- 19.11.2025, 10:08:03
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- OTS0049
Schweineskandal: VGT legt Ortsnachweise vor
Der Betreiber stellt öffentlich in Frage, dass die Aufnahmen aus seinem Stall stammen und greift den VGT an. Dieser kontert mit eindeutigen Beweisen
In Folge der gestrigen Skandal-Aufdeckung um eine der größten Schweinefabriken Österreichs behauptet der Betreiber der Anlage in etlichen Medienberichten, dass er nicht bestätigen könne, ob die Aufnahmen überhaupt aus seinem Betrieb stammen.
Die aufgedeckten Missstände sind allerdings weitreichend, die Behörde hat Ermittlungen eingeleitet.
Betriebsnummer auf Schweinen
Jeder landwirtschaftliche Betrieb in Österreich hat eine LFBIS-Nummer (Land- und forstwirtschaftliches Betriebsinformationssystem). Diese kann auf Dokumenten oder auch den Tieren selbst auftauchen, z.B. in Form von Ohrmarken oder Schlachtstempeln („Tattoos“, die den Tieren einige Wochen vor der Schlachtung auf die Haut geschlagen werden). Im vorliegenden Aufdeckungsfall konnte die Betriebsnummer 1138481 an mehreren Stellen erkannt werden:
- Viehverkehrsschein mit LFBIS-Nummer und Betriebsnamen
- Ohrmarken von Ferkeln, Vormastschweinen, Mast- und Zuchttieren
- Schlachtstempel auf Mastschweinen
Aufnahmen von Dokumenten in der Zuchtanlage („Sauenkarten“, auf denen Daten zum Mutterschwein und den Ferkeln festgehalten werden) zeigen ebenfalls den Betriebsnamen.
Videoaufnahmen ebenfalls verifiziert
Die Videoszenen, die etwa das Schlagen der Schweinemütter in den Kastenständen oder das Urinieren auf Schweine zeigen, konnten durch bauliche Merkmale und farbliche Markierungen auf den Schweinen abgeglichen werden:
- Befestigung und Art des Beschäftigungsmaterials in der Mast
- Mast-Buchtenwände
- Blaue Farbsprays auf Schweinemüttern in Kastenständen
- Bauliche Gestaltung der Ferkelboxen
- Markante Silos, die in Videos sowie in der Drohnenaufnahme vom Betrieb zu sehen sind
Diese Merkmale wiederum konnten mit den zuvor genannten Nachweisen wie Ohrmarken oder Schlachtstempeln in etlichen Aufnahmen zusammengeführt werden (vgl. Dokumentation Beweiskette).
VGT veröffentlicht in der Regel keine Namen
Der VGT hat die Betriebsnummer auf den Ohrmarken in der gestrigen Veröffentlichung unkenntlich gemacht. „Dies ist die übliche Vorgehensweise bei Aufdeckungen dieser Art, da es uns, anders als der Betreiber medial behauptet, nicht darum geht, einzelne Menschen vorzuführen. Wenn uns Tierquälerei und Tierleid gemeldet werden, prüfen wir das Beweismaterial sorgfältig und geben es den Behörden weiter – natürlich ohne Unkenntlichmachung“, erklärt VGT-Kampagnenleiter David Richter den Ablauf. „Vor allem aber wollen wir die Öffentlichkeit über die Zustände aufklären – es besteht ein öffentliches Interesse daran. Dafür werden Menschen und Betriebsnamen unkenntlich gemacht.“
Reaktion des Betreibers enttäuschend
Statt die vorhandenen Missstände einzuräumen, schießt der Betreiber in öffentlichen Statements gegen den VGT. In diesem Kurzvideo werden einige seiner bisherigen Aussagen mit der Realität der Beweismittel kontrastiert. Man solle dem VGT „kein Gehör schenken“, behauptet der Betreiber gegenüber dem ORF NÖ. In anderen Aussagen diskreditiert er den VGT mit verleumderischen Bezeichnungen.
„Wir hoffen, dass der Betreiber und seine Mitarbeiter:innen schnell einsehen, dass die Öffentlichkeit sich nicht für dumm verkaufen lässt und Tierquälerei nicht mehr einfach so geleugnet werden kann.
Wir appellieren an die Verantwortlichen, die Missstände umgehend zu beheben“, so David Richter abschließend.
Der VGT hat die heutige Nationalratssitzung in Wien indes dafür genutzt, um mit einer Protestaktion auf die Probleme in der Schweinehaltung auf Vollspaltenboden aufmerksam zu machen.
Pressefotos zum Ortsnachweis
Pressefotos zum heutigen Protest in Wien
(beide Copyright: VGT.at)
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