- 13.11.2025, 09:00:35
- /
- OTS0020
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten gehen zurück
Kontrollen und Beratungen der Arbeitsinspektion gestiegen
Der Trend im Arbeitsschutz geht in die richtige Richtung – das zeigt der heute veröffentlichte Tätigkeitsbericht der Arbeitsinspektion für die Jahre 2023 und 2024. Einerseits sind die Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten in Österreich rückläufig, andererseits konnte die Arbeitsinspektion ihre Kontroll- und Beratungstätigkeit ausbauen.
2023 – 2024: Die Arbeitsinspektion in Zahlen
Bei 47,5 Prozent der Kontrollen wurden Gesetzesübertretungen von der Arbeitsinspektion festgestellt. Konkret hat die Arbeitsinspektion 2023 52.253 Kontrollen durchgeführt, 2024 waren es um 8 Prozent mehr mit 56.423. Auch die Beratungstätigkeit konnte ausgebaut werden, nämlich von 52.126 im Jahr 2023 auf 52.522 im Jahr 2024.
2023 haben die Arbeitsinspektorinnen und Arbeitsinspektoren bei den Besichtigungen der Arbeitsplätze 101.923 Übertretungen von arbeitsschutzrechtlichen Bestimmungen festgestellt, im Jahr 2024 waren es 107.169 - das ist ein Anstieg von 5 Prozent.
„Damit ist die Kontroll- und Beratungstätigkeit der Arbeitsinspektion weiterhin auf hohem Niveau und das ist auch gut so. Erfreulich ist, dass nur etwa zwei Prozent aller Kontrollen eine Strafanzeige zur Folge hatten. Das spricht für die hohe Bereitschaft der Betriebe in Österreich, Verantwortung für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen zu übernehmen, und für eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Arbeitsinspektorinnen und Arbeitsinspektoren“, so Arbeitsministerin Korinna Schumann.
Die Arbeitsunfälle liegen bei 79.240 im Jahr 2023 und gingen auf 78.798 im Jahr 2024 leicht zurück. Davon waren 2024 60 tödliche Arbeitsunfälle zu verzeichnen. Im Vergleich mit dem Vorkrisenniveau in den Jahren 2018 und 2019 (ca. 90.000 Arbeitsunfälle pro Jahr) gehen die Arbeitsunfälle weiter zurück. In diesem Zusammenhang ist bedeutend, dass ebenso die Unfallquote der unselbständig Erwerbstätigen (Unfallrate auf 10.000 Versicherte) nach wie vor rückläufig ist, nämlich von 236 (2023) auf 235 (2024).
Auch bei den Berufskrankheiten konnte ein Rückgang verzeichnet werden, nämlich von 2.807 im Jahr 2023 auf 1.369 im Jahr 2024. Der hohe Rückgang der anerkannten Berufskrankheiten um 51 Prozent ist auf nunmehr weniger Fälle von COVID-19 als Berufskrankheit zurückzuführen: 2023 waren noch ca. 1.800 der 2.807 anerkannten Berufskrankheiten zurückzuführen auf eine COVID-19-Infektion. Ebenso ist die Zahl der tödlich verlaufenen Berufskrankheiten im Jahresvergleich von 76 Fällen (2023) auf 65 Fälle (2024) gesunken.
Durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit ist nach wie vor die am häufigsten anerkannte Berufskrankheit. An zweiter Stelle stehen Infektionskrankheiten - davon betroffen sind zum Großteil weibliche Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen. Berufskrankheiten durch Asbest – wie Asbestose oder bösartige Neubildungen des Rippenfells, der Lunge oder des Kehlkopfes – stehen an dritter Stelle. Betroffen sind vor allem männliche Beschäftigte.
„Der vorliegende Tätigkeitsbericht der Arbeitsinspektion für die Jahre 2023 und 2024 zeigt eindrucksvoll, welche bedeutende Rolle die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsinspektion für die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich einnehmen. Neben Routinekontrollen sind jedoch auch Schwerpunktaktionen wichtig, um Betriebe mit besonderen Gefahren und Herausforderungen gezielt kontrollieren und beraten zu können“, betont Frau Bundesministerin Korinna Schumann.
Fokustage und Schwerpunktaktionen
Bei den Fokustagen 2023 lag der Schwerpunkt auf „Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE)“, denn rund 20 Prozent aller Krankenstandstage in Österreich sind auf Erkrankungen des Bewegungsapparats (Muskeln, Sehnen, Nerven, etc.) zurückzuführen. Weitere zwei Schwerpunkte im Jahr 2023 waren „Sicheres Arbeiten mit Fleischwölfen“ und die „Arbeitsbedingungen im Sicherheitsgewerbe“.
2024 konnten ebenso drei Schwerpunkte abgeschlossen werden: Die Fokustage zum Thema „Persönliche Schutzausrüstung“ sowie die Schwerpunkte zu „Prävention von Gewalt in der Arbeit“ und „Sicherheits- und Gesundheitsschutz bei Paket- und Lieferdiensten“. Gerade die Branche der Paket- und Lieferdienste hat durch die COVID-Pandemie stark an Bedeutung gewonnen und ist gleichzeitig zahlreichen Belastungen ausgesetzt, wie z.B. algorithmisch gesteuerte Arbeitsverfahren, Nacht- und Wochenendarbeit, oder das schwere Heben und Tragen von Lasten.
„Bedrohungen, Belästigungen, Diskriminierungen und Beleidigungen, auch tätliche Angriffe auf Beschäftigte müssen ernst genommen werden. Gewaltübergriffe sind daher auch im Arbeitsschutz ein wichtiges Thema, dem wir uns auch weiterhin im Routinebetrieb widmen werden“, bekräftigt Arbeitsministerin Korinna Schumann.
Der Tätigkeitsbericht der Arbeitsinspektion
Der Bericht über die Tätigkeit der Arbeitsinspektion ist von der Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz zu veröffentlichen und alle zwei Jahre dem Nationalrat vorzulegen. Heute wurde der Bericht für die Jahre 2023 und 2024 an den Nationalrat übermittelt, der damit demnächst im Ausschuss für Arbeit und Soziales behandelt wird.
Alle Berichte der Arbeitsinspektion sind auf der Webseite der Arbeitsinspektion einsehbar:
Rückfragen & Kontakt
Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz (BMASGPK)
E-Mail: pressesprecher@sozialministerium.gv.at
Website: https://sozialministerium.gv.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NSO






