• 19.11.2025, 09:00:33
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Ludwig/Czernohorszky: Erfolgreiche Bilanz Wiens als Europäische Demokratiehauptstadt

Wien übergibt Staffelstab an die portugiesische Stadt Cascais – Neues Buch versammelt Stimmen zur Demokratie von namhaften Autor*innen

Wien (OTS) - 

Wien blickt auf ein erfolgreiches Jahr als Europäische Demokratiehauptstadt zurück. Am Dienstag übergab Bürgermeister Michael Ludwig den Staffelstab an den Bürgermeister der nächsten Europäischen Demokratiehauptstadt Cascais (Portugal), Nuno Piteira Lopes.

„Demokratie lebt von Austausch, Teilhabe und gegenseitigem Respekt. In Zeiten zunehmender Polarisierung, autoritärer Tendenzen und digitaler Desinformation ist es daher wichtiger denn je, diese Werte zu verteidigen. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sie ist ein gemeinsamer Auftrag, den wir Tag für Tag mit Leben füllen müssen. 2025 ist aus mehrfacher Hinsicht ein Jubiläumsjahr in Wien. Wir feiern 80 Jahre Kriegsende und Wiedererrichtung der Republik, 70 Jahre Neutralität und 30 Jahre Beitritt zur Europäischen Union. Insbesondere Wien wurde immer mehr zu einem Ort der Begegnung, des Friedens, des Miteinanders und des Dialogs und ist es heute mehr denn je. Ich freue mich, dass es uns als Europäische Demokratiehauptstadt gelungen ist, neue Akzente zu setzen und die Möglichkeiten zur Mitgestaltung für die Bevölkerung weiter auszubauen“, betont Bürgermeister Michael Ludwig, der dem neu gewählten Bürgermeister viel Erfolg als nunmehr dritte Europäische Demokratiehauptstadt wünschte.

„Cascais fühlt sich geehrt, die symbolische Übergabe des Titels Europäische Demokratiehauptstadt von der Stadt Wien entgegenzunehmen, und wir sind fest entschlossen, die hier geleistete bemerkenswerte Arbeit nicht nur fortzusetzen, sondern sie zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger sowie der gesamten internationalen Gemeinschaft weiter auszubauen. Unser Ziel ist es, eine bürgernahe Demokratie zu stärken, die Vertrauen wiederherstellt, Lebensqualität schafft und zeigt, wie die Kommunalverwaltung sich wirklich für ihre Einwohnerinnen und Einwohner einsetzen kann. Wir laden alle herzlich ein, Cascais im Jahr 2026 zu besuchen und diesen Geist demokratischer Innovation selbst zu erleben“, erklärt Bürgermeister Nuno Piteira Lopes.

Wien hatte sich 2023 in einem zweistufigen Verfahren gegen sieben weitere Bewerberstädte durchgesetzt und war von einer Expert*innen-Jury und 4.000 Europäer*innen zur Europäischen Demokratiehauptstadt 2024/25 gewählt worden – als zweite Stadt nach Barcelona 2023/24.

Highlights des Wiener Demokratiejahres

Als Titelträgerin hat die Stadt Wien ab November 2024 das Wiener Demokratiejahr ausgerichtet. 600 Programmpunkte der Stadt und zahlreicher Kooperationspartner*innen füllten den Veranstaltungskalender des vergangenen Jahres, vier internationale Konferenzen lockten Gäste aus ganz Europa in die Bundeshauptstadt. Bei den Innovation in Politics Awards im Wiener Rathaus wurden 80 Leuchtturm-Projekte aus 34 Ländern vorgestellt und im Rahmen des Truth, Lies and Democracy Game Jams 14 Computerspiele gegen Desinformation entwickelt. Ein weiteres Highlight war der Wiener Demokratietag, an dem mehr als 40 Organisationen den Internationalen Tag der Demokratie am 15. September mit Aktionen und Demokratie-Stationen in 15 Wiener Gemeindebezirken begangen haben.

„Als Europäische Demokratiehauptstadt war uns wichtig, dem Vertrauensverlust in die Politik in vielen europäischen Ländern eine starke Botschaft für mehr Demokratie, Zusammenhalt und Zuversicht entgegenzusetzen“, betont Demokratiestadtrat Jürgen Czernohorszky. „Das große Interesse unserer europäischen Partnerstädte an unseren internationalen Veranstaltungen und die starke Beteiligung der Wiener Bevölkerung machten das Wiener Demokratiejahr zu einem großen Erfolg“.

Neben den zahlreichen Veranstaltungen ging es im Wiener Demokratiejahr auch darum, neue und bleibende Akzente setzen. Um Mitbestimmung und Teilhabe in Wien langfristig zu stärken, hat sich mit dem Büro für Mitwirkung eine neue Einrichtung der Stadt Wien etabliert. Es hat die Aufgabe, Teilhabebarrieren abzubauen und die Verwaltung noch stärker für Bürger*innenbeteiligung zu öffnen. Was bleibt ist auch die erste Wiener Demokratie-Strategie, die unter Mitwirkung von 500 Wiener*innen erarbeitet und im Oktober im Wiener Gemeinderat beschlossen wurde. Die Stadt Wien nimmt damit international eine Vorreiterrolle ein.

Förderung für Demokratie-Projekte

„Das Programm des Wiener Demokratiejahres zeigt eindrucksvoll, wie stark Demokratie wird, wenn Menschen sich aktiv für sie einsetzen. Gleichzeitig unterstreicht die Vielfalt der Projekte, welches Potenzial entsteht, wenn Mitgestaltung gelebt wird. Mein Dank gilt allen, die sich hierbei engagiert haben, denn ihr Beitrag stärkt unsere liberale Demokratie nachhaltig“, unterstreicht NEOS Wien Demokratiesprecher Thomas Weber.

Unter dem Motto „Demokratie braucht Beteiligung“ wurde Anfang des Jahres ein neues Förderprogramm für Demokratie-Projekte ins Leben gerufen. Insgesamt standen 300.000 Euro zur Verfügung. Bei zwei Fördercalls gab es in Summe über 270 Einreichungen, von denen eine Fachjury 34 Projekte ausgewählt hat. Die geförderten Projekte, umgesetzt von Vereinen, NGOs sowie Einzelpersonen, reichten vom Beserlparktheater über einen Mitmach-Supermarkt bis hin zu einem Bürger*innenrat zum Thema Medien und Demokratie. Auch im kommenden Jahr soll es wieder eine Fördermöglichkeit für Demokratie-Projekte geben.

„Unser Ziel mit dem Büro für Mitwirkung ist es, Demokratie-Angebote für alle Wienerinnen und Wiener alltagsnah und zugänglich zu gestalten. Die geförderten Projekte und viele der Einreichungen haben uns deutlich gemacht, wie viel Potenzial in unserer Stadt steckt, wenn Räume für Mitsprache geschaffen werden. Diese Energie wollen wir langfristig weitertragen und auch die eigenen Formate weiter ausbauen“, betont Wencke Hertzsch, Referatsleitung des Büros für Mitwirkung.

Sammelband „Stimmen unserer Stadt“ mit namhaften Autor*innen

Zum Abschluss des Wiener Demokratiejahres ist der Sammelband „Stimmen unserer Stadt. Wien als Europäische Demokratiehauptstadt 2024/25“ erschienen. Im Buch kommen namhafte Autorinnen und Autoren aus Forschung und Gesellschaft wie Lea Ypi, Barbara Preinsack, Stefanie Jaksch oder Hosea Ratschiller wie auch Bürger*innen zu Wort, die mit ihrem Engagement in Vereinen und Organisationen die Zukunft der Stadt Tag für Tag mitgestalten. Der Poster-Umschlag des Buches stammt aus der Feder der vielfach ausgezeichneten Wiener Schriftstellerin und Illustratorin Stefanie Sargnagel. Der Sammelband ist auf der Website https://mitwirkung.wien.gv.at/europaeische-demokratie-hauptstadt verfügbar.

Auswahl für Europäische Demokratiehauptstadt 2027 läuft

„Wien und Barcelona wurden zur Bühne für einen europaweiten Diskurs, der zeigt, dass wir die Demokratie am besten verteidigen, wenn wir die Teilhabe der Bevölkerung ausweiten. Cascais möchte diesen gelungenen Beispielen im Jahr 2026 folgen und die erfolgreiche Geschichte einer immer noch jungen Initiative fortschreiben“, sagt Helfried Carl, Gründer von European Capital of Democracy. Derzeit läuft die Auswahl für die Europäische Demokratiehauptstadt 2027. Infos dazu finden sich auf https://capitalofdemocracy.eu/

Das Wiener Demokratiejahr wurde vom Büro für Mitwirkung (in der Abteilung Energieplanung) koordiniert und umgesetzt – mit Unterstützung von UIV Urban Innovation Vienna, der Klima- und Innovationsagentur der Stadt Wien.

Alle Infos zum Wiener Demokratiejahr: https://demokratiehauptstadt.wien.gv.at/

(Schluss)

Rückfragen & Kontakt

Mario Dujakovic
Mediensprecher Bürgermeister Michael Ludwig
Telefon: +43 1 4000 81859
E-Mail: mario.dujakovic@wien.gv.at

Philipp Lindner
Mediensprecher Stadtrat Jürgen Czernohorszky
Telefon: +43 1 4000 81853
E-Mail: philipp.lindner@wien.gv.at

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