- 12.11.2025, 09:13:06
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10 Jahre Naturschutzprogramm FLORA: Erfolgsgeschichte für Biodiversität im österreichischen Obst- und Gemüsebau

Seit über einem Jahrzehnt setzt das Naturschutzprogramm FLORA von Blühendes Österreich – BILLA gemeinnützige Privatstiftung Maßstäbe für eine nachhaltige und biodiversitätsfreundliche Landwirtschaft in Österreich. Das Programm unterstützt landwirtschaftliche Betriebe im Obst- und Gemüsebau bei der ökologischen Aufwertung ihrer Flächen, die nicht unmittelbar für den Anbau genutzt werden. So werden Lebensräume für hunderte Tier- und Pflanzenarten gesichert, Biodiversität gestärkt und die Kulturlandschaft langfristig resilienter gemacht. Bäuerinnen und Bauern werden bei Bewirtschaftung und Erhalt von besonders gefährdeten Lebensräumen wie Magerwiesen, Feuchtwiesen, Streuobstbeständen oder Ackerrandstrukturen sowie bei der Anlage von neuen artenreichen Wiesen, Äckern und Landschaftselementen unterstützt.
Ein ökologisches Monitoring für Flora und Fauna durch Ingenieurbüros für Biologie zeigt die Wirkung: Auf den unterstützten Flächen wurde ein deutlicher Arten- und Wertzuwachs bestätigt. Mindestens ebenso bedeutsam ist der durch FLORA angestoßene, verstärkte Biotopverbund von Flächen untereinander.
„Durch die Unterstützung von Blühendes Österreich konnte ich mein Engagement für den Naturschutz deutlich ausbauen und meine über fünf Hektar wertvollen Mähwiesen erhalten
“, erklärt Obstbauer und FLORA-Partner Andreas List aus Kittenbach in der Steiermark, einer der letzten Heuproduzenten in seiner Region.
Aktuell nehmen rund 50 landwirtschaftliche Betriebe aus den Erzeugerorganisationen OPST Obst Partner Steiermark, EOS – Erzeugerorganisation Steiermark und LGV Sonnengemüse am Programm teil. Mit einer Flächenwirkung von knapp 100 Hektar leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz der heimischen Artenvielfalt.
Insgesamt stellte Blühendes Österreich seit 2015 über Ꞓ 2 Mio. für das Programm FLORA bereit. Damit konnten über 600 Hektar naturschutzfachlich wertvolle Flächen österreichweit erhalten und weiterentwickelt werden.
„Unsere Bäuerinnen und Bauern erleben täglich, wie wichtig Biodiversität für gesunde Böden und stabile Ernten ist. Auch im intensiven Gemüsebau braucht es funktionierende Ökosysteme. FLORA zeigt, dass gezielte Maßnahmen hier viel bewirken können
“, unterstreicht Josef Peck, Vorstand LGV Sonnengemüse.
Alle teilnehmenden Betriebe werden von Ökologe Dr. Klaus Schrefler fachlich begleitet. Die Flächen werden wissenschaftlich evaluiert und anhand des Österreichischen Biotoptypen-Katalogs eingeordnet. Zudem werden die Betriebe in ihrem bereits bestehenden Engagement wertschätzend bestärkt oder auch hinsichtlich möglicher Biodiversitätsförderung beraten.
„Bei FLORA liegt der primäre Fokus auf dem naturschutzfachlichen Wert einer Fläche. Damit wird erreicht, dass naturschutzfachlich hochwertige Biotoptypen, ungeachtet ihres oft eher geringen landwirtschaftlichen Ertragswerts, einen „ökologischen Marktwert“ erhalten
“, betont Gábor Wichmann, Geschäftsführer BirdLife Österreich und Vorstandsmitglied Blühendes Österreich.
Biodiversität trifft Wirtschaftlichkeit: FLORA-Apfelexkursion in Heiligenkreuz
Unter dem Motto „Biodiversität trifft Wirtschaftlichkeit“ fand am Apfelhof von Andreas List in Heiligenkreuz eine Betriebsbesichtigung im Rahmen des Naturschutzprogramms FLORA statt. Vertreter:innen aus Landwirtschaft, Handel und Naturschutz diskutierten dabei, wie ökologische Verantwortung und wirtschaftliche Tragfähigkeit Hand in Hand gehen können.
„BILLA bestärkt mit Blühendes Österreich die steirischen Apfelbäuerinnen und -bauern bei ihrem Einsatz für Naturschutz. 10 Jahre Naturschutzprogramm FLORA zeigt, dass BILLA und BirdLife eine fundierte Kooperation mit der Landwirtschaft für mehr Biodiversität geschaffen haben
“, so Peter Gschiel, Vertriebsdirektor BILLA Steiermark und Südburgenland.
„Die Landwirt:innen benötigen nicht nur Wertschätzung, sondern auch Wertschöpfung. Biodiversitätsmaßnahmen sind für gesunde Lebensräume, etwa durch verbesserten Wurzelaufbau und höhere Artenvielfalt, unerlässlich, müssen aber auch finanzierbar sein. Besonders Klein- und Nebenerwerbsbäuer:innen, die auch schwierige Flächen wie Hanglagen bewirtschaften, sind von großer Bedeutung. Sie sichern Produktvielfalt, pflegen wertvolle Kulturlandschaften und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt regionaler Identität
“, betont Maria Pein, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark.
Manfred Kohlfürst, Obmann der österreichischen Erwerbsobstbauern und FLORA-Partner, unterstreicht den Spagat zwischen ökologischer Verantwortung und wirtschaftlichem Druck:
„Der Wettbewerb im Obstbau ist hoch und erfordert für die Wirtschaftlichkeit eine hohe Effizienz in Anbau und Verarbeitung. Die Bewirtschaftung der Fläche sollte parallel mit Nachhaltigkeits- und Naturschutzmaßnahmen erfolgen, nur so bleibt die Balance zwischen Ökonomie und Ökologie erhalten.
“
Hannes Schaffler, Geschäftsführer der Obst Partner Steiermark (OPST), ergänzt:
„Nachhaltigkeit ist bei Konsument:innen oft nicht sichtbar. Viele ökologische Leistungen finden im Hintergrund statt. Umso wichtiger ist es, den Mehrwert von Biodiversitätsmaßnahmen stärker zu kommunizieren und sichtbar zu machen. Denn nur, was verstanden und wahrgenommen wird, kann auch Wertschätzung erfahren.
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Rückfragen & Kontakt
Maria Anna Duda
Leitung Kommunikation Blühendes Österreich
Telefon: 0676/7117450
E-Mail: m.duda@bluehendesoesterreich.at
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