- 12.11.2025, 10:00:39
- /
- OTS0063
PwC Hopes and Fears Survey: Wirtschaftliche Unsicherheit bremst Gehaltsforderungen in Österreich
Globale Arbeitsmarktstudie zeigt, dass österreichische Arbeitnehmende 2026 Jobsicherheit und Werte über Gehaltsverhandlungen und Karriereaufstieg stellen

Zuversicht trotz Unsicherheit: 75 % der Arbeitnehmenden in Österreich sind davon überzeugt, dass ihre Fähigkeiten im Job weiterhin relevant sein werden
Sicherheit in Österreich an erster Stelle: Sicherer Arbeitsplatz (82 %), Übereinstimmung mit den eigenen Werten (79 %) und ein gutes Verhältnis zu Kolleg:innen (76 %) zählen zu den wichtigsten Faktoren für Zufriedenheit
Zurückhaltende Karrierepläne: Nur 27 % der Österreicher:innen planen 2026 mehr Gehalt zu verhandeln, 19 % streben eine Beförderung oder einen Jobwechsel an
Erfahrung als Stärke: Das Potenzial älterer Beschäftigten (Silver Ager) bleibt oft ungenutzt, obwohl sie durch hohe Motivation und Lernbereitschaft überzeugen
KI im Vormarsch: Die tägliche Nutzung von Künstlicher Intelligenz hat sich hierzulande von 9 % auf 19 % verdoppelt
Wien, 12. November 2025 – Trotz anhaltender Unsicherheiten ist der Arbeitsmarkt durch eine positive Grundstimmung und Optimismus geprägt: 75 % der Österreicher:innen sind davon überzeugt, dass mindestens die Hälfte ihrer aktuellen Fähigkeiten auch zukünftig im Job gefragt sein wird. Künstliche Intelligenz sieht man hierzulande nicht als Ersatz, sondern als Unterstützung, die bereits von jedem fünften Arbeitnehmenden genutzt wird. Das zeigen die repräsentativen Ergebnisse der aktuellen „Hopes and Fears Global Workforce Survey 2025“ von PwC, eine der größten je durchgeführten Umfragen zur Arbeitsmarktentwicklung unter rund 50.000 Mitarbeitenden weltweit, darunter 850 Österreicher:innen.
„Die angespannte Wirtschaftslage stellt die Fähigkeiten der Beschäftigten auf die Probe: Gefragt sind nicht nur Fachwissen, sondern vor allem auch Resilienz, Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit. Unternehmen stehen daher in der Verantwortung, diesen Wandel aktiv zu gestalten und die Zuversicht ihrer Mitarbeitenden weiterhin zu fördern. Wenn technologische Veränderungen Berufsinhalte schnell verschieben, wird kontinuierliches Lernen zur Voraussetzung für Beschäftigungsfähigkeit“, erklärt Sophie Landsteiner, Workforce Transformation Lead bei PwC Österreich.
Jobsicherheit wichtiger als Karriereaufstieg
Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zeigen deutlich: Für die Beschäftigten in Österreich steht Jobsicherheit an erster Stelle. 82 % der Befragten nennen einen sicheren Arbeitsplatz als wichtigsten Faktor für einen guten Job – noch vor einem hohen Gehalt oder schnellen Karriereschritten. Direkt dahinter folgen die Übereinstimmung mit den eigenen Werten (79 %) und ein gutes Verhältnis zu Kolleg:innen (76 %). Materielle und soziale Sicherheit sind somit die zentralen Bedürfnisse der Arbeitnehmenden, insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
Dieses starke Grundbedürfnis wirkt sich auch auf das Verhalten am Arbeitsmarkt aus. Die Bereitschaft, Risiken einzugehen oder einen neuen Karriereschritt zu wagen, ist aktuell niedrig. Auch Themen wie Gehaltserhöhungen und Beförderungen treten zunehmend in den Hintergrund: Lediglich 27 % der Arbeitnehmenden wollen im kommenden Jahr aktiv eine Gehaltserhöhung ansprechen (2024: 38 %), 19 % denken über eine Beförderung nach (2024: 27 %) und ebenfalls 19 % ziehen einen Jobwechsel in Betracht (2024: 27 %). Gleichzeitig bereitet ihre finanzielle Lage vielen Kopfzerbrechen: Nur noch 38 % können ihre laufenden Kosten decken und zugleich sparen oder sich Extras wie Urlaubsreisen leisten. Das zeigt einen spürbaren Wohlstandsverlust gegenüber dem Vorjahr (44 %).
Im internationalen Vergleich zeigt sich die schwierige Lage hierzulande besonders deutlich: 28 % der Befragten in Österreich haben im vergangenen Jahr eine Gehaltserhöhung erhalten und weniger als jede:r Zehnte (7 %) wurde befördert, während diese Werte im Vergleich weltweit bei 43 % bzw. 17 % liegen. „Der Arbeitsmarkt befindet sich in einer Phase der Neujustierung. Nach Jahren, in denen Arbeitnehmende eine starke Verhandlungsposition hatten, sind nun vielfach wieder die Arbeitgeber am Zug. Entsprechend zurückhaltend werden derzeit Forderungen gestellt: Viele Beschäftigte wissen, dass die wirtschaftliche Lage nur begrenzten Spielraum lässt, und passen sich an“, erläutert Sophie Landsteiner.
Junge Generationen häufiger erschöpft und überfordert
Während die Generation Z (18 – 28 Jahre) zwar eine hohe allgemeine Jobzufriedenheit angibt (76 %), treten Gefühle wie Erschöpfung (54 %), Langeweile (27 %) und Überforderung (28 %) deutlich häufiger auf als bei älteren Altersgruppen. Auch unter den Millennials (29 – 44 Jahre) ist der Anteil derjenigen, die sich im Job auch einmal wütend fühlen, mit 37 % am höchsten.
Ein ganz anders Bild zeigt sich bei den älteren Generationen, die sich besonders durch eine bemerkenswerte Resilienz auszeichnen. 80 % der Baby Boomer (61 – 79 Jahre) sind in ihrem Job zufrieden und liegen damit deutlich über den Durchschnitt von 71 %. Ein entscheidender Faktor ist ihre Offenheit für Weiterentwicklung und neue Technologien, eine Stärke, die am Arbeitsmarkt häufig übersehen wird. 48 % haben in den vergangenen zwölf Monaten zusätzliche Fähigkeiten erworben, die ihre Karriere fördern.
KI verändert die Arbeitswelt und eröffnet neue Chancen
In diesem Umfeld eröffnen neue Technologien wichtige Möglichkeiten für Unternehmen und Beschäftigte. Die tägliche Nutzung von KI hat sich im vergangenen Jahr in Österreich von 9 auf 19 % verdoppelt. Personen, die sie nutzen, berichten deutlich häufiger von höherer Produktivität (59 %), einer besseren Qualität der Arbeit (59 %) und mehr Kreativität (53 %). Dieses Potenzial fördern auch die Arbeitgeber: Fast jede:r zweite Mitarbeitende wurde bei der Weiterbildung durch Vorgesetzte unterstützt. Das erhöht nicht nur die Kompetenzen, sondern auch das Selbstbewusstsein: KI-Nutzer:innen haben ein größeres Gefühl von Jobsicherheit (29 %) und sehen zukünftig bessere Verdienstmöglichkeiten (25 %).
„Generative KI entfaltet ihr volles Potenzial erst, wenn sie Teil des Arbeitsalltags wird. Doch bis jetzt nutzt nur ein Teil der Beschäftigten diese Chance. Führungskräfte sind gefordert, ihre Teams zu ermutigen, GenAI aktiv einzusetzen, um Vorteile zu erkennen und Arbeitsprozesse weiterzuentwickeln. Wichtig ist, klare Anwendungsfälle zu schaffen, verlässliche Rahmenbedingungen zu bieten und die Beschäftigten gezielt zu unterstützen, damit die breite Nutzung im Unternehmen gelingt“, so Landsteiner abschließend.
Über die Studie
PwC befragte für die „Hopes & Fears Survey 2025“ 49.843 erwerbstätige Personen in 48 Ländern und 28 Sektoren, darunter 850 Österreicher:innen. Die Befragung wurde so konzipiert, dass sie eine Reihe von Branchen, demografischen Merkmalen und Arbeitsmustern widerspiegelt. Weitere Informationen finden Sie hier: https://direkt.pwc.at/hopes-fears
Über PwC
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 370.000 Mitarbeitende in 149 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Erfahren Sie mehr unter www.pwc.at.
Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.
Rückfragen & Kontakt
PwC Österreich
Sabrina Svetnik
Corporate Communications
Telefon: +43 676 5796037
E-Mail: sabrina.svetnik@pwc.com
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PWC






