- 18.11.2025, 12:43:33
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PRO-GE Binder: Banken sollen vor der eigenen Türe kehren, anstatt Lohnzurückhaltung zu fordern
Anstieg der Kreditzinsen hat Krise befeuert
„Die Lohnerhöhungen folgen den Preisen. Die Banken haben wenig dazu beigetragen, die Inflation niedrig zu halten und das Vertrauen in den Standort Österreich zu stärken“, kommentiert der Bundesvorsitzende der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), Reinhold Binder, den gestrigen Auftritt des Chefökonomen der Raiffeisen Bank International Gunter Deuber in der ZIB 2. Er erinnert daran, dass im Zuge der Zinsanhebungen die Kreditzinsen sehr rasch erhöht wurden, während die Sparzinsen niedrig blieben.
Im ORF-Interview erwähnte Deuber mit keinem Wort die fragwürdige Rolle der Banken seit Beginn der Teuerungskrise. Denn als die EZB begann den Leitzins zu erhöhen, blieben die Sparzinsen bei den Banken lange Zeit niedrig. Diese Differenz sorgte für saftige Übergewinne. Die niedrigen Sparzinsen verschärften so zusätzlich die Teuerungskrise, während Banken zig Millionen an Gewinnen ausschütteten.
Auf der anderen Seite stiegen die Kreditzinsen schnell und kräftig. „Die Banken haben sich an den Häuslbauern eine goldene Nase verdient. Die steigenden Kreditraten haben viele von ihnen an den Rand der Verzweiflung gebracht. Genau diese Menschen sollen auch in den kommenden Jahren auf gerechte Lohnsteigerungen verzichten, wenn es nach den Banken geht“, zeigt sich Binder empört.
Die Institute hätten sich in der Vergangenheit nicht besonders um die österreichische Wirtschaftsentwicklung gesorgt, sondern sich mehr Gedanken darüber gemacht, den eigenen Profit zu maximieren. Denn der massive Anstieg der Kreditzinsen habe auch Investitionen gebremst und somit zur Stagnation beigetragen. Die aktuellen Vorschläge des RBI-Ökonomen, dass in den nächsten Jahren die Reallöhne sinken müssen und der Staat weniger Geld ausgeben soll, würde eine wirtschaftliche Abwärtsspirale befeuern. „Das führt nur dazu, dass die Inlands-Umsätze der Unternehmen weiter zurückgehen und noch weniger konsumiert und investiert wird“, kritisiert Binder.
Zudem sei die RBI in den letzten Monaten nicht gerade positiv aufgefallen. Nachdem man trotz Warnungen am Russlandgeschäft festgehalten habe, wollte man durch Interventionen in Brüssel Ausnahmen bei den Russlandsanktionen erreichen. „Das hat europaweites Kopfschütteln ausgelöst und war dem Ansehen Österreichs nichtzuträglich“, so der Gewerkschafter. Er fordert, dass eine Bank wie die RBI hinterfragen solle, ob sie nicht selbst dazu beiträgt, dass es um den Standort Österreich nicht zum Besten steht. Hier sollte jeder vor der eigenen Türe kehren.
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