• 13.11.2025, 13:30:03
  • /
  • OTS0142

Jugend Eine Welt: Entschärfung des Lieferkettengesetzes raubt 138 Millionen Kindern ihre Kindheit!

Anstatt in die Schule gehen zu können, droht ihnen nun weiterhin das Schicksal, als Arbeitskraft eingesetzt zu werden | Heiserer: „Chance Kinderarbeit zu verhindert leider vertan.“

Wien (OTS) - 

„Das ist ein Schlag ins Gesicht für 138 Millionen Mädchen und Buben, die laut Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO von Kinderarbeit betroffen sind. 138 Millionen! Das entspricht der Gesamtbevölkerung von Österreich, Frankreich und Italien“, reagiert Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, empört auf den heutigen Beschluss des Europäischen Parlaments zur Entschärfung des Lieferkettengesetzes.

Starkes Lieferkettengesetz hätte Zukunftsperspektive gegeben
Das entschärfte Lieferkettengesetz besagt nun, dass nur noch Großunternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von mindestens 1,5 Milliarden Euro von den verschärften Vorschriften betroffen sind. Ein klarer Rückschritt, denn ursprünglich war eine deutlich geringere Grenze von 1.000 Mitarbeitenden und 450 Millionen Euro Umsatz vorgesehen. Zudem soll für Unternehmen, die gegen die Regeln verstoßen, auf EU-Ebene keine zivilrechtliche Haftung mehr gelten. „Ein starkes Lieferkettengesetz hätte Millionen Kindern im Globalen Süden eine Zukunftsperspektive gegeben – nämlich in die Schule zu gehen und dank der erworbenen Bildung der Armut zu entfliehen. Denn ein starkes Lieferkettengesetz hätte Unternehmen in ihrer Produktionskette auf die Finger geschaut und verhindert, dass Kinder als Arbeitskraft eingesetzt werden und Produkte bzw. Güter mit Kinderhänden gemacht werden. Die Chance Kinderarbeit zu verhindern, ist jetzt leider vertan.“

Kinderarbeit geht uns alle an
Dass Kinderarbeit auch bei uns in Österreich ein Thema ist, beweist die von der Internationalen Arbeitsorganisation ILO regelmäßig veröffentlichte „List of goods“. Diese Auflistung zeigt, bei welchen Produkten unseres täglichen Lebens der Grund zur Annahme besteht, dass in ihnen Kinderarbeit steckt. Insgesamt sind es 204 Produkte aus 82 Ländern. „Vielen Menschen bei uns in Österreich ist nicht bewusst, dass das Thema missbräuchliche Kinderarbeit etwas mit ihrem eigenen Leben zu tun hat. Denn mit hoher Wahrscheinlichkeit haben sie schon Produkte gekauft, an denen Kinder mitgearbeitet haben – beispielsweise Schokolade, Handys, Gold, Kaffee, Zucker, Tee, Baumwolle, Kleidung oder Tabak“, so Heiserer. „Das heute endgültig entschärfte Lieferkettengesetz zerstört die Kindheit von Millionen Mädchen und Buben und bestärkt die Tatsache, dass unser Wohlstand in Europa auf der Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen im Globalen Süden beruht!“

Initiative „Kinderarbeit stoppen“
Die österreichische Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt setzt sich seit Jahren – als Mitglied der Initiative „Kinderarbeit stoppen“, der auch die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, Solidar Austria (ÖGB), Kindernothilfe Österreich und Butterfly Rebels angehören - für ein starkes europäisches Lieferkettengesetz ein, das dazu beiträgt, Kinderarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen wirksam zu stoppen. Weiterführende Informationen zu „Kinderarbeit stoppen“ finden Sie unter www.kinderarbeitstoppen.at.

Detaillierte Informationen zum Thema Kinderarbeit sowie die aktuelle „List of goods“ finden Sie unter www.jugendeinewelt.at/kinderarbeit.

Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!

Rückfragen & Kontakt

Jugend Eine Welt | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Thomas Zach, MA
Telefon: +4366488632574
E-Mail: thomas.zach@jugendeinewelt.at
Website: https://www.jugendeinewelt.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | JEW

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel