- 14.11.2025, 09:22:33
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„Deplatzierte Kampagne“: uniko irritiert über kostspielige Forderungen aus Ländern und FH
uniko-Präsidentin Brigitte Hütter kritisiert Kampagne für FH-Promotionsrecht: „Parallelstrukturen weniger leistbar denn je“
Die Bundesregierung hat am 15. Oktober im Ministerrat beschlossen, das Jahr 2026 der Hochschulstrategie 2040 zu widmen. Im Zuge dieses Strategieprozesses sollen die Grundlagen für zukunftsgerichtete Weichenstellungen im Hochschulsektor erarbeitet werden. Der FORWIT ist mit einer Studie beauftragt worden, danach werden Arbeitsgruppen eingesetzt. Die Regierung, allen voran Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner, hat Betroffene und Stakeholder zur aktiven Teilnahme eingeladen. „Es hat noch nicht einmal die Auftaktveranstaltung zur Hochschulstrategie stattgefunden, und schon ertönen kampagnenhaft Forderungen nach tiefen Systemeingriffen wie einem FH-Promotionsrecht“, kritisiert uniko-Präsidentin Brigitte Hütter. Es zeuge von mangelndem Respekt vor der Wissenschafts- und Forschungscommunity und allen, die an der Hochschulstrategie mitarbeiten, den Prozess zu konterkarieren und voreilig Fakten schaffen zu wollen. „Offensichtlich haben manche Akteure die Sorge, dass nach gründlicher Analyse und Kosten-Nutzen-Rechnung herauskommt, dass ihre Partikularwünsche nicht im Gesamtinteresse liegen“, sagt Hütter. Das wäre zumindest eine Erklärung für die „deplatzierte Kampagne“.
‚Whatever it takes‘ ist vorbei
Darüber hinaus entstehe der Eindruck, dass sich die Situation der öffentlichen Haushalte noch nicht überall herumgesprochen hat. „Ich entnehme den Medien, dass die Länderschulden explodieren. Aber die Forderungen mancher Landespolitiker klingen noch immer wie in den Zeiten, als ‚Whatever it takes‘ als politische Leitlinie galt“, sagt Hütter.
Reformvorschläge an Allgemeininteresse orientieren
Auf der einen Seite werden nun von großen Bevölkerungsgruppen - auch vom Lehrpersonal - Gehaltsopfer verlangt, auf der anderen erschallen Rufe nach einer Verneunfachung des Bildungssystems und dem Aufbau von doppelten Promotionsstrukturen, als ob nichts gewesen wäre. „Da haben manche die Zeichen der Zeit verkannt“, so Hütter. „Es ist jedem unbenommen, Vorschläge für Reformen im Bildungssektor zu machen, aber sie sollten sich am Allgemeininteresse orientieren und die Kostenseite berücksichtigen“, sagt Hütter. Die Universitäten werden sich jedenfalls mit ihren Vorschlägen in den Diskussionsprozess zur Hochschulstrategie 2040 einbringen und gehen davon aus, dass die politische Zusage seitens der Wissenschaftsministerin, vor Abschluss des Prozesses keine wesentlichen Entscheidungen zu treffen, hält und die Regierung nicht ihre eigenen Projekte unterläuft.
Rückfragen & Kontakt
Österreichische Universitätenkonferenz
Dr. Daniela Kittner
Telefon: 06641103665
E-Mail: daniela.kittner@uniko.ac.at
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