- 12.11.2025, 09:19:33
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OVWG: Bis zu 15 Mio. Euro jährlich für Spielerschutz durch Neuregulierung von Online-Glücksspiel
Anbieter schlagen verpflichtenden Spielerschutzbeitrag vor - Lizenzsystem kann Finanzierung der Spielerschutzverbände absichern
Die in Europa lizenzierten Online-Glücksspielunternehmen sprechen sich im Zuge der anstehenden Glücksspielreform für die Einführung eines gesetzlichen Spielerschutzbeitrags aus. Dieser Beitrag soll für alle Anbieter in Österreich gelten und könnte laut Benchmarks rund 10–15 Millionen Euro pro Jahr generieren. Die daraus erzielten Einnahmen sollten aus Sicht der OVWG den Spielerschutz- und Spielsuchtberatungsorganisationen in Österreich zugutekommen und damit deren langfristige Finanzierung absichern.
Hintergrund des Vorschlags ist eine österreichweite „Tour des Zuhörens“, im Rahmen derer der Branchenverband OVWG rund 60 Spielerschutz- und Spielsuchtberatungsstellen kontaktiert hat. Ziel der Gespräche war es, zukünftige Anforderungen, aber auch strukturelle Hemmnisse besser zu verstehen.
Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass viele Einrichtungen unter erheblichem Budgetdruck stehen. Finanzierungsengpässe gefährden Beratung, Prävention und Therapie - und damit zentrale Aufgaben im öffentlichen Interesse. Ein modernes Lizenzsystem könnte die Grundlage für einen verpflichtenden Spielerschutzbeitrag schaffen.
Die OVWG hat auf Basis der geführten Gespräche ein Modell entwickelt, das sich an europäischen Standards orientiert. In einigen EU-Ländern wird ein gesetzlich festgelegter Anteil der Einnahmen aus Casinos, Lotterien und anderen Glücksspielen - der sogenannte Statutory Levy - zur Finanzierung von Forschungs-, Präventions- und Hilfsangeboten für Glücksspielsüchtige verwendet.
In Dänemark beispielsweise, das immer wieder als Benchmark für eine erfolgreiche Regulierung genannt wird, gibt es eine staatlich finanzierte Basisfinanzierung, während industrieseitige Beiträge freiwillig bzw. projektbezogen organisiert sind. Damit werden Projekte im Bereich Prävention und Behandlung finanziert.
In einem lizenzierten Markt ist es am einfachsten, einen fixen Anteil der jährlichen Lizenzgebühren für Spielerschutz vorzusehen. Die Benchmarks zeigen, dass ein Lizenzsystem durch festgelegte Beiträge zu einer nachhaltigen Finanzierung des Spielerschutzes beitragen kann.
„Die Organisationen, mit denen wir gesprochen haben, leisten einen wichtigen Beitrag zum Gemeinwohl“, sagt OVWG-Präsident Simon Priglinger-Simader. „Unsere Branche hat ein klares Interesse daran, dass es starke Spielerschutz- und Beratungseinrichtungen gibt. Deshalb plädieren wir für einen verpflichtenden Spielerschutzbeitrag im Rahmen eines modernen Lizenzsystems.“
Ein gesetzlicher Spielerschutzbeitrag war bisher nicht realisierbar, da das bestehende Monopolsystem keine Gleichbehandlung der Anbieter zulässt. Mit der geplanten Glücksspielreform eröffnet sich nun die Möglichkeit, Österreich beim Spielerschutz an europäische Standards anzuschließen.
Die Reform wird derzeit im Rahmen von Verhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS diskutiert.
Die OVWG wird ihre „Tour des Zuhörens“ fortsetzen und das vorgeschlagene Modell gemeinsam mit den Spielerschutzverbänden weiter konkretisieren. „Wir stehen als konstruktiver Partner bereit, um durch die Reform zu einer deutlichen Verbesserung des Spielerschutzes in Österreich beizutragen“, betont Priglinger-Simader.
Rückfragen & Kontakt
Österreichische Vereinigung für Wetten und Glücksspiel
Thomas Forstner
Generalsekretär
E-Mail: thomas.forstner@ovwg.at
Tel: +43 1 934 63 08
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