- 18.11.2025, 11:52:03
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ÖÄK zum Welt-COPD-Tag: Bei Kurzatmigkeit an COPD denken
Für gute Behandlungserfolge bei der weit verbreiteten Atemwegserkrankung ist neben Eigeninitiative auch mehr Unterstützung für den niedergelassenen Bereich nötig.
„In Österreich leben bis zu 800.000 Menschen mit COPD. Laut WHO ist sie weltweit bereits die dritthäufigste Todesursache“, warnt Marcel Rowhani, Lungenfacharzt und Fachgruppenobmann für Lungenkrankheiten in der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), anlässlich des Welt-COPD-Tages am 19. November. Um Betroffene adäquat zu behandeln, sei das aktive Zusammenspiel aller Beteiligten nötig – von Patientinnen und Patienten über Ärztinnen und Ärzten bis hin zu Politik und Sozialversicherung.
Zwtl.: Wann es sich um COPD handeln könnte und was Betroffene tun müssen
COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) betrifft die tiefen Atemwege und führt zu einer dauerhaften Verengung der Bronchien mit fortschreitender Symptomatik. Typisch sind Atemnot – z.B. beim Gehen oder Stiegensteigen –, Husten, vermehrter Auswurf sowie ein wiederkehrendes Aufflammen der Erkrankung mit deutlicher Verschlechterung (Exazerbationen). „Treten diese Symptome auf, sollte man an COPD denken und einen Arzt bzw. eine Ärztin konsultieren. Auch Patientinnen und Patienten, die Vorerkrankungen haben, häufig an unteren Atemwegsinfektionen leiden oder regelmäßig Schadstoffen wie etwa Tabak, Dämpfen, Gasen oder Stäuben ausgesetzt sind, sollten sich jedenfalls auf COPD untersuchen lassen“, rät Rowhani. Denn eine frühe Diagnostik verbessere Symptome, Lungenfunktion und Lebensqualität deutlich.
Lautet die Diagnose COPD, würden vier Maßnahmen sofortige Hilfe bringen. An allererster Stelle stehe der Rauchstopp. Rowhani: „Wenn ein kompletter Stopp nicht sofort möglich ist, ist jede Reduktion ein Schritt in die richtige Richtung.“ Essenziell sei auch die Vorbeugung von Atemwegsinfektionen, etwa mithilfe der im österreichischen Impfplan empfohlenen Schutzimpfungen. „Denn Infektionskrankheiten wie etwa Covid-19 oder Influenza führen zu einer deutlichen Verschlechterung von COPD.“ Weiters sollten die Lebensgewohnheiten angepasst werden, wobei sich vor allem Bewegung und Atemphysiotherapie günstig auf die Symptomatik und Lebensqualität auswirkten. „Nicht zuletzt müssen die Maßnahmen von einer konsequenten Therapie begleitet werden. Hier stehen inhalative Medikamente an erster Stelle, die aber - je nach Indikation – durch orale Therapien, Injektionen oder chirurgische Verfahren ergänzt werden könnten“, weiß der Pneumologe.
Zwtl.: Auch Politik und Sozialversicherung sind gefordert
Um Menschen mit COPD, aber auch ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte bestmöglich zu unterstützen, müssten Rauchstopp-Programme ausgebaut und deren Kosten fair refundiert werden. „Wir brauchen flächendeckend zugängliche, evidenzbasierte Entwöhnungsangebote inklusive der Abschaffung von Deckelungen, und auskömmliche Finanzierung im niedergelassenen Bereich“, fordert Rowhani. Die Impfstoffversorgung für Ordinationen müsse ebenfalls verbessert werden: „Planbare, ausreichende Mengen mit rechtzeitiger Lieferung sind unerlässlich, damit Impfungen ohne Hürden angeboten werden können.“ Schließlich müssten auch die niedergelassenen Strukturen gestärkt werden, etwa durch den Ausbau der Kapazitäten bei Fachkräften für Pneumologie und Atemphysiotherapie sowie bei den Reha-Plätzen.
„COPD ist nicht heilbar, aber gut behandelbar. Mit konsequentem Rauchstopp, Impfungen, moderner Therapie und besserer Versorgungsorganisation können wir Krankheitsverschlimmerungen verhindern, Krankenhausaufnahmen reduzieren und Lebensqualität sichern“, erklärt Rowhani zusammenfassend.
Rückfragen & Kontakt
Österreichische Ärztekammer/Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Ilona Gschmeidler
Telefon: +43 1 51406-3312
E-Mail: i.gschmeidler@aerztekammer.at
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