- 19.11.2025, 11:08:03
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ORF lud zu „Abend für Gerd Bacher“ mit Diskussion und neuer Doku zu dessen 100. Geburtstag
Dokumentation „Gerd Bacher, 100: Demokratie lernen“ präsentiert, Mitschnitt der Veranstaltung heute, 21.00 Uhr in der Ö1-Reihe „Passagen“
Anlässlich des 100. Geburtstags von Gerd Bacher lud ORF-Generaldirektor Roland Weißmann gestern, am Dienstag, 18. November 2025, zu einem „Abend für Gerd Bacher“ auf den ORF-Mediencampus. Im Beisein von Familienangehörigen Gerd Bachers und Prominenz aus Kultur, Medien und Politik fand die Premiere von Gerald Heideggers neuer Dokumentation „Gerd Bacher, 100: Demokratie lernen“ statt, die mit bislang unveröffentlichten Interviews das Leben und Wirken des langjährigen ORF-Generalintendanten nachzeichnet (Montag, 24. November, 23.15 Uhr in ORF 2 sowie auf ORF ON). Die Festrede hielt Medienmanager und Ex-ORF-Generalintendant Gerhard Zeiler. Mit Brigitte Wolf, ehemalige Büroleiterin Gerd Bachers und spätere ORF-Landesdirektorin in Wien, dem ehemaligen ORF-Informationsintendanten Johannes Kunz, Filmproduzent Jan Mojto und Haide Tenner, ehemalige Leiterin der ORF-Hauptabteilungen Film und Serien sowie Kultur und spätere RSO-Chefin, erinnerten Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter mit teils sehr persönlichen Anekdoten an den Jubilar. Moderiert wurde der Abend von Roland Adrowitzer, ehemals Büroleiter von Gerd Bacher. Ein von Jürgen Pettinger gestalteter Mitschnitt der Veranstaltung ist heute Abend, am Mittwoch, dem 19. November, um 21.00 Uhr in Sendereihe „Passagen“ auf Ö1 zu hören.
Weißmann und Zeiler würdigten Gerd Bacher
„Gerd Bacher war ein ganz Großer. Wir würden heute mehr Gerd Bachers in Österreich, in Europa und der Welt brauchen“, würdigte Medienmanager und Ex-ORF-Generalintendant Gerhard Zeiler den langjährigen ORF-Chef Gerd Bacher in seiner Rede und erinnerte an dessen historische Errungenschaften. Er beschrieb Bacher als Optimist, der besonders qualitätsorientiert, wortgewaltig und meinungsstark gewesen sei. Als dessen wichtigste Leistung bezeichnete Gerhard Zeiler die Sicherstellung der Unabhängigkeit der ORF-Berichterstattung, denn was heute selbstverständlich sei, sei damals ein Novum gewesen. Die Österreich-Berichterstattung sei Bacher sehr wichtig gewesen, aber auch der Auslandsberichterstattung habe er erstmals besonderen Stellenwert eingeräumt.
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann betonte: „Gerd Bacher hat den ORF geprägt wie kein Zweiter – mit Mut zur Unabhängigkeit, Innovationskraft und der festen Überzeugung, dass Qualität der wahre Maßstab des Österreichischen Rundfunks ist. Mit tiefgreifenden Reformen hat er den ORF zu einem modernen öffentlich-rechtlichen Medienunternehmen geformt und dessen hohes internationales Renommee begründet – herausragende Leistungen, die immer noch nachwirken und das Selbstverständnis des ORF bis heute prägen. Auch wenn sich die Medienwelt seither radikal verändert hat, sind viele der von ihm gesetzten Schwerpunkte weiterhin aktuell: die besondere Förderung von Kultur und Bildung im ORF etwa, der Ausbau der Informationsleistung oder die Stärkung der Regionalität zählen zu den großen Errungenschaften Bachers, die wir heute mit zeitgemäßen Mitteln fortführen.“
Unter den Gästen befanden sich neben den Mitgliedern der ORF-Geschäftsführung Eva Schindlauer (Kaufmännische Direktorin), Ingrid Thurnher (Radiodirektorin), Stefanie Groiss-Horowitz (Programmdirektorin) und Harald Kräuter (Direktor für Technik und Digitalisierung) sowie dem ORF-Stiftungsratsvorsitzenden Heinz Lederer und den Mitgliedern des ORF-Stiftungsrats Markus Boesch, Stefan Kröll, Thomas Prantner und Astrid Salmhofer u. a. die Töchter Gerd Bachers, Helga Rabl-Stadler (ehem. Präsidentin Salzburger Festspiele), Gabriela Bacher (Filmproduzentin) und Cristina Bacher-Rieger (Psychotherapeutin), ebenso wie die ORF-Landesdirektoren Edgar Weinzettl und Werner Herics, ORF-Marketing- und Kommunikationschef Martin Biedermann, Karin Bergmann (ehem. Burgtheater-Direktorin), Lilli Hollein (MAK-Generaldirektorin), HK Gruber (Komponist), Robert Menasse (Autor), Xaver Schwarzenberger (Regisseur), Franz Fischler (ehem. EU-Kommissar), Benita Ferrero-Waldner (ehem. EU-Kommissarin), Ursula Plassnik (ehem. Außenministerin), die ehemaligen ORF-Programmdirektoren Wolfgang Lorenz und Reinhard Scolik, der ehemalige kaufmännische Direktor Peter Radel, Rudi Klausnitzer (ehem. Ö3-Chef), Gerhard Vogl (ehem. ORF-Chefredakteur), Oscar Bronner („Der Standard“-Herausgeber), die Medienmanager Andreas Rudas und Hans Mahr sowie die Filmproduzentinnen und -produzenten Veit Heiduschka, Rudolf Klingohr, Danny Krausz, Lila Morgan und Kurt Mrkwicka u. v. a.
„Gerd Bacher, 100: Demokratie lernen“
Montag, 24. November 2025, 23.15 Uhr, in ORF 2 und auf ORF ON
Die Dokumentation „Gerd Bacher, 100: Demokratie lernen“ von Gerald Heidegger zeichnet den Weg Gerd Bachers vom Nationalsozialismus zur Demokratie nach. Das Kennenlernen der Demokratie ist die Grundlage für das spätere Schaffen des Medienmachers, der maßgeblich die Gestalt des ORF und die Neubestimmung einer modernen österreichischen Identität geprägt hat. Basis für die Dokumentation sind bisher unveröffentlichte Aufnahmen, die ORF-Redakteur Andreas Novak mit Bacher im Jahr 2005 aufgezeichnet hat. Darin beschreibt dieser ausführlich das familiäre Umfeld im Salzburg der späten 1930er Jahre. Als man 1938 am Grenzbalken in Freilassing die deutschen Truppen freudig begrüßt, warnt ein bayerischer Grenzbeamter den jungen Bacher: „Ihr werdet’s euch noch anschauen!“ Bei der Rückkehr nach Österreich 1945 aus der Kriegsgefangenschaft im Rheinland sieht Bacher auf dem Dach eines Kohlenzugs das zerstörte Kriegsland und ist voll Skepsis gegenüber der Wiederherstellbarkeit einer heilen Welt. Doch seine Zeit bei der „Salzburger Volkszeitung“ und dann bei den „Salzburger Nachrichten“ bringen Bacher Begegnungen mit Personen, die die Auswirkungen der Nazi-Zeit überwinden wollen. Bachers Begeisterung für die Kraft des Wirtschaftswunders sollten ihn wiederum mit Unverständnis der Wünsche der 1968er Generation erfüllen. Doch der „Bacher-ORF“ sollte gerade zum Anziehungsort für viele in den 1970ern werden, die den Aufbruch in die gesellschaftliche Moderne mitgehen wollen. Mit den Stimmen von Bacher-Kennern wie Anneliese Rohrer, Karin Moser, Barbara Coudenhove-Kalergi, Peter Huemer, André Heller und Gerhard Zeiler werden die Innovationen Bachers nachgezeichnet. In Frage steht in der Dokumentation auch, wie Gerd Bacher der digitalen Gegenwart der 2020er Jahre begegnen würde. (Regie/Gestaltung: Gerald Heidegger, Editorin: Barbara Katzelmayer, Bacher-Interviews: Andreas Novak)
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