• 13.11.2025, 14:47:09
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  • OTS0167

Umgang mit Klimaveränderungen: Beton und Zement als Schlüssel für Resilienz

Wildbach- und Lawinenverbauung, zukunftsfitte Infrastruktur und innovative Entwicklungen in Forschung und Praxis: Das 46. Kolloquium der VÖZ als Branchentreffpunkt.

v.l.n.r.: Sebastian Spaun, Florian Rudolf-Miklau, Roman Kohler,
Judith Engel, Nicola Löwenstein, Simon Tschannett, Daniel Zimmermann
und VÖZ-Präsident Haimo Primas
Wien (OTS) - 

Zum Austausch von Wissenschaft und Praxis über Zukunftsfragen der Bauindustrie konnte die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, VÖZ, rund 300 Personen in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien begrüßen – ein Zeichen dafür, dass Forschung und Entwicklung einen hohen Stellenwert in der Branche haben.

„Die Bauwirtschaft steht vor der Herausforderung, CO₂-Emissionen so rasch als möglich zu senken und gleichzeitig Strukturen zu schaffen, die den zunehmenden, klimawandelbedingten Extremereignissen bestmöglich standhalten. Zement und der Baustoff Beton spielen dabei eine zentrale Rolle: Mit dem regional verfügbaren, langlebigen und widerstandsfähigen Baustoff werden Schutzbauten und Infrastrukturen errichtet, die über Generationen bestehen und damit auch einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel leisten“, so Sebastian Spaun, Geschäftsführer der VÖZ. „Der fachliche und persönliche Austausch über aktuelle Entwicklungen ist dabei zentral, um für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein.“

Stadt, Land, Fluss und Berge im Klimawandel

Klimawandel, Extremwetter, Naturgefahren – unsere Infrastruktur steht unter Druck. Genau diesem Thema widmete sich Florian Rudolf-Miklau, Leiter der Abteilung Wildbach- und Lawinenverbauung im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft, in seiner Keynote. „Die Erderwärmung – Prognose für den Alpenraum: plus 3 Grad – setzt in den österreichischen Gebirgsregionen Naturgefahrenprozesse von teilweise extremem Ausmaß in Gang, die unsere Schutzsysteme an die Grenzen ihrer Wirksamkeit führen, wie zuletzt die Bergsturzkatastrophe in Blatten in der Schweiz“, so Rudolf-Miklau. „Das ‚Neue Normal‘ sind häufigere Extremereignisse, die den Schutz vor Naturgefahren in den Alpen vor große Herausforderungen stellen und neue Konzepte erfordern, wenn das Sicherheitsniveau auch in den nächsten Jahrzehnten auf dem aktuellen Stand gehalten werden soll.“

Im Anschluss diskutierte ein hochkarätig besetztes Podium die erforderliche Anpassung von Gesellschaft und Infrastruktur an die Herausforderungen des Klimawandels. Mit Florian Rudolf-Miklau debattierten Judith Engel, Vorständin ÖBB Infrastruktur AG, Roman Kohler, Verbund Hydro Power GmbH, Simon Tschannett, Meteorologe und Stadtklimatologe bei Weatherpark und Daniel Zimmermann, Landschaftsplaner und Experte für Schwammstadt-Konzepte bei 3:0 Landschaftsarchitektur. Einigkeit herrschte darüber, dass das proaktive Handeln, Investitionen in die blau-grüne Infrastruktur und Mut zu Veränderungen unumgänglich sein werden, für die Zukunft.

Theorie trifft Praxis

Den Startschuss für den Vortragsthemenblock gab Christoph Stotter von der Wietersdorf Alpacem GmbH, er berichtete über die Erfahrungen mit klinkerreduziertem Zement im Tunnelbau in Slowenien. Beim Bau eines Bahntunnels auf der Strecke Divača-Koper kam erfolgreich ein klinkerreduzierter Zement der Sorte CEM II/C für die Tunnel-Innenschale zum Einsatz.

Anschließend informierten Christoph Ressler und Martin Reymaier vom Güteverband Transportverband über Wege, nachhaltige Betone transparent auszuschreiben und zu bewerten. Eine Möglichkeit dafür ist die Einführung der CSC-Zertifizierung des Concrete Sustainabilty Council in Österreich, die zu mehr Transparenz in der Zement- und Betonbranche führen soll.

Ein weiterer Vortragsblock widmete sich der nachhaltigen Anwendung von Beton. Untersucht und in einer Ökobilanzierung über den Lebenszyklus verglichen wurden zwei Brückenbauwerke in verschiedenen Bauweisen. Aufgrund der längeren Lebensdauer schneiden die Brücken in Stahlbetonbauweise besser ab als Holztragwerke.

Die Dauerhaftigkeit von Beton wurde anhand von Analysen von Beton aus der Straßendecke des Arlbergtunnels gezeigt, der nach 45 Jahren noch immer hervorragende Qualität aufwies.

Der krönende Abschluss des Kolloquiums war dem Thema Bauteilaktivierung gewidmet. Vorgestellt wurde ein Monitoringprojekt, in dem ein interdisziplinäres Team 16 bauteilaktivierte Gebäude, verteilt auf ganz Österreich, vier Jahre auf Basis von Messdaten, Befragungen und Interviews untersucht hat. Das Projekt bestätigt das große Potenzial der Bauteilaktivierung zur thermischen Energiespeicherung und zur Glättung von Lastspitzen. Dieses Potenzial der Bewirtschaftung der Gebäude als Speicher wird allerdings bislang aufgrund technischer und regulatorischer Hürden noch zu wenig genutzt.

Das diesjährige Kolloquium hat einmal mehr gezeigt, dass Zement und Beton zahlreiche wichtige Aufgaben in unserer Gesellschaft übernehmen, die Branche aber nicht stillsteht und sich den Herausforderungen der Zukunft stellt.

Die Vorträge stehen unter www.zement.at/kolloquium zum Download zur Verfügung.

Rückfragen & Kontakt

Zement und Beton InformationsGmbH
Anja Gaugl
Telefon: +43 1 714 66 85-23
E-Mail: gaugl@zement.at

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