- 18.11.2025, 08:48:03
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Grüne Wien/Stark, Seitz: 40 Millionen Euro für Mega-Mistplatz statt leistbaren Wohnungen in der Leopoldstadt
Start der Planung darf nicht das Ende der Debatte sein – Intransparente Standortpolitik gehört abgestellt
Das Budget in Wien kracht an allen Ecken und Enden, die Stadt kürzt bei vielen sozialen Einrichtungen – und doch soll jetzt alleine für die Planung des komplett neuen Mistplatzes in der Leopoldstadt 10 Millionen Euro ausgegeben werden, obwohl der bestehende Standort an der Dresdner Straße modernisiert hätte werden können.
Für den Neubau des Mega-Mistplatzes am Park sind rund 40 Millionen Euro vorgesehen – eine Summe, die angesichts der finanziellen Lage der Stadt Fragen aufwirft. Zum Vergleich: In Stammersdorf wurde ein bestehender Mistplatz faktisch neu errichtet – aber mit 4 Millionen Euro zu einem Bruchteil der Kosten. „Anstatt den bewährten Standort in der Dresdner Straße zu adaptieren, soll nun auf einer hochwertigen Fläche an der Freien Mitte ein völlig neuer, autozentrierter Mistplatz entstehen – direkt neben einem großen Park und künftigem Wohngebiet“, kritisiert Kilian Stark, Planungssprecher der Grünen Wien.
Eine derart teure Neubaulösung verlangt volle Transparenz über die Entscheidungsgrundlagen und die Standortauswahl. Denn rund um die Prüfung möglicher Alternativstandorte herrscht völlige Intransparenz: Niemand weiß, welche Standorte geprüft wurden, wer diese Prüfung durchgeführt hat, nach welchen Kriterien bewertet wurde oder warum die angeblich acht bis neun Alternativen ausgeschieden sind. „Wenn selbst der betroffenen Bezirke keine Unterlagen bekommt, ist das kein seriöser Umgang mit öffentlichen Mitteln“, so Stark weiter. "Dass es in den beiden großen Bezirken Leopoldstadt und Brigittenau keine einzige Alternative für einen Mistplatz gibt, ist unglaubwürdig.
"Auch Bernhard Seitz, stellvertretender Bezirksvorsteher der Leopoldstadt, fordert Aufklärung: „Bürger:innen-Initiativen, Petitionen und die gesamte Bezirkspolitik haben sich mehrfach gegen den Standort an der Freien Mitte ausgesprochen. Die Bezirksvertretung hat im März 2025 einstimmig beschlossen, den Mistplatz an der Dresdner Straße zu modernisieren und wiederzueröffnen. Trotzdem ignoriert die Stadt diesen Beschluss und setzt auf den teuersten und umstrittensten Standort.“ Eine große Umfrage in der Leopoldstadt bestätigte diese Haltung: 83 Prozent der Befragten befürworteten die Sanierung des bestehenden Mistplatzes, nur 17 Prozent den Neubau an der Innstraße. „Der Start der Planung darf nicht das Ende der Debatte sein“, betonen Stark und Seitz.
„Die Stadt Wien muss endlich offenlegen, wie diese vorläufige Entscheidung zustande kam. Wer behauptet, es gebe keine Alternativen, muss die Fakten auf den Tisch legen. Der Mistplatz an der Freien Mitte ist überteuert, intransparent und gefährdet die Lebensqualität tausender Anrainer:innen. Die Planungen für den neuen Mega-Mistplatz muss überdacht und seriöse Alternativen geprüft werden“.
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