- 13.11.2025, 10:42:33
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Totschnig: Größte Studie zu Auswirkungen des Klimawandels auf Österreichs Wasser gestartet
"Wasser im Klimawandel – eine Studie über die Auswirkungen“ liefert Wasserszenarien bis 2100
Führende Forschungseinrichtungen analysieren in der größten Wasserstudie seit mehr als einem Jahrzehnt im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) gemeinsam mit den Bundesländern, wie sich Klimawandel und Extremwetter auf Flüsse, Seen und Grundwasser auswirken. Die Ergebnisse liefern Wasserszenarien bis zum Jahr 2100 für Österreich und dienen als Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen zum Schutz von Bevölkerung und Umwelt.
Mit der neuen, breit angelegten Studie „Wasser im Klimawandel – eine Studie über die Auswirkungen“ schafft Österreich eine aktualisierte Datengrundlage, um Klimafolgen, wie etwa Starkregen oder Trockenheit, auf den Wasserkreislauf zu bewerten.
Wasserminister Norbert Totschnig betont die Bedeutung diese Studie: „Wir spüren die Folgen des Klimawandels längst bei uns – wenn Keller nach Starkregen volllaufen, Bäche austrocknen oder die Erwärmung unserer Seen die Tier- und Pflanzenwelt beeinträchtigt. Diese Veränderungen betreffen uns alle. Deshalb brauchen wir eine solide Datengrundlage, um Handlungsschritte faktenbasiert setzen zu können. Mit dieser Studie schaffen wir die Basis, um Österreichs Wasserwirtschaft auf die kommenden Jahrzehnte vorzubereiten und unser kostbarstes Gut auch für die kommenden Generationen zu sichern.“
Die aktuelle Forschungsarbeit baut auf frühere Studien auf und liefert bis Ende 2026 belastbare, aktuelle Daten, die als Grundlage für Entscheidungen zur Planung von entsprechenden Maßnahmen dienen werden.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind deutlich spürbar
Bereits heute ist es in Österreich deutlich wärmer als noch vor wenigen Jahrzehnten. Die durchschnittliche Lufttemperatur hat sich seit 1900 um rund 3,1 Grad Celsius (APCC 2025) erhöht, die Niederschlagsmengen sind gestiegen, gleichzeitig hat aber auch die Verdunstung zugenommen. Extremwetterereignisse, wie Starkregen, treten heute häufiger auf als noch in den 1980er Jahren.
Diese Veränderungen sind bereits deutlich spürbar – seien es regionale oder lokale Überschwemmungen wie jene im Jahr 2024, sinkende Grundwasser- und Seespiegel oder wenig bis kein Winterniederschlag in Form von Schnee.
Intensive Regenfälle können Kanäle, Bäche und Flüsse überlasten. Die Folge sind Kellerüberflutungen, Hangrutschungen oder gesperrten Straßen.
Längere Trockenperioden führen zu sinkenden Wasserständen, erschweren die Bewässerung in der Landwirtschaft und können die Trinkwasserversorgung regional unter Druck setzen.
Gleichzeitig setzt die Erwärmung von Flüssen und Seen besonders empfindlichen Tier- und Pflanzenarten zu. Betroffen sind hier vor allem Fischarten wie Forellen und Äschen, aber auch Insektenlarven und Amphibien, die auf kühle, sauerstoffreiche Gewässer angewiesen sind.
Die Folgen betreffen jedoch nicht ausschließlich die Umwelt, die Tierwelt und die Vegetation, sondern auch Wirtschaft, Tourismus und Arbeitsplätze.
Um diese Entwicklungen besser zu verstehen und fundierte Maßnahmen ableiten zu können, untersucht die neue Studie alle zentralen Komponenten des Wasserkreislaufs – von Niederschlag, Verdunstung und Abfluss über Grundwasser und Seen bis zu Wassertemperaturen und Permafrost. Dabei werden auch Zukunftsszenarien bis zum Jahr 2100 modelliert, um abzuschätzen, wie sich Klimaveränderungen künftig auf Österreichs Wasserhaushalt auswirken.
Neueste Forschungsmethoden
Für die Studie „Wasser im Klimawandel – eine Studie über die Auswirkungen“ bilden führende Forschungseinrichtungen in Österreich einen Schulterschluss gemeinsam mit dem BMLUK und den Ländern. Geleitet wird das Projekt von Günter Blöschl, Professor für Ingenieurhydrologie und Wassermengenwirtschaft an der Technischen Universität Wien, sowie vom Klimatologen Dr. Klaus Haslinger von GeoSphere Austria. Weitere Projektpartner sind die Universität Graz (Prof. Wolfgang Schöner), die BOKU Wien (Prof. Gregor Laaha) und das Ingenieurbüro DI Christian Holler.
Die Forscherinnen und Forscher arbeiten mit einer großen Datenbasis an Messungen, modernen statistischen Verfahren und hydrologischen Modellen, die auf den Methoden früherer Studien aufbauen und an entscheidenden Punkten weiterentwickelt wurden. Dadurch bleiben die Ergebnisse vergleichbar, während Genauigkeit und Aussagekraft weiter steigen. Die Studie läuft bis zum Herbst 2026. Die Ergebnisse der Studie werden vom BMLUK gemeinsam mit den Bundesländern in Maßnahmenempfehlungen überführt: wie bei Investitionen in den Hochwasserschutz, in die Trinkwasserversorgung oder die Landwirtschaft. Zugleich tragen die Ergebnisse dazu bei, die öffentliche Debatte über Klimaanpassungsmaßnahmen zu versachlichen, der Bevölkerung Orientierung zu geben und aufzuzeigen, welche Handlungsmöglichkeiten jede und jeder Einzelne hat. „Unser Ziel ist es, den Herausforderungen mit soliden Daten zu begegnen und Österreichs Wasserressourcen langfristig zu sichern“, so Wasserminister Norbert Totschnig abschließend.
Weitere Informationen unter:
www.wasseraktiv.at/wasser-im-klimawandel
Rückfragen & Kontakt
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und
Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft
Telefon: +43 1 71100 DW 606747
E-Mail: presse@bmluk.gv.at
Website: https://www.bmluk.gv.at/
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