- 12.11.2025, 10:30:34
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Wiener Gesundheitsversorgung wird ambulanter – Regionaler Strukturplan 2030 vorgestellt
Bis Ende 2030 soll es 169 regionale Gesundheitszentren geben – 500 Betten mehr für Remobilisation und Akutgeriatrie – um über 50 Prozent mehr tagesklinische Plätze
„Die Wiener Gesundheitsversorgung wird ambulanter – die Österreichische Gesundheitskasse wird gemeinsam mit der Stadt Wien die Zahl der regionalen Gesundheitszentren bis Ende 2030 deutlich erhöhen“, unterstreichen Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und die Wiener Landesstellenausschuss-Vorsitzende der ÖGK, Agnes Streissler-Führer anlässlich der Präsentation des Regionalen Strukturplanes 2030 (RSG) für Wien. In diesem RSG wird der Planungshorizont für den intra- wie extramuralen Bereich für weitere fünf Jahre festgelegt und gilt bis Ende 2030. Der RSG wurde gemeinsam vom Land Wien und der Sozialversicherung im Einvernehmen mit dem Bund beschlossen und tritt Anfang 2026 in Kraft. In diesem Plan ist unter anderem vorgesehen, dass bis Ende 2030 regionale Gesundheitszentren von 70 auf 169 ausgebaut werden, darunter fallen Primärversorgungseinheiten, Kinderzentren, Erstversorgungsambulanzen, Frauengesundheitszentren, Wundzentren, Diabeteszentren und Schmerzzentren“, so Streissler-Führer.
„Die strukturierte Primärversorgung verbessert die Lebensqualität – insbesondere von chronisch kranken Patientinnen und Patienten“, betonte die Gesundheitssprecherin der Wiener Neos, Jing Hu. Deswegen wird der Schwerpunkt der nächsten Jahre auf den Ausbau der vergemeinschafteten ambulanten Strukturen liegen. „Ein besonderes Herzensanliegen ist mir der Ausbau der Angebote für Frauen sowie für Kinder und Jugendliche. So wollen wir bis 2030 in Wien neun Frauengesundheitszentren umsetzen, das ist eine Steigerung von Null auf Neun.“, zeigt sich die ÖGK-Landesstellenausschuss-Vorsitzende erfreut. Die Einheiten für Kinder- und Jugendheilkunde soll von derzeit 11 auf 14 erhöht werden; die Diabetes-Zentren von einem auf drei, die Zahl der Primärversorgungszentren auf mindestens 80 ausgebaut, ein Zentrum für ambulantes Operieren gebildet und Zentren für Schrittmacher und Schilddrüse umgesetzt werden.
„Um dies zu erreichen, braucht es mehr ärztliches Personal, das geplante Versorgungsangebot soll daher um 24 Prozent auf 3.400 Stellen bis Ende 2030 erhöht werden“, ergänzt Streissler-Führer. Fast zwei Drittel davon – rund 2.180 Stellen – sollen in der Primärversorgung angesiedelt werden.
„Wenn Wien ambulanter wird, betrifft das nicht nur den niedergelassenen Bereich, das gilt auch für die Krankenanstalten in unserer Stadt“, betonte der Wiener Gesundheitsstadtrat. „Es wird zahlreiche Behandlungen geben, die zwar die Infrastruktur eines Spitals bedürfen, aber nicht eine Überwachung über die Nach erfordern. Wir werden daher die tagesklinischen Kapazitäten um über 50 Prozent erhöhen – von 650 auf 1.000 Plätze im Jahr 2030; wir werden auch die spezialisierten Fachambulanzen ausbauen und die interdisziplinären Teams stärken“, so Hacker.
Die Zahl der Betten für Akutgeriatrie und Remobilisation sollen stark erhöht werden, kündigte der Stadtrat an. 2030 soll es 884 derartige Betten geben – um 500 mehr als derzeit. Daher kann auch die Zahl der rein stationären Betten reduziert werden, und zwar um rund 800, sodass es Ende 2030 in den Wiener Fondskrankenhäusern rund 8.400 stationäre Betten geben wird. „Der medizinisch-technische Fortschritt macht diese Anpassung der Bettenzahl möglich; die durchschnittliche Verweildauer der Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern wird immer kürzer. Es zählen nicht die Zahl der Betten, sondern die Zahl der Leistungen, die in den Wiener Spitälern erbracht werden“, so Hacker. Die Bettenanzahl wird aber nicht in allen Bereichen sinken. So wird der wachsende Bedarf im stationären Bereich in den Fächern Neurologie, Psychiatrie, Sonderpflege, Pädiatrie und Kinder- Jugendpsychiatrie in der Bettenanzahl berücksichtigt.
„Wir werden Gastpatient*innen in unserer Planung berücksichtigten, im ambulanten Bereich und in der überregionalen Versorgungsplanung sind sie in vollem Umfang mitbedacht; im geplanten stationären Bereich werden wir eine Zahl an Gastpatienten in den Wiener Krankenanstalten im Umfang des österreichweiten Durchschnitts versorgen“, unterstrich der Wiener Gesundheitsstadtrat. Wien wird sich weiter auf Bundesebene für einen Ausbau der überregionalen Versorgungsplanung einsetzen, damit Gastpatient*innen adäquat finanziert und aufgenommen werden können.
Zur Leistungsentwicklung der Wiener Fondsspitäler wies der Stadtrat auf einige Zahlen hin: 2022 wurden in den Wiener Krankenhäusern rund 296.000 Menschen aus Wien stationär aufgenommen; 2030 werden es 309.000 sein. 70.000 Gastpatienten aus anderen Bundesländern wurden 2022 aufgenommen; 2030 sollen es ca. 34.000 sein. Ambulant wurden 2022 2,9 Millionen Wienerinnen und Wiener behandelt; 2030 wird die Zahl auf 3,1 Mio. steigen. 540.000 Nicht-Wiener*innen haben 2022 in den Wiener Krankenhäusern eine Behandlung erhalten, bis 2030 wird die Zahl auf 580.000 steigen.
Jing Hu berichtet, dass der digitale Ausbau in der Wiener Gesundheitsversorgung auch in den nächsten fünf Jahren weitergehen wird: 1450 bucht bereits jetzt Ersttermine in Ambulanzen der Wiener Fondsspitäler sowie Termine in einzelnen PVE. Die Möglichkeit der Terminbuchung soll auf sämtliche Gesundheitsanbieter in der Stadt ausgedehnt werden. Nach Triage bietet 1450 schon jetzt ärztliche Videoberatung an. Dieser Service wird ausgebaut und im RSG verankert. Der Apothekerruf 1455 ist bereits in 1450 integriert und die Geburtsinfo.wien bietet Informationen rund um die Themen Schwangerschaft und Geburt, sowie die Möglichkeit sich für die Geburt in einer öffentlichen Wiener Geburtsklinik anzumelden.
„Im Regionalen Strukturplan Gesundheit arbeiten wir als Österreichische Gesundheitskasse gemeinsam mit allen Sozialversicherungen eng mit der Stadt Wien zusammen, mit einer klaren Aufgabenteilung. Daher haben wir uns auf ein einheitliches Verständnis geeinigt. Wir überlegen zusammen, welche Leistungen notwendig sind, wo sie am besten erbracht werden und wie wir sie gemeinsam realisieren können. Das ist unser Ziel – für die Stadt Wien und die Wiener Bevölkerung“, betont ÖGK-Landesstellenausschuss-Vorsitzende Agnes Streissler-Führer.
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