- 10.11.2025, 15:16:32
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Film/Fernseh-Abkommen: ORF unterstützt 14 Kinofilmprojekte mit rund 2,3 Millionen Euro
Maßgeblicher Finanzierungsbeitrag für vier Spielfilme, sieben Dokumentarfilme und drei Animationskurzfilme
Ende Oktober wurden mit „Perla“, „Girls & Gods“ sowie „White Snail“ drei vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierte Kinofilme bei der diesjährigen Viennale mit Auszeichnungen bedacht. An weiteren hochkarätigen Produktionen aus Österreich für die große Leinwand wird bereits gearbeitet. In für die Filmbranche schwierigen Zeiten erweist sich der ORF weiterhin als verlässlicher Partner und trägt mit der Förderung 14 weiterer Kinofilmprojekte der bunten Vielfalt des heimischen Filmschaffens einmal mehr Rechnung. Die Kinofilmprojekte – darunter vier Spielfilme, sieben Dokumentarfilme und drei Animationskurzfilme – dürfen sich aus zahlreichen Einreichungen nach diesem 201. Sitzungstermin, der am 5. November 2025 stattfand, über einen maßgeblichen Finanzierungsbeitrag des ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens in der Gesamthöhe von rund 2,3 Millionen Euro freuen.
In ihrem dritten Kinospielfilm „Sterne“ lässt Kurdwin Ayub eine Reporterin zwischen die Fronten im Irak geraten, während Sascha Köllnreitner in seiner Mockumentary „Rich Kid – The Movie“ einen Milliardärssohn mit Social-Media-Präsenz, der sich für sozialen Frieden einsetzten will, in den Mittelpunkt stellt. Auch die Themen der drei Nachwuchstalente, die diesmal ihren ersten Kinolangfilm realisieren dürfen, könnten nicht unterschiedlicher sein. Kálmán Nagy taucht in seinem Drama „Die Scham der Familie Borbély“ tief in ein Familientrauma ein, während Rosa Friedrich in ihrer knallbunten Komödie „Wer hat Angst vor Gott“ eine ungewöhnliche Freundschaft in den Mittelpunkt stellt. In ihrem hybriden Kinodokumentarfilmerstling „Do Magic“ geht Vera Lacková einem Fluch nach, der vermeintlich auf ihrer Familie lastet, und taucht dabei in die spirituelle Welt der Roma ein. Marko Doringer folgt in seinem Dokumentarfilm „Der Soldat“ der Lebenslinie seines Großvaters im Nationalsozialismus, und Elke Groen porträtiert mit „Stärker als die Angst“ eine außergewöhnliche Frau, die mutig auf der anderen Seite der Geschichte stand. Einer außergewöhnlichen Biografie zwischen Kenia und Österreich folgt auch Andrea Eidenhammers Dokumentarfilm „Because the first woman said“, und Regina Schilling befasst sich in „Bachmann – Es war Mord“ mit der berühmten österreichischen Autorin. Im Innovationsdokumentarfilm „Mann macht Kunst“ hinterfragt Paul-Julien Robert Kunst, die aus Gewaltkontexten stammt. Lukas Ladner befasst sich im Dokumentarfilm „Was fehlt, das bleibt“ mit Intimität in einer behindertenfeindlichen Welt. Drei Animationskurzfilme unterschiedlichster Art dürfen sich ebenfalls über eine Förderung aus dem Innovationstopf freuen. Paul Wenninger hinterfragt in „Liebe oder other others“ körperliche Integrität. In „Frescoes of Memory“ folgt Alexandra Dzhiganskaya der Geschichte ihrer Großmutter, und Augustine Leischs „Robocut“ führt große und kleine Kinder in eine turbulente Geschichte ins Seniorenheim.
Die vom ORF kofinanzierten Projekte der 201. Sitzung der Gemeinsamen Kommission von ORF und Österreichischem Filminstitut im Detail:
Die Scham der Familie Borbély
Spielfilm (Drama)
Buch und Regie: Kálmán Nagy
Produktion: Schubert Füm GmbH
Als Dani, der 17-jährige Sohn von Tamás und Éva, seine Lehrerin tödlich verletzt, kämpft die verzweifelte Familie zwischen öffentlicher Verurteilung und persönlichem Trauma gegen Schuld und Scham – bis sich ein noch tieferes moralisches Dilemma offenbart.
Rich Kid – The Movie
Spielfilm (Mockumentary)
Buch: Jonathan Schwab, Simon Seeliger, Paul Grohmann, Sascha Köllnreitner
Regie: Sascha Köllnreitner
Produktion: Wildwood Films & Creatives
Ein selbstverliebter Milliardärssohn mit TikTok-Kanal will Österreich den sozialen Frieden bringen und wird dabei zur unfreiwilligen Satire-Figur. Eine „First-Class“-Mockumentary zwischen Content, Kaviar und Klassenkampf.
Sterne
Spielfilm (Drama)
Buch und Regie: Kurdwin Ayub
Produktion: Ulrich Seidl Filmproduktion GmbH
Lily, eine junge US-Reporterin, gerät im Irak zwischen die Fronten, als der IS plötzlich das Land überfällt. Auf ihrer Flucht begegnet sie anderen Flüchtenden, irakischen Familien und Kindern, ebenso wie ehemaligen US-Soldaten und kurdischen Freiheitskämpfern.
Wer hat Angst vor Gott
Spielfilm (Komödie)
Buch: Rosa Friedrich und Joshua Jadi
Regie: Rosa Friedrich
Produktion: Freibeuter Film GmbH
Die smarte Influencerin Bella macht aus der verträumten Außenseiterin Maria eine Internet-Heilige mit geheimnisvollen Jesus-Wundmalen. Inmitten von Online-Healings, Likes und himmlischem Merchandise entsteht zwischen ihnen eine unerwartete Freundschaft. Doch als Maria beginnt, selbst an ihre Heilkräfte zu glauben, drohen sie einander zu entgleiten.
Bachmann – Es war Mord
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Regina Schilling
Produktion: Navigator Film Produktion KG
„Bachmann – Es war Mord“ ist eine intime Begegnung mit der Schriftstellerin, die sich – aus der Tiefe einzigartigen Archivmaterials und subtil dargestellt von Sandra Hüller – in eigenen Worten direkt an uns richtet. Wir erkennen die Frau hinter der Sprache, kommen ihr näher – durch ihr Werk, ihre Briefe, ihre Tagebücher.
Because the first woman said
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Andrea Eidenhammer
Produktion: AVbaby motion pictures GmbH
Peninah, eine Samburu-Frau aus Kenia, bewegt sich zwischen zwei Welten – Österreich und Kenia. Ihr Weg ist ein mutiger Balanceakt zwischen kulturellem Erbe und dem Kampf für Empowerment von Frauen in beiden Kulturen.
Der Soldat
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Marko Doringer
Produktion: Marko Doringer Filmproduktion
„Der Soldat“ ist eine essayistische Reise von Regisseur Marko Doringer entlang der Lebenslinie seines verstorbenen Großvaters. Sie führt in das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte – und wieder zurück in die Gegenwart. Ein aktueller Film über die Renaissance des Ressentiments.
Do Magic
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Vera Lacková
Produktion: Le Groupe Soleil Film & Multimediaproduktion
Zum Schutz ihrer Tochter begibt sich die Roma-Filmemacherin Vera Lacková auf eine Reise, um sowohl einen persönlichen als auch kollektiven Fluch zu brechen. Sie trifft dabei auf Roma-Hexen und Wissenschafter:innen, erforscht Identität und Geschichte der Roma und kreiert schließlich gemeinsam mit ihrer Familie ein Märchen – als therapeutisches Mittel, um die Familiengeschichte neu zu schreiben. „Do Magic“ ist ein hybrider Dokumentarfilm, der Realität mit inszenierten Märchenszenen und persönlicher Reflexion verwebt, sich mit systemischem Rassismus und transgenerationalem Trauma auseinandersetzt, und nach Wegen zur Heilung innerhalb der Roma-Gemeinschaft sucht.
Stärker als die Angst
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Elke Groen
Produktion: pooldoks Filmproduktion GmbH
Während des Zweiten Weltkriegs riskiert Maria Langthaler alles, um zwei geflohene Häftlinge des KZ Mauthausen vor den Nazis zu verstecken. Mit unbeugsamer Zivilcourage trotzt sie gemeinsam mit ihren Töchtern dem Regime und stellt sich der Angst. Ihr Widerstand bleibt unvergessen – ihre Tochter Anna, heute 93, erzählt von Menschlichkeit, Hoffnung und der unerschütterlichen Kraft, das Richtige zu tun.
Die Projekte der Innovationsförderung im Detail:
Mann macht Kunst
Dokumentarfilm
Buch: Zarah Gutsch
Regie: Paul-Julien Robert
Produktion: Mafalda Film Molina KG
Aufgewachsen in einer totalitären Gemeinschaft, die sich der Kunst verschrieben hat und in der der Künstler Führerfigur war, stellt sich heute die Frage: Wie gehen wir heute als Gesellschaft mit Kunst aus Gewaltkontexten um?
Was fehlt, das bleibt
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Lukas Ladner
Produktion: Eutopia Film GmbH
Intimität, Sexualität und Nähe werden gerne als die „schönste Nebensache der Welt“ bezeichnet. Doch für Nikolai, Martin, Susi und Max ist das keine Selbstverständlichkeit. Denn ihnen wird von der Gesellschaft eine Vielzahl an Barrieren in den Weg gelegt. Der Film begleitet die vier jungen Erwachsenen dabei, wie sie für sich und ihre Bedürfnisse einstehen und damit gegen eine behindertenfeindliche Welt ankämpfen.
Frescoes of Memory
Animationskurzfilm
Buch und Regie: Alexandra Dzhiganskaya
Produktion: Animadre Studio OG
Alexandra Dzhiganskayas Großmutter Kira war sieben Jahre alt, als sie zur Immigrantin in ihrem eigenen Dorf wurde – ohne einen Schritt über eine Grenze zu setzen, ohne ihr Haus zu verlassen. Das ist ihre Geschichte.
Liebe oder other others
Animationskurzfilm
Buch: Nolwenn Guiziou und Pauk Wenninger
Regie: Paul Wenninger
Produktion: Paul Wenninger e. U.
In „Liebe oder other others“ dringen die Zuschauer:innen über klangliche Ereignisse in die Räume von vier verschiedenen Personen ein und erkunden mit ihnen eine Welt der Dinge die sie umgeben. Was berührt sie, was durchdringt sie, was verbindet sie, was erhebt sie? Wie orientieren sie sich durch diese vielfältigen Objekte in den Choreografien des Alltags? Der Animationskurzfilm will diese Erkundung bis ins Absurde treiben, um die scheinbar unantastbare, naturgegebene körperliche Integrität zu hinterfragen. Auf dieser Suche wird der Kompass die Liebe sein.
Robocut
Animationsfilm
Buch und Regie: Augustine Leisch
Produktion: berg hammer film GmbH
Als die geldgierigen Betreiber des „Seniorenparadies“ einen Pflegeroboter anschaffen, der nicht nur den Friseur einsparen soll, organisieren der Skate-besessene Oskar (11) und die clevere Programmiererin Nola (15) gemeinsam mit den Seniorinnen und Senioren einen turbulenten Aufstand.
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