- 13.11.2025, 13:56:03
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Hilfsfonds für Opfer von Gewalttaten von Graz und Villach eingerichtet
Der WEISSE RING übernimmt im Auftrag des Sozialministeriums die Abwicklung des Fonds und Betreuung der Betroffenen
Zwei außergewöhnlich schwere Gewalttaten haben Österreich im Jahr 2025 erschüttert. Im Februar verübte ein Mann in Villach einen Messerangriff auf Passant:innen, bei dem ein 14-jähriger Jugendlicher getötet und fünf weitere Menschen schwer verletzt wurden. Die Tat wurde als Terroranschlag eingestuft. Im Juni kam es in Graz zu einem Amokattentat in einer Schule, bei dem zehn Menschen ihr Leben verloren, bevor der Täter sich selbst tötete.
Diese tragischen Ereignisse stellen Österreich vor besondere Herausforderungen in der Opferhilfe. Das Verbrechensopfergesetz (VOG) sieht bereits Entschädigungsleistungen wie Schmerzengeld, psychotherapeutische Unterstützung oder Ersatz von Bestattungskosten vor. Darüber hinaus hat die Bundesregierung nun ein zusätzliches Hilfsangebot geschaffen.
Einrichtung des Hilfsfonds: 15 Millionen Euro für Betroffene
Um Betroffene dieser außergewöhnlichen Gewalttaten umfassend zu unterstützen, stellt die Republik Österreich 15 Millionen Euro für zusätzliche Hilfeleistungen zur Verfügung. Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMASGPK) hat dafür den „Hilfsfonds zur Unterstützung von Opfern von Verbrechen besonderer Schwere und Tragweite“ eingerichtet.
Der Fonds gewährt einmalige finanzielle Unterstützungsleistungen an Personen, die aufgrund der Vorfälle einen positiven Bescheid nach dem Verbrechensopfergesetz erhalten haben. Zusätzlich werden Bestattungs- und Überführungskosten für die durch die Attentate getöteten Personen übernommen. Für die Opfer des Amokattentats in Graz umfasst der Fonds außerdem ein psychosoziales Unterstützungskonzept, das auf die Bewältigung der Ereignisfolgen im schulischen Umfeld ausgerichtet ist. Ziel ist es, Betroffene in ihrer Resilienz zu stärken und langfristig zu stabilisieren.
Umsetzung durch den WEISSEN RING
Mit der Abwicklung des Projekts wurde die Organisation WEISSER RING, die bundesweit in der allgemeinem Opferhilfe führend tätig ist, beauftragt. Dieses läuft über vier Jahre, von 1. Oktober 2025 bis 30. September 2029.
Sozialministerin Korinna Schumann dankt dem WEISSEN RING für die gute Zusammenarbeit: „Ich danke dem WEISSEN RING für seine langjährige Erfahrung und das große Engagement in der Opferhilfe. Mit dem WEISSEN RING steht uns ein erfahrener Partner zur Seite, der über langjährige Expertise in der Betreuung von Verbrechensopfern verfügt und für eine fachkundige wie sensible Umsetzung des Hilfsfonds sorgt. Mein besonderer Dank gilt auch Sektionschef a.D. Manfred Pallinger für die Übernahme der Leitung des Gremiums. Durch die vielfältige Expertise aus unterschiedlichen Fachrichtungen wird gewährleistet, dass Betroffene sensibel und opferschonend die bestmögliche Unterstützung erhalten.“
Susanne Kammerhofer, Opferhilfe-Mitarbeiterin des WEISSEN RINGS in Graz, betont die Bedeutung persönlicher Unterstützung: „Wir wollen allen Betroffenen zeigen, dass sie nicht allein sind. Wer nach dem Erleben dieser Gewalttaten Unterstützung braucht, kann sich an uns wenden.“ Caroline Kerschbaumer, Geschäftsführung WEISSER RING, unterstreicht die Erfahrung der Organisation: „Der WEISSE RING hat bereits den Terroropferfonds nach dem Anschlag in Wien 2020 erfolgreich umgesetzt. Diese Erfahrung fließt nun in die Arbeit für die Betroffenen von Villach und Graz ein.“
Ziele und Unterstützungsmaßnahmen
Der Hilfsfonds verfolgt das Ziel, Betroffene umfassend zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihre Rechte nach dem Verbrechensopfergesetz (VOG) wahrzunehmen. Personen mit einem positiven VOG-Bescheid können finanzielle Hilfeleistungen erhalten. Darüber hinaus wird insbesondere für die Betroffenen des Amokattentats in Graz eine gezielte psychosoziale Begleitung und Nachsorge angeboten.
Zu den zentralen Maßnahmen des Fonds zählen die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für Betroffene, die Bereitstellung umfassender Information und Beratung, die Auszahlung von Unterstützungsleistungen sowie die Durchführung und Finanzierung verschiedener Maßnahmen der psychosozialen Nachversorgung.
Caroline Kerschbaumer betont abschließend: „Ein Terrorattentat oder Amoklauf dieser Dimension ist ein Angriff auf die Gesellschaft als Ganzes. Unsere Verantwortung ist es, den Betroffenen Halt, Orientierung und konkrete Unterstützung zu geben.“
Rückfragen & Kontakt
WEISSER RING Verbrechensopferhilfe
Mag.a Marion Kaiser
Telefon: 0699 134 34 019
E-Mail: m.kaiser@weisser-ring.at
Website: https://weisser-ring.at
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