• 12.11.2025, 09:41:03
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Jüdische Schüler:innen vor Diskriminierung schützen – BM Wiederkehr stellt Handreichung zum Umgang mit Vorfällen an Schulen vor

Kooperationsprojekt zeigt entschlossenes Handeln gegen Antisemitismus

Wien (OTS) - 

„Für alle Schülerinnen und Schüler muss die Schule ein sicherer Ort sein, an dem sie sich wohlfühlen, gerne hingehen und frei von Diskriminierung und Anfeindungen ihre Potentiale entfalten können. Antisemitismus kann insbesondere jüdische Schülerinnen und Schüler daran hindern und stellt eine Bedrohung für die demokratische Schulgemeinschaft und die Gesellschaft dar. Daher bieten wir nun Schulen eine Hilfestellung zur effektiven Reaktion auf antisemitische Vorfälle. Mit dem neuen Tool sollen vor allem Lehrpersonen und Schulmanagement bei herausfordernden Situationen unterstützt werden,“ so Bildungsminister Wiederkehr anlässlich der Präsentation der Handreichung „Antisemitismus in der Schule - Case Management Strategien und Empfehlungen für Schulmanagement und Lehrpersonen“.

Die Prävention von Antisemitismus durch Bildung ist für jede Lehrperson eine Herausforderung, aus diesem Grund unterstützt das Bildungsministerium Schulen bereits mit der Förderung von innovativen Lernmaterialien, von Aus- und Fortbildungen oder mit Beratungsangeboten. Nun stärkt das Bildungsministerium Schulen auch bei der Reaktion auf antisemitische Vorfälle, ganz konkret einer praxisnahen Handreichung.

In der von der EU-Kommission finanzierten „NOA-Evaluation“, die die österreichischen Maßnahmen im Bereich der Bekämpfung von Antisemitismus evaluiert, erhielt das Bildungsministerium mit 94% von 100% ein positives Ergebnis. Für den Teilbereich „Reaktion auf Vorfälle“ jedoch nur 75%. Vor diesem Hintergrund und dem signifikanten Anstieg Antisemitischer Vorfälle seit 2023, startete das BMB das KIRAS-Forschungsprojekt „Antisemitismus in der Schule – Perspektiven von Betroffenen und Case Management Strategien“. Als Ergebnis liegen nun konkrete Handlungsempfehlungen für Schulen vor.

Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Religionsgesellschaft, zur Präsentation der Handreichung: „LIKRAT leistet seit Jahren unschätzbar wichtige Aufklärungsarbeit bei Kindern und Jugendlichen. Dieser Austausch auf Augenhöhe ist ein Zugang, der wie kein anderer Verständnis schafft und hilft, Vorurteile abzubauen. Aber es muss viel mehr geschehen. Die Handlungsempfehlungen flankieren diese Bemühungen, um das Ziel, Schulen zu einem sicheren Ort für alle Schülerinnen und Schüler zu machen, zu erreichen.“

„Antisemitismus ist ein reales und gefährliches Problem: Wenn wir heute effektiv in der Schule ansetzen, stärken wir unsere gemeinsame Demokratie – auch für morgen. Die vorliegende Handreichung ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen sowie wissenschaftlichen Organisationen, dem Bundesministerium, Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern und eine weitere wichtige Maßnahme, Antisemitismus auch in schwierigen Zeiten nachhaltig zu bekämpfen,“ so Beatrice Kricheli, Jugendkommission Vorsitzende der IKG.

„Antisemitismus hat weder an unseren Schulen noch sonst irgendwo in Österreich Platz! Deshalb engagiert sich das BMB stark im Rahmen der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus. Die neue Handreichung zum Umgang bei antisemitischen Vorfällen ist ein wichtiger Baustein unseres Handelns gegen Antisemitismus,“ so Bildungsminister Wiederkehr zum deutlichen Engagement der Bundesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben in Österreich.

Das Forschungsprojekt „Antisemitismus in der Schule – Perspektiven von Betroffenen und Case Management Strategien“ wurde aus Mitteln des österreichischen Sicherheitsforschungsprogramms KIRAS des Bundeministeriums für Finanzen (BMF) gefördert, durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) betreut und als Kooperation vom Institut für Konfliktforschung (IKF, Projektleitung), dem Dialog-Programm LIKRAT der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), dem OeAD-Programm ERINNERN:AT und ZARA–Zivilcourage und Anti-Rassismus Arbeit im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (BMB) durchgeführt. In der ersten Phase des Projektes wurden die Erfahrungen mit Antisemitismus von jüdischen Schülerinnen und Schüler erforscht, in der zweiten Phase wurde auf Basis empirischer Daten eine Handreichung für Schulen zum Umgang mit antisemitischen Vorfällen entwickelt. Die Handreichung wurde am 11. November im Haus der Geschichte Österreich vorgestellt.

Rückfragen & Kontakt

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Pressesprecherin
Telefon: +43 1 53120-5006
E-Mail: susanne.leiter@bmb.gv.at
Website: https://www.bmb.gv.at

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Israelitische Kultusgemeinde Wien
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Telefon: +43 1 531 04–103
E-Mail: b.dagan@ikg-wien.at
Website: www.ikg-wien.at

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Telefon: +43 1 7131640
E-Mail: karin.liebhart@ikf.ac.at
Website: https://ikf.ac.at

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