• 13.11.2025, 09:12:03
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PROPAK-Industrie: Trendwende nicht in Sicht

Umsätze der industriellen Hersteller von Produkten aus Papier und Karton rückläufig, Export schwächelt, Kosten steigen, Wettbewerbsfähigkeit weiter unter Druck

Wien (OTS) - 

Die PROPAK-Industrie, das sind die industriellen Hersteller von Produkten aus Papier und Karton, kämpft auch 2025 mit Gegenwind. Laut aktueller Auswertung für das erste Halbjahr 2025 erzielte die Branche einen Umsatz von 1,13 Milliarden Euro, das ist ein Rückgang um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonders betroffen sind Papierprodukte außerhalb des Verpackungssegments (-7,5 Prozent), während sich Verpackungen mit einem Minus von 2,0 Prozent etwas stabiler halten. Ein ernstes Warnsignal kommt aus dem Export: Der Wert der Ausfuhren sank um 6,6 Prozent, das ist für eine stark exportorientierte Branche ein ernstzunehmendes Alarmzeichen.

Eine Branchenumfrage unter den Top 30 PROPAK-Betrieben zur Einschätzung des Gesamtjahres unterstreicht dieses Bild: Die Stimmung in der österreichischen papierverarbeitenden Industrie ist sehr gedämpft, die Erwartungen für das Gesamtjahr 2025 bleiben negativ. Die ersten Anzeichen für 2026 zeigen derzeit auch keine Verbesserung der derzeitigen Auslastungslage. Besondere Sorge bereiten die anhaltend schwache Nachfrage und die steigenden Kosten, die die Wettbewerbsfähigkeit weiter unter Druck setzen.

„Unsere Betriebe beweisen mit ihren Mitarbeiter:innen tagtäglich Qualität und Innovationskraft, aber die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzen uns massiv unter Druck“, sagt PROPAK-Obmann Marko Bill Schuster. „Wenn die Auslandsnachfrage sinkt und gleichzeitig die Kosten im Inland weiter so überproportional zum Ausland steigen wie in den letzten Jahren, wird es eng für den Standort Österreich.“

Beschäftigung noch stabil, aber Kostendruck wächst

Laut Branchenumfrage dürfte der Beschäftigtenstand in den PROPAK-Betrieben heuer trotzdem noch relativ stabil bleiben; erwartet wird ein leichter Rückgang von rund zwei Prozent. „Die Absatzmenge liegt heute auf dem Niveau von 2017, die Kosten sind aber auf dem Niveau von 2025 und höher als im europäischen Ausland. Das zeigt, wie groß der Druck inzwischen geworden ist“, betont Schuster.

Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen prüfen der Umfrage zufolge bereits Maßnahmen wie Outsourcing oder Verlagerungen bestimmter Segmente im Konzern. „Diese Entwicklung muss uns zu denken geben. Wenn wir unsere Industrie zukunftsfähig halten wollen, müssen Lohnkosten wettbewerbsfähiger, Bürokratie spürbar reduziert sowie Innovation und Investitionen gezielt unterstützt werden“, sagt der Branchenobmann.

„Mehr wirtschaftliche Realität in der Lohnpolitik“

Mit Blick auf die Lohnpolitik fordert Schuster ein stärkeres Bewusstsein für die wirtschaftliche Lage der hoch exportorientierten Branche: „In einer stagnierenden Wirtschaft können Löhne und Gehälter nicht dauerhaft steigen, wenn der Konsum gleichzeitig nicht zunimmt. Wir müssen die Lohnunterschiede auf den Exportmärkten ausgleichen und die dortigen Wettbewerbsfaktoren stärker in die Arbeitskostenfindung einbeziehen.“

Das sind der Fachverband PROPAK und die Vereinigung PROPAK Austria:

Der Fachverband PROPAK und die Vereinigung PROPAK Austria repräsentieren die industriellen Hersteller von Produkten aus Papier und Karton in Österreich. 86 Unternehmen verarbeiten und veredeln mit rund 8.500 Mitarbeiter:innen jährlich rund 1,1 Mio. Tonnen Papier und Karton zu Wellpappe, Verpackungen, Papierwaren für Hygiene und Haushalt, Büro- und Organisationsmitteln, Büchern, Broschüren, Tipping Paper sowie sonstigen Papierwaren. www.propak.at

Ein Foto von PROPAK-Obmann Marko Bill Schuster (© PROPAK/M. Hörmandinger) steht dort als Download zur Verfügung: https://bit.ly/MarkoSchuster (PWK466/JHR)

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