- 18.11.2025, 14:09:03
- /
- OTS0142
Haase (SPÖ): Wien fördert COURAGE und stärkt queere Lebensrealitäten
SPÖ-Gemeinderätin Susanne Haase betont Bedeutung der LGBTIQ+-Beratungsarbeit in Wien
SPÖ-Gemeinderätin Susanne Haase eröffnete ihre Rede mit einer klaren Botschaft, die wie ein Schutzmantel über der Community lag: „Wien ist nicht so, wie meine Vorredner*innen das gerade gezeigt haben. Wien liebt euch.“ Die Stadt stellt sich an die Seite jener Menschen, die oft täglich mit Ablehnung, Angst und Unsicherheit leben müssen. Transpersonen machen je nach Definition rund ein Prozent der Bevölkerung aus – „und das ist bei 2.000.000 Wiener*innen gerade mal 10.000 und das ist nicht einmal das Rapidstadion“. Dennoch entladen sich politische Angriffe mit voller Härte auf diese kleine Gruppe.
Mit der Förderung von 43.570 Euro für COURAGE setzt Wien ein bewusstes Zeichen gegen Angriffe auf queere Menschen und baut Beratungs-, Bildungs- und Sensibilisierungsangebote weiter aus. Haase stellte klar: „Es ist ein ganz gezielter Angriff auf unser queeres Leben, auf unsere Menschenrechte, auf die Frauenrechte und auf alle Rechte von Minderheiten.“ Diese Strategien seien gefährlich „für unsere Demokratie, für unsere Vielfalt und auch für das soziale Klima in unserer Stadt“.
Haase legte anschließend die Fakten offen. „Erstens: Es gibt mehr als zwei Geschlechter.“ Der Verfassungsgerichtshof habe das 2018 eindeutig entschieden, und seit 2019 sei es im Personenstandsgesetz verankert. „Wer heute noch behauptet, es gäbe nur zwei Geschlechter, ignoriert absichtlich oder unwissentlich sowohl die Rechtsprechung als auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse.“ Ebenso unmissverständlich betonte sie: „Zweitens: Trans sein ist keine Krankheit. Die Weltgesundheitsorganisation hat Transgeschlechtlichkeit aus der Liste psychiatrischer Erkrankungen gestrichen. Diskriminierung macht krank und nicht die Identität.“
Der Verein COURAGE begleitet seit vielen Jahren Menschen, die umfassenden Schutz brauchen. Haase würdigte diese Arbeit als unverzichtbare Stütze: „Transaffirmative Beratung schützt – sie manipuliert nicht. Organisationen wie die Courage leisten seit Jahrzehnten professionelle Arbeit. Sie unterstützen, begleiten und stärken. Sie drängen niemanden – sie hören zu.“
Sie erinnerte auch an brutale Gewaltformen, die weiterhin Realität sind: „Konversionstherapien sind keine Therapien, sie sind Gewalt.“ Diese Methoden fügen Menschen irreversible Schäden zu und sind von der UNO als Folter eingestuft. Es brauche auch in Österreich endlich von Seiten der ÖVP Zustimmung zum Verbot auf Bundesebene.
Ein wichtiges Signal setzte Haase zu weit verbreiteten Narrativen: „Transsein ist keine Modeerscheinung.“ Mehr Sichtbarkeit bedeute lediglich, dass Menschen weniger Angst haben müssen. Gleichzeitig verwies sie auf die dramatische Lage junger trans Menschen: Internationale Studien zeigen, dass sie ein vielfach erhöhtes Risiko für Suizidgedanken und Suizidversuche tragen. Einrichtungen wie COURAGE oder das erste queere Jugendzentrum seien daher lebensrettend.
Haase ging auch auf den Fall „Waltraut“ ein: „Ganz ehrlich, ja. Es ist ein Fall von versuchtem Sozialbetrug.“ Das Wiener Standesamt habe korrekt reagiert, die Justiz prüfe den Fall, und entscheidend sei: „Der Herr Walter P. hat niemals von der Courage eine Bestätigung für seine fälschlich vorgegebene Transsexualität bekommen.“
Schutz durch Fakten, Vernetzung und klare politische Verantwortung
Wien setzt bewusst auf Wissen, Aufklärung und Vernetzung. Workshops, Kooperationen mit der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten (WASt) und Partnerschaften mit Community-Organisationen stärken ein Umfeld, das Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern schützt. Haase verwies dabei auch auf aktuelle Forschung: „Zwei Studien bestätigen den Wiener Weg. Trans, inter- und nicht-binäre Menschen gehören zu den am stärksten diskriminierten Gruppen. Hier liegt es an uns, einen Schutzschirm aufzuziehen.“
Besonders eindrücklich sprach Haase über die Anliegen junger queerer Menschen: „Wir, die queere Community, wir fordern nicht mehr. Wir fordern das, was andere schon längst haben: Rechte, Würde, Sicherheit, Sichtbarkeit, eine gerechte Gesundheitsversorgung, ein Familienleben, eine Zukunft ohne Angst.“
Ihr Schlusswort wurde zu einem politischen Signal mit klarer Richtung: „Wir gehen nicht zurück, keinen Schritt. Wir lassen uns nicht einschüchtern, nicht von rechten Ideologien, nicht von Hetze und auch nicht von jenen, die sich christlich nennen, aber nur menschenfeindlich argumentieren. Transrechte sind Menschenrechte.“ (Schluss) sh
Rückfragen & Kontakt
Sarah Hierhacker, MA
Wiener Landtags- und Gemeinderatsklub der SPÖ
Mediensprecherin
Leitung Medien- & Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 01 4000 81923
E-Mail: sarah.hierhacker@spw.at
Website: https://www.rathausklub.spoe.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | DS1






