• 11.11.2025, 07:45:35
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RSV-Saison: Kinderärzt*innen empfehlen Schutz für Säuglinge

Wien (OTS) - 

Zwischen Spätherbst und Frühjahr verursacht das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) in Österreich regelrechte Epidemien. Vor allem für Säuglinge und Kleinkinder stellt es eine ernsthafte Bedrohung für die oberen und unteren Atemwege dar, die bis in die Intensivstation führen kann. Zum Start der heurigen RSV-Saison empfiehlt die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) als Vorbeugemaßnahme eine flächendeckende passive Immunisierung von Neugeborenen und Säuglingen.1

Im vor kurzem aktualisierten Impfplan Österreich wird die passive RSV-Immunisierung für alle Säuglinge in ihrer 1. RSV-Saison und allen Risikokinder bis zu einem Alter von 24 Monaten empfohlen und kostenfrei im Rahmen des Kinderimpfprogramms angeboten.2

Bei einer passiven Immunisierung werden fertige Antikörper gegen den Krankheitserreger verabreicht. Diese Antikörper sorgen für einen sofortigen Schutz, der direkt nach der Injektion einsetzt und über die gesamte RSV-Saison anhält.

Fast alle Kinder infizieren sich

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist eine der häufigsten Ursachen für schwere Atemwegsinfektionen im Kindesalter. Betroffen sind nicht nur Risikogruppen wie Frühgeburten, sondern auch völlig gesunde, reifgeborene Kinder.

  • Nahezu alle Kinder infizieren sich bis zum 2. Geburtstag mit RSV.3

  • In Österreich erkranken jährlich rund 54.600 Kinder im ersten Lebensjahr, 1.100 von ihnen müssen deswegen in ein Spital – rund 75 Prozent davon sind völlig gesunde, reifgeborene Säuglinge.4

  • Vor allem die Erstinfektion im Säuglings- oder Kleinkindalter ist gefährlich und kann auch für gesunde Kinder wegen ihrer noch engen Atemwege kritisch bis lebensbedrohlich verlaufen. Nicht zu unterschätzen sind auch mögliche Spätfolgen, zum Beispiel Asthma oder COPD, die durch eine RSV-Infektion verursacht werden können.

  • Da die Erkrankung nicht zu einer bleibenden Immunität führt, kann man sich immer wieder mit dem Virus infizieren.

Der richtige Zeitpunkt zur Immunisierung

Um Neugeborene und Säuglinge bestmöglich vor schweren RSV-Erkrankungen zu schützen, empfiehlt die ÖGKJ, Kinder, die in der RSV-Saison – also zwischen Oktober und April – geboren werden, unmittelbar nach der Geburt zu immunisieren. Kinder, die außerhalb dieser Zeit zur Welt kommen, sollten die Immunisierung rechtzeitig vor der nächsten Saison – also jetzt – erhalten.2

Seit Dezember 2024 sieht das kostenfreie Kinderimpfprogramm des Bundes, der Bundesländer und der Sozialversicherung eine passive Immunisierung von Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern in ihrer ersten RSV-Saison vor. Für Risikokinder wird empfohlen, die Immunisierung in der zweiten Saison zu wiederholen. Selbst wenn ein Kind bereits eine RSV-Infektion durchgemacht hat, rät der nationale Impfplan weiterhin zur passiven Immunisierung bis zum Alter von zwei Jahren.2

Gemäß den aktuellen Empfehlungen des Nationalen Impfplans Österreich 2025 richtet sich die passive Immunisierung von Neugeborenen gegen RSV nach dem Impfstatus der Mutter während der Schwangerschaft sowie nach dem Zeitpunkt der Geburt.2

Geburt zwischen Oktober und März:

Wurde die Mutter mindestens zwei Wochen vor der Geburt während der Schwangerschaft gegen RSV geimpft und ist von einer regelgerechten Übertragung der Antikörper auf das Kind auszugehen, ist keine zusätzliche passive Immunisierung erforderlich. Erfolgt die mütterliche Impfung weniger als zwei Wochen vor der Geburt, wird eine passive Immunisierung empfohlen.

Geburt zwischen April und September:

Auch wenn die Mutter während der Schwangerschaft gegen RSV geimpft wurde, soll das Kind passiv immunisiert werden, um einen wirksamen Schutz während der kommenden RSV-Saison sicherzustellen.

Für Risikokinder (z. B. Frühgeborene) gilt:

Unabhängig von der RSV-Impfung der Mutter wird eine passive Immunisierung empfohlen.

Weniger Krankenhausaufenthalte und Intensivbehandlungen

Mit der Empfehlung der ÖGKJ und des nationalen Impfplans folgt Österreich dem Beispiel anderer Länder, die die flächendeckende passive Immunisierung von Säuglingen bereits in ihre Impfprogramme aufgenommen haben. Die Erfahrungen zeigen, dass damit das Risiko für Spitalsaufenthalte, Notaufnahmen und Intensivbehandlungen wegen RSV deutlich verringert werden konnte.5

In Galizien (Spanien), das als erste Region die passive Immunisierung von Säuglingen einführte, gingen die RSV-bedingten Spitalsaufnahmen von Kindern unter sechs Monaten um mehr als 90 Prozent zurück.6

In Deutschland sank die Zahl der RSV-Erkrankungen bei Säuglingen nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission auf weniger als die Hälfte.7 Vergleichbare Erfolge wurden in Chile erzielt, wo die passive Immunisierung von Säuglingen zu einem signifikanten Rückgang der RSV-bedingten Krankenhausaufnahmen und Intensivbehandlungen führte.8

Erleichterung für Eltern, Entlastung des Gesundheitssystems

In Österreich ist die passive Immunisierung gemäß Kinderimpfprogramm kostenfrei im Spital oder bei niedergelassenen Kinderärzt*innen möglich. Sie bringt nicht nur eine große Erleichterung für Eltern, sondern birgt auch großes Potenzial zur Entlastung des gesamten Gesundheitssystems. Vor allem in der Erkältungssaison, in der RSV-, Influenza- und SARS-CoV2-Infektionen gehäuft auftreten, kann eine breitangelegte RSV-Prophylaxe für Säuglinge einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Ambulanzen und Kinderstationen zu entlasten, Kapazitäten in Spitälern und Ordinationen freizuschaufeln und letztlich Kosten zu vermeiden.

Referenzen

1 Yildiz, G. S., Berger, A., Strenger, V., Dornbusch, H. J., Zacharasiewicz, A., Resch, B., Zwiauer, K., Kerbl, R. & Paulke-Korinek, M. (2025). RSV-Prophylaxe in der Herbst-Winter-Saison 2025/26 durch passive Immunisierung von Neugeborenen und Säuglingen mit Nirsevimab. Pädiatrie & Pädologie. https://doi.org/10.1007/s00608-025-01325-6

2 Impfplan Österreich 2025/2026 V1.1; https://www.sozialministerium.gv.at/Themen/Gesundheit/Impfen/impfplan.html (letzter Zugriff am 29.10.2025)

3 Glezen WP et al. Am J Dis Child. 1986; 140(6): 543–546.

4 Sever et al. Sever Yildiz G, Resch E, Strenger V, Eber E, Resch B (2024) Evaluating the economic and epidemiological impact of RSV hospitalizations in Southern Austria. Influenza Other Respir Viruses 18(11):e70046

5 Sumsuzzman DM, Wang Z, Langley JM, Moghadas SM (2025) Real-world effectiveness of nirsevimab against respiratory syncytial virus disease in infants: a systematic review and meta- analysis. Lancet Child Adolesc Health 9(6):393–403.

6 NIRSE-GAL: https://www.nirsegal.es/informe-en/latest-report.

7 Schönfeld, Viktoria;Rau, Cornelius;Cai, Wei;Wichmann, Ole;Harder, Thomas Less. The incidence of RSV infection since the introduction of monoclonal antibody prophylaxis. Deutsches Ärzteblatt international, 22 Aug 2025, Vol. 122, Issue 17, pages 472 – 473.

8 Torres JP, Sauré D, Goic M, Thraves C, Pacheco J, Burgos J, Trigo N, Del Solar F, Neira I, Díaz G, O'Ryan M, Basso LJ. Effectiveness and impact of nirsevimab in Chile during the first season of a national immunisation strategy against RSV (NIRSE-CL): a retrospective observational study. Lancet Infect Dis. 2025 Jun 10:S1473-3099(25)00233-6. doi: 10.1016/S1473-3099(25)00233-6. Epub ahead of print. PMID: 40513593.

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