• 14.11.2025, 10:45:34
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IV legt Reformpaket für moderne Unternehmerkammer vor

Wirtschaftliche Situation und aktuelle Ereignisse als Chance für moderne Strukturen und deutliche Entlastungen für Betriebe nutzen

Wien (OTS) - 

Die Entwicklungen der vergangenen Tage haben die österreichische Wirtschaft bewegt, und das in einer Phase, in der viele Unternehmen unter massivem Druck stehen: Eine stagnierende Wirtschaftsleistung, steigende Standortkosten und eine anhaltend schwache Investitionsbereitschaft prägen das Bild. Vor diesem Hintergrund und anlässlich der aktuellen Ereignisse rückt die Frage nach der Leistungsfähigkeit und Modernität der Interessensvertretungen stärker, denn je in den Fokus. „Die wirtschaftliche Lage ist ernst, wir erleben eine hartnäckige Stagnation und genau deshalb müssen wir jetzt über Strukturen sprechen. Österreichs Betriebe brauchen eine schlagkräftige, effiziente und verlässliche Interessensvertretung, die ihnen in dieser schwierigen Phase tatsächlich Luft verschafft“, sagt Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV).

Die Diskussionen der vergangenen Wochen markieren einen institutionellen Wendepunkt. Für die Industriellenvereinigung ist klar: Es ist Zeit für strukturelle Reformschritte, die die Weichen für eine moderne und zukunftsorientierte Wirtschaftskammer stellen. „Wir stehen wirtschaftlich an einem Punkt, an dem wir uns Stillstand und ein ‚Weiter wie bisher‘ schlicht nicht mehr leisten können. Wir müssen die Chancen für Veränderung und Entlastung jetzt sinnvoll nutzen“, betont Knill.

Das IV-Präsidium legt angesichts des evidenten Reformbedarfs der WKO Maßnahmen vor, die zentrale strukturelle und finanzielle Anpassungen vorsehen:

1. Klare Weichenstellung für eine moderne Unternehmerkammer

Die IV bekennt sich klar zu einer starken, modernen Vertretung der Wirtschaft, so soll die Wirtschaftskammer künftig effizienter, schlanker und digitaler agieren. Eine moderne, leistungsfähige Interessensvertretung muss ihre Ressourcen zielgerichtet einsetzen und sich stärker auf strategische Gestaltung als auf Verwaltung konzentrieren.

2. Schrittweise Reduktion der Kammerumlagen bis 2029

In den vergangenen Jahren sind die Einnahmen der Wirtschaftskammer trotz konjunktureller Schwäche weiter gestiegen, die Rücklagen gewachsen. Die IV schlägt daher ein klares Entlastungspaket vor:

  • Einfrieren der absoluten Beitragsbeträge ab 2025
  • Ab 2027 jährliche Senkung der Kammerumlagen 1 und 2 um jeweils 10 Prozent bis 2029 – insgesamt 30 Prozent auf Basis des Beitragseinkommens von 2025

Damit soll für Unternehmen, die zunehmend unter Druck stehen, finanzieller Spielraum geschaffen werden. Die Entlastungen sind ein wichtiges Signal zur Stärkung von Investitionen, Beschäftigung und Wachstum.

3. Neue, unbürokratische Bemessungsgrundlage für die Umlagen

Die aktuelle Bemessung der Kammerumlagen orientiert sich stark an Lohn- und Gehaltssummen und ist damit nicht mehr zeitgemäß. Das bestehende System belastet Unternehmen stärker, sobald sie Beschäftigung ausbauen oder höhere Löhne zahlen. Eine neue, sachgerechte und unbürokratische Bemessungsgrundlage soll Verzerrungen vermeiden und die tatsächliche Leistungsfähigkeit eines Betriebs besser widerspiegeln.

4. Zukunftsfähige Strukturen und Evaluierung des Wahlrechts

Die föderalen Strukturen der Wirtschaftskammer und das bestehende Wahlrecht entsprechen vielfach nicht mehr den Anforderungen einer modernen Interessensvertretung. Die IV schlägt daher eine umfassende Evaluierung der Governance, eine Modernisierung der regionalen Strukturen sowie eine stärkere Einbindung beitragsstarker Mitglieder vor, um Mitbestimmung und Verantwortlichkeit zu erhöhen und das Vertrauen der Wirtschaft in die Kammerorganisation zu stärken.

Chance zur Weiterentwicklung im Sinne der Unternehmer nutzen

Die vorgeschlagenen Reformen verstehen sich als konstruktiver Beitrag zur Weiterentwicklung der Wirtschaftskammer. Ziel ist es, Effizienz, Transparenz und Zukunftsfähigkeit zu stärken und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes nachhaltig zu unterstützen. Eine moderne Interessensvertretung muss dieselben Ansprüche an sich selbst stellen, die sie an die Unternehmen im Land richtet: klare Strukturen, verantwortungsvoller Ressourceneinsatz und ein konsequenter Fokus auf Wirkung.

„Österreich verfügt über hervorragende Betriebe, hohe Innovationskraft und eine starke industrielle Basis. Gerade deshalb darf in einer Phase wirtschaftlicher Stagnation kein Raum für Stillstand bleiben. Die Wirtschaft braucht eine starke Unternehmerkammer, die die Interessen aller Unternehmerinnen und Unternehmer bestmöglich vertritt, die Gestaltung vorantreibt und die sich konsequent an den Bedürfnissen ihrer Mitglieder orientiert. Nutzen wir jetzt die Chance für einen mutigen Reformkurs – unsere Hand ist ausgestreckt“, so Knill abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Marlena Mayer
Telefon: +436648412915
E-Mail: marlena.mayer@iv.at
Website: https://www.iv.at/

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