• 18.11.2025, 11:51:03
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Koza zu Teilzeit: Grüne setzen parlamentarische Initiative für Recht auf Stundenaufstockung

Arbeitszeiten für Teilzeitbeschäftigte sollen planbarer, übermäßige betriebliche Flexibilitätsansprüche eingeschränkt werden

Wien (OTS) - 

„Die heutige AK-Pressekonferenz belegt einmal mehr den dringenden Handlungsbedarf bei Teilzeit: Teilzeit bedeutet für viele Beschäftigte geringere Einkommen, schlechtere soziale Absicherung, aber auch hohe Flexibilitätsanforderungen – und besonders Frauen zahlen dafür den Preis“, sagt Markus Koza, Arbeits- und Sozialsprecher der Grünen. „Laut Statistik Austria wünschen sich 198.000 Teilzeitbeschäftigte, davon 147.000 Frauen, eine Stundenaufstockung. Viele arbeiten regelmäßig mehr als vertraglich vereinbart - trotzdem bleiben sie in prekären Teilzeitverhältnissen gefangen. Die gleichen Frauen dürfen sich dann aber von ÖVP-Politiker:innen anhören, sie würden Teilzeit als ‚Lifestyle‘ wählen. Das ist nur zynisch.“

Gerade dann, wenn Teilzeit nicht freiwillig gewählt ist, führen Flexibilitätswünsche und der Druck, bei Bedarf Mehrarbeit zu leisten, zu großen Problemen für Beschäftigte – insbesondere für Frauen mit Betreuungspflichten. „Wenn Betreuungs- und Pflegeplätze fehlen, ist Teilzeit oft die einzige Möglichkeit, familiäre Verpflichtungen und Beruf unter einen Hut zu bringen. Regelmäßige Mehrarbeit und betriebliche Flexibilitätserfordernisse, die wenig Rücksicht auf Arbeitnehmerinnen nehmen, verschärfen die ohnehin bereits schwierige Situation betroffener Frauen in Sachen Vereinbarkeit“, sagt Koza weiter. Der flexible Einsatz von Mehrarbeit von Teilzeitbeschäftigten werde nicht zuletzt deshalb gerne genutzt, weil Zuschläge bei Mehrarbeit günstiger seien als bei Überstunden. Lange Durchrechnungszeiträume lassen Mehrarbeitszuschläge häufig erst gar nicht schlagend werden,“ kritisiert der Arbeits- und Sozialsprecher der Grünen.

Um diese strukturelle Benachteiligung von Teilzeitbeschäftigten zu beenden, bringen die Grünen daher zur nächsten Nationalratssitzung einen Antrag für ein Recht auf Stundenaufstockung bei regelmäßig geleisteter Mehrarbeit ein. „Wer im Durchschnitt über einen Zeitraum von sechs Monaten 20 Prozent mehr arbeitet als vereinbart, soll einen gesetzlichen Anspruch auf Aufstockung der Arbeitszeit bekommen“, erklärt Koza. Der Antrag sieht außerdem ein Benachteiligungsverbot und einen Motivkündigungsschutz für jene vor, die eine Stundenaufstockung verlangen. Kollektivvertragliche Abweichungen vom sechsmonatigen Durchrechnungszeitraum sollen möglich sein.

Koza zusammenfassend: „Mit dem Recht auf Stundenaufstockung würden wir die Einkommen von Frauen stärken, Arbeitszeiten planbarer machen und übermäßigen Flexibilitätsansprüchen von Unternehmen eine Schranke setzen. Zusammengefasst: Es wäre ein wichtiger Schritt für mehr Fairness für Teilzeitbeschäftigte.“

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