- 18.11.2025, 10:24:32
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Erfolg für foodwatch: Shrinkflation-Kennzeichnung in Österreich kurz vor der Umsetzung
Versteckte Preiserhöhungen sollen ab 2026 sichtbar gemacht werden
Heute soll im Ministerrat ein Gesetz beschlossen werden, das die verpflichtende Kennzeichnung für Shrinkflation – also versteckte Preiserhöhungen durch geringere Füllmengen – einführt. Für foodwatch Österreich ist dieser Schritt ein bedeutender Erfolg: Seit mehreren Jahren fordert die Konsument:innenschutzorganisation klare Regeln gegen diese Täuschungspraxis. Nun zeigt sich: Hartnäckiger Druck wirkt.
„Das ist ein wichtiger Durchbruch für die Rechte der Konsument:innen. Shrinkflation ist einer der unfairsten Tricks der Lebensmittelindustrie und verschärft die ohnehin aktuell schwierige Lage aufgrund der hohen Lebensmittelpreise. Endlich wird dem ein Riegel vorgeschoben“, sagt Indra Kley-Schöneich, Leiterin von foodwatch Österreich. „Dass Hersteller künftig offenlegen müssen, wenn sie weniger in die Packung geben, ist ein Erfolg unserer jahrelangen Arbeit und des Drucks vieler engagierter Bürger:innen.“ Die Petition von foodwatch für ein Anti-Shrinkflation-Gesetz war von rund 6.000 Menschen unterzeichnet worden.
Verhandlungskreisen zufolge sollen Supermärkte künftig 60 Tage lang klar darauf hinweisen, wenn Produkte geschrumpft wurden. „Damit wird eine zentrale Forderung von foodwatch umgesetzt: eine Kennzeichnung von Füllmengenreduktionen gut sicht- und nachvollziehbar direkt beim Produkt und einheitlich für alle Handelsketten“, so Kley-Schöneich weiter.
Bereits 2022 hatte foodwatch aufgedeckt, dass Produkte wie Ovomaltine, Mondseer-Käse oder Doritos still und heimlich bis zu 12 Prozent weniger Inhalt enthielten – bei gleichzeitig kräftigen Preissteigerungen. Konsument:innen wurden damals schon „gleich doppelt zur Kasse gebeten“.
Zuletzt hatte eine gemeinsame Analyse von foodwatch und der Preisvergleichs-Plattform preisrunter.at im September dieses Jahres gezeigt, dass mittlerweile fast alle Produktkategorien von Lebensmitteln betroffen sind – von Knabbergebäck über Gemüsekonserven bis hin zu Eiscreme.
„So wichtig dieser erste Schritt auch ist, muss jetzt sichergestellt werden, dass die Kennzeichnungspflicht auch tatsächlich umfassend umgesetzt wird. Der Shrinkflation-Hinweis muss gut sichtbar sein und die Hersteller dürfen keine Schlupflöcher, etwa durch eine geringfügige Änderung der Rezeptur, nutzen“, gibt Kley-Schöneich zu bedenken.
„Wir werden uns den Gesetzesentwurf genau anschauen und prüfen, ob die neuen Regeln beim täglichen Einkauf halten, was sie versprechen. Transparenz ist kein Gefallen der Industrie, sondern ein Grundrecht der Konsument:innen“, betont Kley-Schöneich.
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Über foodwatch Österreich:
foodwatch Österreich setzt sich mit kraftvollen Kampagnen für die Rechte der Konsument:innen im Lebensmittelbereich ein. Wir kämpfen für transparente Informationen, den umfassenden Schutz der Konsument:innen vor den Interessen der Lebensmittelindustrie sowie sichere und gesunde Nahrungsmittel für alle. Unabhängig von Staat und Wirtschaft finanziert sich foodwatch ausschließlich durch Spenden und verzichtet auf Kooperationen mit Unternehmen oder politischen Institutionen. So bleibt die Organisation frei und glaubwürdig in ihrer Arbeit. foodwatch engagiert sich auf nationaler und EU-Ebene für nachhaltige Veränderungen und ist derzeit in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Österreich aktiv.
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