• 18.11.2025, 15:26:33
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Dobratal: Wichtiger Schritt auf dem Weg zum Naturschutzgebiet am Kamp beschlossen

Mikl-Leitner/Pernkopf/Rosenkranz: Der Kampwald ist ein Schatz unserer Heimat – wir wollen bewahren, was wertvoll ist, und behutsam weiterentwickeln

St. Pölten (OTS) - 

Die Region rund um den nördlichen Kampwald zählt zu den besonderen Landschaftsräumen unseres Landes. Alte Wälder, klare Bäche, stille Schluchten und eine gewachsene Kulturlandschaft prägen dieses Gebiet seit Jahrhunderten. Neue naturschutzfachliche Erkenntnisse im Dobratal, dem Herzstück eines möglichen zukünftigen Nationalpark Kampwald, haben vor kurzem viele geschützte Arten lokalisiert. Der nächste große Schritt wurde heute gesetzt: Die betroffenen 280 Hektar Flächen werden außer Nutzung gestellt und damit dauerhaft geschützt. Möglich macht das eine Übereinkunft zwischen dem Land Niederösterreich und der Windhag-Stipendienstiftung, die heute in der Landesregierung einstimmig von ÖVP, FPÖ und SPÖ beschlossen wurde. Für diese Außernutzungstellung stehen 6.459.600 Euro zur Verfügung – vollständig finanziert aus dem Biodiversitätsfonds des Bundes. Damit ist klar: Die Flächen sind abgesichert, und die Grundlage für das Naturschutzgebiet im Dobratal ist gelegt.

„Mit dem heutigen Beschluss zeigt Niederösterreich einmal mehr: Wir übernehmen Verantwortung für unsere Natur und gestalten bewusst die Zukunft unserer Heimat. Wir sichern ein Gebiet, das über Jahrhunderte gewachsen ist und eröffnen neue Chancen für die Region. Das Dobratal ist ein Juwel Niederösterreichs. Indem wir es schützen und behutsam weiterentwickeln, stärken wir Natur, Menschen und Lebensqualität. Naturschutz und Lebensqualität gehören bei uns zusammen und damit bleibt Niederösterreich auch in Zukunft so schön, wie wir es lieben“, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

„Der Kampwald ist ein Schatz unserer Heimat – ein Ort voller Geschichte, voller Natur und voller Zukunft. Wir wollen bewahren, was wertvoll ist, und gleichzeitig neue Chancen öffnen. Der Nationalpark Kampwald soll nicht nur die Vielfalt der Natur stärken, sondern auch die wirtschaftliche Kraft der Region. Gäste kommen wegen der Natur, bleiben wegen der Angebote, und bringen Wertschöpfung in die Gasthäuser, Unterkünfte und zu den regionalen Betrieben. Aus Liebe zum Land verbinden wir Naturschutz und Regionalentwicklung – und gestalten damit die Zukunft unserer Heimat“, so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.

„Wer durch das Dobratal geht, versteht sofort, warum wir uns um den Schutz dieses Gebietes so bemühen. Diese Landschaft ist nicht nur schön, sie ist einzigartig. Wir schützen sie, damit auch kommende Generationen den Wert unserer Natur erleben können. Es geht um ein wertvolles Ökosystem, in dem wir noch ein wirklich intaktes Waldgebiet finden – mit Lichtungen, Wiesenflächen und lebendigen, dynamischen Bächen. Diese Vielfalt an Lebensräumen schafft Rückzugsorte und typische Lebensbedingungen für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten“, unterstreicht Landesrätin Susanne Rosenkranz.

Erste Ergebnisse zeigen die hohe Bedeutung des Gebiets. Besonders wertvolle Buchen- und Mischwälder prägen das Dobratal. Nachgewiesen wurden bereits mehrere geschützte Arten – darunter der Weißrückenspecht, der Schwarzspecht und der Neuntöter. Der Weißrückenspecht steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten und gilt als Zeiger für naturnahe, totholzreiche Wälder. Auch bei den Amphibien und Reptilien finden sich Arten der Roten Liste, etwa die Gelbbauchunke, sowie Zauneidechse und Ringelnatter. Die Erhebungen bei Fledermäusen – darunter streng geschützte Arten wie die Kleine Hufeisennase – werden im Frühjahr fortgesetzt. Insgesamt zeigt sich schon jetzt ein Gebiet von außergewöhnlichem naturschutzfachlichem Wert.

Der geplante Nationalpark ist weit mehr als ein Naturschutzprojekt. Er ist ein Zukunftsprojekt für die ganze Region. Bereits heute zählen die Kampseen, die Ruine Dobra, Schloss Waldreichs oder die Wälder rund um Zwettl zu beliebten Ausflugszielen. Ein Nationalpark hebt diese Orte auf eine neue Ebene: Mehr Gäste, die Natur erleben wollen, mehr Wertschöpfung für Gastronomie, Unterkünfte, Freizeitbetriebe und regionale Produkte sowie neue Angebote, etwa Lehrpfade, Aussichtspunkte, Führungen oder Familienprogramme. Erfahrungen aus dem Nationalpark Thayatal zeigen, wie gut diese Verbindung von Naturschutz und wirtschaftlicher Entwicklung funktionieren kann.

Weitere Informationen: DI Jürgen Maier, Pressesprecher LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf, Telefon +43 2742 9005 – 12704, Mobiltelefon +43 676 812 15283, E-Mail: lhstv.pernkopf@noel.gv.at

Rückfragen & Kontakt

Amt der NÖ Landesregierung, Landesamtsdirektion/Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Ing. Johannes Seiter
Telefon: 02742/9005-12174
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