at

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