- 12.11.2025, 09:58:03
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Wien bekommt 6. Natura 2000 Europa-Schutzgebiet
Wiener Landesregierung beschließt Aufwertung des Naturschutz-Areals Beitenlee
Wien hat ab sofort sechs hochwertige Europaschutzgebiete auf dem Stadtgebiet! In ihrer jüngsten Sitzung hat die Wiener Landesregierung das Naturschutz-Areal Breitenlee zu einem weiteren Natura 2000-Gebiet erklärt.
„Dass eine dynamisch wachsende Stadt wie Wien bereits sechs Natura 2000-Gebiete innerhalb ihrer Stadtgrenzen hat, ist ein Erfolg, auf den wir wirklich stolz sein können“, freut sich Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Wir zeigen damit: Wertvoller Naturraum ist auch in eine Großstadt gut schaffbar!“
Entsiegelung und Renaturierung
Mit diesem Beschluss können die geplante Entsiegelung und Renaturierung des Gebietes in einer Kooperation von Stadt Wien – Umweltschutz und Stadt Wien – Forst- und Landwirtschaftsbetrieb umgehend begonnen werden. Auf großen Flächen des insgesamt gut 90 ha großen ehemaligen Bahnhofsgeländes werden im Rahmen des LIFE-Projektes umfangreiche Maßnahmen umgesetzt.
Der ehemalige Verschiebebahnhof Breitenlee am nordöstlichen Stadtrand des 22. Wiener Gemeindebezirks ist bereits jetzt naturschutzfachlich wertvolles Gebiet und hat ein riesiges Potenzial an biodiversitätsreichen Lebensräumen. Allerdings war dieser Schatz an Arten- und Lebensraum-Vielfalt bis jetzt durch das intensive Aufkommen invasiver Pflanzenarten und die zunehmende Verbuschung mangels Pflege gefährdet.
Ankauf von den ÖBB
Die Stadt Wien hat dieses Potenzial erkannt und einen Großteil des seit 1945 weitgehend ungenutzten Bahnhofes – mit Unterstützung des Biodiversitätsfonds des Bundes – im Frühjahr 2025 von den ÖBB angekauft. Jetzt soll mit Hilfe einer EU-Förderung ein Managementplan erarbeitet und umfangreiche Wiederherstellungsmaßnahmen umgesetzt werden, um das volle Potential dieses Gebietes zu entfalten. Dabei wird es auch Beteiligungs-Formate geben, um die Wienerinnen und Wiener in den Prozess einzubinden.
Wertvolle Steppen-Lebensräume
Zunächst werden vorbereitend alte Gewerbeflächen entsiegelt. Im Rahmen des LIFE-Projektes will die Stadt Wien dann seltene und EU-weit geschützte Steppen-Lebensräume wiederherstellen, invasive und artenbedrohende Pflanzen entfernen, neue Lebensräume für Amphibien, Reptilien und Wildbienen anlegen und eine nachhaltige und klimaschonende Weidelandschaft mit Rindern und anderen Weidetieren schaffen.
Durch die Wiederherstellung und Verbesserung von Lebensräumen und Bestäuber-Populationen soll ein wesentlicher Beitrag zur Wiederherstellungs-Verordnung der EU geleistet werden. Durch die Aufwertung der derzeit artenarmen Waldflächen im Gebiet soll zudem die Klimaanpassungsfähigkeit in der Umgebung verbessert werden.
Natura 2000-Gebiete in Wien
Die bisherigen fünf Natura 2000-Gebiete in Wien sind:
- Nationalpark Donau-Auen (Wiener Teil)
- Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten
- Landschaftsschutzgebiet Liesing (Teil A, B und C)
- Bisamberg (Wiener Teil)
- Leopoldsberg (Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion))
Jetzt kommt das Naturschutz-Areal Beitenlee als 6. Natura 2000-Gebiet dazu. Die 6 Areale wurden sowohl nach der Vogelschutz-Richtlinie als auch nach der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie der EU ausgewiesen.
Entwicklung und Bewahrung des günstigen Erhaltungszustandes
Ziel der Natura 2000-Bestimmungen ist es, die Bewahrung eines „günstigen Erhaltungszustandes“ der im Gebiet vorkommenden Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräume gesamteuropäischer Bedeutung zu gewährleisten.
Laut Definition ist der Erhaltungszustand eines Lebensraumes dann günstig, wenn sowohl sein Verbreitungsgebiet als auch seine Flächen beständig sind oder sich ausdehnen. Eine Art befindet sich in einem günstigen Erhaltungszustand, wenn sie lebensfähige Populationen und einen ausreichend großen Lebensraum besitzt, und diese nicht abnehmen.
Für die Umsetzung können folgende Aufgaben definiert werden:
- Festlegung von erforderlichen Erhaltungsmaßnahmen
- Überwachung des Erhaltungszustandes der Schutzgüter
- Erfüllung der Berichtspflicht über die Auswirkungen der Erhaltungsmaßnahmen auf den Erhaltungszustand der Schutzgüter
- Beurteilung von Plänen und Projekten auf Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen von Natura 2000-Gebieten.
Rückfragen & Kontakt
Lydia Matzka-Saboi
Kommunikation Stadt Wien - Umweltschutz
Telefon: +43 1 4000 73429
E-Mail: lydia.matzka-saboi@wien.gv.at
Website: https://www.umweltschutz.wien.at
Michaela Zlamal
Mediensprecherin StR Jürgen Czernohorszky
Telefon: +43 1 4000 81446
E-Mail: michaela.zlamal@wien.gv.at
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