• 19.11.2025, 08:36:32
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Caritas zum Welttag der Kinderrechte: Jedes 5. Kind weltweit lebt in einer Region voller Zerstörung und Chaos

Kinder können am wenigsten für Konflikte, leiden aber am meisten darunter: Kriege verletzen Kinderrechte wie Recht auf Leben, Familie, Gesundheit, Bildung, Schutz und Entwicklung

Wien (OTS) - 

Am 20.November wird seit 1989 der Internationale Tag der Kinderrechte begangen – damals wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. Obwohl sich fast alle Staaten dazu verpflichtet haben, die Rechte und den Schutz von Kindern anzuerkennen, sieht die Realität anders aus: Im Jahr 2024 lebten 520 Millionen Kinder – und damit so viele wie nie zuvor – in aktiven Krisengebieten. Das entspricht etwa jedem fünften Kind weltweit. Seit 2010 ist die Zahl der von Konflikten betroffenen Kinder um rund 60 Prozent gestiegen. Im Jahr 2024 dokumentierten die Vereinten Nationen 41.370 Verstöße gegen die Kinderrechte, das entspricht einem Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Alexander Bodmann, Vizepräsident der Caritas Österreich: „Millionen von Kindern auf der ganzen Welt leben in Regionen voller Zerstörung und Chaos. Die Kinder können am wenigsten für die Konflikte, leiden aber am meisten unter den Folgen. Sie verlieren ihr Zuhause und oft ihre Eltern, sie können nicht mehr zur Schule gehen oder unbeschwert spielen. Auf der Flucht vor Krieg und Gewalt leben viele Kinder in Notunterkünften und Zeltlagern. Besonders die Kinder im Gazastreifen werden wieder von winterlichen Temperaturen bedroht. Sie leiden Hunger und unter der mangelnden medizinischen Versorgung.“

Kind sein in Gaza: Recht auf Überleben nicht gesichert
Generell verletzen Kriege grundlegende Kinderrechte wie das Recht auf Leben, Familie, Gesundheit, Bildung, Schutz und Entwicklung. In bewaffneten Konflikten müssen Kinder und Jugendliche in erster Linie vor den sechs schweren Verstößen geschützt werden: Tötung und Verstümmelung, Rekrutierung und Einsatz im Krieg, sexuelle Gewalt, Entführung, Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser sowie Verweigerung humanitärer Hilfe.

Im Gazastreifen und den besetzten Palästinensischen Gebieten hat die Gefährdung von Kindern ein katastrophales Ausmaß angenommen: 2024 wurden hier weltweit die meisten schweren Verstöße gegen Kinder verzeichnet. Insgesamt wurden laut UNICEF in den letzten zwei Jahren 64.000 Kinder im Gazastreifen getötet oder verstümmelt. Die meisten Kinder wurden durch Luftangriffe, Panzerbeschuss und scharfe Munition der israelischen Streit- und Sicherheitskräfte verletzt.

Alexander Bodmann: „Humanitäres Völkerrecht und Kinderrechte müssen unter allen Umständen eingehalten werden. Aber in Gaza ist nicht einmal das erste Kinderecht, das Recht auf Überleben, gesichert. Da reden wir noch gar nicht davon, dass Kinder nicht in die Schule gehen können, also vom Recht auf Bildung. Oder vom Recht auf Schutz und Entwicklung. Alle reden davon, dass der Krieg in Gaza vorbei ist, aber das ist nicht wirklich der Fall. Es gibt nach wie vor zu wenig Hilfslieferungen, die die Menschen erreichen. Sich als Kind in Gaza aufzuhalten, ist unvorstellbar riskant: möglicherweise ohne Eltern, ohne medizinische Versorgung, ohne Essen, ohne Dach über dem Kopf. Diese Kinder kämpfen ums nackte Überleben, und wir haben hier nach wie vor eine akute Notlage, um die wir uns dringend kümmern müssen.“

Survive & Thrive – Kinder stärken, Resilienz fördern
Humanitäre Hilfe sei allerdings mehr als reine Versorgung, sondern auch ein Beitrag zur Selbstbestimmung und Zukunftsfähigkeit von Kindern, erklärt Bodmann weiter. Mit dem kinderrechtsbasierten Programmansatz Survive & Thrive schützt und stärkt die Caritas weltweit Kinder in Krisensituationen – damit sie nicht nur überleben, sondern gestärkt in die Zukunft gehen. Kinder werden aktiv in die Gestaltung einbezogen; Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen und Projektmitarbeiter*innen befähigt, Kinderrechte in der Praxis umzusetzen, sei es in Flüchtlingslagern, Schulen oder Sozialzentren. Kinder erhalten auf diese Weise die Möglichkeit, belastende Erfahrungen zu verarbeiten, Bewältigungsstrategien zu entwickeln und neues Selbstvertrauen aufzubauen.

Alexander Bodmann abschließend: „Humanitäre Hilfe vor Ort muss ausgebaut werden. Wenn Regierungen weltweit, darunter auch die österreichische, meinen, dass Katastrophenhilfe ein leichter Sparposten sei, liegen sie falsch. Das gilt besonders jetzt und ist ein Aufruf an die österreichische Regierung, an dieser Stelle nicht zu sparen, weil es vermeintlich einfach ist!"

Caritas-Spendenkonto:

Erste Bank: IBAN AT23 2011 1000 0123 4560, BIC GIBAATWWXXX

Kennwort: Nahost-Konflikt

Online-Spenden: www.caritas.at/nahost-konflikt

Rückfragen & Kontakt

Mag.a Claudia Vitt
Pressesprecherin
Caritas Österreich
Tel.: +43 664 82 66 920
claudia.vitt@caritas-austria.at
www.caritas.at

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