- 17.11.2025, 11:34:02
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„kreuz & quer“-Doku „Pakistans starke Frauen“ begleitet vier junge Aktivistinnen und ihre Mitstreiterinnen bei ihrer Arbeit
Am 18. November um 23.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Die Feministinnen in Pakistan ergreifen die Initiative und lehnen sich gegen die Ungleichheit der Geschlechter in ihrem Heimatland auf: Mit dem „Marsch der Frauen“ kämpfen sie für ein Leben ohne Unterdrückung und Gewalt. Das bringt die engagierten Frauen mit den konservativen Kräften und insbesondere der religiösen Rechten in ihrem Land in Konflikt. Im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen (25. November) begleitet die „kreuz & quer“-Dokumentation „Pakistans starke Frauen“ von Anam Abbas (ORF-Bearbeitung: Sabine Aßmann) am Dienstag, dem 18. November 2025, um 23.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON vier junge Aktivistinnen und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter bei ihrer unermüdlichen Arbeit. Dabei wird nicht nur sichtbar, wie gesellschaftspolitisches Engagement funktionieren kann. Auch der Mut und die Hartnäckigkeit, mit der die Frauen für ihre Ziele eintreten, wird spürbar.
Pakistan ist ein gefährliches Land für Frauen. Es zählt weltweit zu den Ländern mit der größten Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, Gewalt gegen Frauen ist ein massives Problem – trotz erster progressiver Schritte in der Rechtsprechung. Doch das fünftbevölkerungsreichste Land der Welt ist auch ein junges Land. Rund 65 Prozent der pakistanischen Bevölkerung sind unter 30 Jahre alt. Vor allem bei vielen jungen Frauen steigt die Unzufriedenheit mit den herrschenden Zuständen. Am 8. März, dem internationalen Frauentag, gehen zahlreiche Frauen in Karatschi, Lahore und Islamabad spontan auf die Straße, um ihre Bürgerrechte einzufordern. Eine eigene Bewegung entsteht, sie nennt sich „Aurat-Marsch“, Marsch der Frauen. Im Jahr darauf finden diese Frauenmärsche bereits in elf Städten in ganz Pakistan statt. Die Aurat-Bewegung wächst – und erhält viel Unterstützung, aber auch Kritik von allen Seiten. Die Dokumentation setzt ein in der Vorbereitungsphase zum Frauenmarsch. Sie zeigt die hitzigen öffentlichen Debatten und gibt mit ihren vier unterschiedlichen Protagonistinnen auch einen Eindruck von der Vielfalt, die diese aktuelle feministische Bewegung in Pakistan ausmacht.
Da ist etwa Laila, die sich bereits in verschiedenen feministischen und sozialistischen Organisationen engagiert und nun unermüdlich für die Aurat-Bewegung aktiv ist. Die junge Rayhan hat studiert, doch ihre Familie erwartet letztlich von ihr, zu heiraten und Kinder zu bekommen. Moneeza ist Juristin und ebenfalls aktiv in verschiedenen Bewegungen, nun netzwerkt sie für Aurat. Ayesha wiederum hat keinen privilegierten Hintergrund aufzuweisen und lebt in einem Armenviertel von Karatschi. Doch das Haus ihrer Familie soll, wie zahlreiche Nachbarhäuser, einem kommunalen Bauprojekt weichen, ohne dass die Betroffenen auf einen Ersatz hoffen dürfen. Dagegen wehrt sich die junge Frau, auch mit Unterstützung der Frauenbewegung. Gemeinsam mit Laila, Rayhan, Moneeza und ihren Mitstreiterinnen mobilisiert Ayesha ihre Community, sich lautstark für ihre Frauen- und Bürgerrechte einzusetzen. Hartnäckig und unbeirrt kämpfen alle vier für ihre gesellschaftspolitischen Visionen. Doch die unverblümten Forderungen bringen die Aurat-Bewegung schnell in Konflikt mit den Konservativen und der religiösen Rechten in Pakistan. Deren Akteure agitieren offen gegen die Bewegung und ihre Ziele. Es kommt sogar zu gewaltsamen Angriffen auf die friedlichen Märsche.
Die pakistanisch-kanadische Filmemacherin Anam Abbas ist seit 2018 selbst im Rahmen der Aurat-Bewegung aktiv. Für ihre Dokumentation hat sie Akteurinnen des Organisationsteams in Karatschi bei den Vorbereitungen des Aurat-Marschs begleitet. Für die Regisseurin geht es um eine dringend notwendige Debatte zur Rolle der pakistanischen Frauen im häuslichen und öffentlichen Raum. Der Staat propagiere ein Narrativ, das Feministinnen kriminalisiere und die Bewegung beschuldige, staatsfeindlich zu sein, so Abbas. Ihr Film soll kontern, indem er die Realität der durchaus mühsamen gesellschaftspolitischen Basisarbeit zeigt. Dabei wird auch die Vielfalt der weiblichen Stimmen deutlich, die die aktuelle Frauenbewegung ausmachen. Entstanden ist ein sehr politischer Film mit beeindruckenden Protagonistinnen, die sich trotz aller Kritik und der massiven Angriffe auf die Bewegung nicht zum Schweigen bringen lassen.
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