- 18.11.2025, 09:00:08
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Unfassbare Misshandlungen in einer der größten Schweinefabriken Österreichs
VGT deckt Tierleid in AMA-Schweinemast und Zuchtbetrieb auf

Grobe Missstände zeigt das umfassende Bild- und Beweismaterial von September bis Oktober 2025, das dem VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN aus einem selbsternannten „Vorzeige“-Schweinebetrieb mit mehr als 13.000 Tieren im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich zugespielt wurde. Die Szenen schockieren durch den rohen Umgang mit den Schweinen, die Brutalität und die Respektlosigkeit in dieser riesigen Schweinefabrik. Der VGT hat die Missstände bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde umfangreich angezeigt.
Arbeiter uriniert Schweinen ins Gesicht
Mehrfach ist ein Arbeiter in den Aufnahmen dabei zu sehen, wie er Mastschweinen absichtlich ins Gesicht und auf den Körper uriniert. Ein anderer Arbeiter uriniert neben eine Abferkelbucht im Zuchtbereich des Betriebs. „Diese Taten zeugen nicht nur von völliger Respektlosigkeit und von Verachtung den Tieren gegenüber, sondern sind auch aus Hygienegründen höchst fragwürdig“, so VGT-Kampagnenleiter David Richter, der die Aufnahmen gesichtet hat, die dem VGT anonym zugespielt wurden. Stark mit Fäkalien verschmutzte Buchten, mit Kot verunreinigte Tränken, Insektenbefall und teils heruntergekommene Stalleinrichtungen stehen im starken Widerspruch zur Selbstdarstellung des Betriebs.
LINK ZUM VIDEO: Schweinequal im sogenannten "Vorzeigestall"
Schläge und Elektroschocks
Die verdeckten Aufnahmen aus den Abferkelbuchten zeigen eine Arbeiterin, die mehrere Schweinemütter in Kastenständen mit Stöcken und Metallhaken schlägt.
„Die Situationen, die in den Videos zu sehen sind, erwecken den Eindruck, dass diese Arbeiterin die Schweine wie zur Strafe prügelt. Es gibt keinen vernünftigen Grund für diese Brutalität. Wir haben das zur Anzeige gebracht“, so Richter weiter.
Ein anderer Arbeiter treibt Mastschweine unter Einsatz von schmerzhaften Elektroschocks, sogar wenn die betroffenen Tiere sich aufgrund von verkeilten Schweinen gar nicht weiterbewegen können. Dabei dürfen elektrische Treibgeräte per Gesetz nur in Ausnahmefällen verwendet werden.
Auch der Umgang mit den Ferkeln ist extrem brutal. Die erst wenige Tage alten Tiere werden teils aus einiger Entfernung in Körbe geworfen, an einzelnen Beinen oder sogar den empfindlichen Ohren hochgehoben und an den Schwänzen gezogen.
Blutende Schweine im „Vorzeigebetrieb“
Öffentlich wird die riesige Anlage als Vorreiter in Sachen „Tierkomfort“ präsentiert, wo „Tiergesundheit“ vermeintlich großgeschrieben wird. Die Foto- und Videoaufnahmen zeichnen ein ganz anderes Bild. Viele Schweine haben Eingeweidebrüche und Verletzungen. Etlichen Tieren wurden die Schwänze von Artgenoss:innen blutig gebissen. Einen besonders dramatischen Fall stellt ein Schwein mit massivem Darmvorfall dar, dessen Afterbereich durch Kannibalismus von anderen Schweinen bereits schwer verletzt wurde. Zerfetzte Darmstücke hängen aus dem After des Tiers, während es in der engen Bucht versucht, den anderen Schweinen zu entkommen.
Mehr als 7.000 Schweine werden über mehrere Hallen verteilt in diesem Betrieb gemästet.
„Wir gehen davon aus, dass so gut wie alle diese Mastschweine auf Vollspaltenboden leben müssen. Das hat mit einem „Vorzeigebetrieb“ wirklich nichts zu tun. Schweine leiden auf Vollspaltenboden nachweislich
“, schildert David Richter die Haltung im Mastbereich des Betriebs.
Auch die anderen Stallbereiche, z.B. die Gruppenhaltung der Zuchtsauen oder die Eberbuchten, weisen Missstände auf. David Richter schildert die Sachverhalte: „Die Aufnahmen zeigen unter anderem, dass etliche Schweine überhaupt keinen Zugang zu Beschäftigungsmaterial haben. Das betrifft die Schweine in den Kastenständen, die Eber und vermutlich auch viele Sauen in der Gruppenhaltung. Auch das haben wir zur Anzeige gebracht. Das ist illegal.“
Die Bilder aus dieser Anlage sind keine Einzelfälle. Sie sind das Ergebnis eines Systems, das Tiere auf Effizienz und Profit reduziert. Solange Schweine auf Betonböden stehen müssen, solange Gewalt, Stress und Schmerz Teil ihres Alltags sind, kann von Tierschutz keine Rede sein.
Pressefotos (Copyright: VGT.at)
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