• 10.11.2025, 13:43:03
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Niederösterreich schafft modernstes Jagdgesetz: Mehr Sicherheit, mehr Weidgerechtigkeit, mehr Verantwortung für Natur und Tierwelt

LH-Stv. Pernkopf/LJM Metzker/LK-Präsident Schmuckenschlager: Wir stärken die heimische Jagd – im Sinne von Natur, Mensch und Tier

St. Pölten (OTS) - 

„Niederösterreich schafft ein modernes Jagdgesetz,“ kündigt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf eine Novelle des NÖ Jagdgesetzes gemeinsam mit Landesjägermeister Christoph Metzker und NÖ Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Schmuckenschlager an – „mit klaren Schwerpunkten auf Biodiversität, Sicherheit und Weidgerechtigkeit.“ Drohnen werden zur Rettung von jungen Rehkitzen eingesetzt, Nachtzielhilfen werden bei gewissen Raubwildarten zur Stärkung der Artenvielfalt und Seuchenprävention erlaubt und Wolfsabschüsse werden erleichtert und damit die Sicherheit für Mensch und Tier erhöht. Pernkopf betont: „Das ist ein klares Bekenntnis zu einer verantwortungsvollen Jagd im Sinne unserer Natur und unserer Sicherheit. Wir schützen die Biodiversität und handeln aus Liebe zum Land und aus Verantwortung für Tier und Mensch.“

Ein zentraler Punkt ist die klare Möglichkeit, Drohnen zur Rettung von Jungwild zu forcieren oder auch zur Wildstands- und Wildschadenserhebung einzusetzen. Dabei werden Wiesen und Felder mit Zustimmung des Jagdausübungsberechtigten mittels Drohnen überflogen, um z.B. junge Rehkitze zu retten oder Tierbestände zu beobachten, um Erkenntnisse für Hege und Pflege abzuleiten. Damit leben Jagd und Landwirtschaft ihre hohe Verantwortung für die Tiere vor.

Neu ist auch die Erweiterung der erlaubten Nachtzielhilfen. Diese haben sich zur Seuchenprävention beim Schwarzwild seit mehreren Jahren bewährt und werden daher jetzt auch bei Fuchs, Steinmarder und gewissen andere Haarraubwildarten eingesetzt. Dadurch wird der Schutz von bodenbrütenden Vögeln, Feldhasen und anderen Tieren gestärkt und Krankheiten wie die Räude oder der Fuchsbandwurm werden eingedämmt. Gleichzeitig wird die einzuhaltende Nachtzeit um eine Stunde verlängert, um dem übrigen Wild mehr Ruhe zu geben.

Beim Thema Wolf wird durch die Novelle der EU-rechtliche Spielraum vollumfänglich genutzt: „Die Senkung des Schutzstatus des Wolfes war eine langjährige Forderung von uns, die wir auch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen persönlich in Brüssel besprochen haben. Jetzt ist es geschafft und wir setzen die Erleichterungen in Niederösterreich konsequent um“, so Pernkopf. Der Wolf wird künftig als jagdbares Wild in das Gesetz aufgenommen – bei ganzjähriger Schonzeit, mit Ausnahmen für Problemwölfe. Damit wird die Sicherheit für Mensch und Tier sowie die Rechtssicherheit für Jägerinnen und Jäger deutlich erhöht. In der entsprechenden Verordnung sind künftig Vertreibung und Vergrämung ohne Voraussetzungen erlaubt, ebenso werden die Kriterien für eine Entnahme vereinfacht – etwa bei Annäherungen an Siedlungen oder Rissen an sachgerecht geschützte Nutztiere. Monitoring, Entschädigungen bei Nutztierrissen und die Unterstützung für Schutzzäune etc. werden fortgeführt.

Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, unterstreicht die Bedeutung der Novelle sowohl für den Schutz der Bevölkerung als auch für die Stärkung der heimischen Landwirtschaft: „Der Schutz von Bevölkerung, landwirtschaftlichen Betrieben und Nutztieren hat oberste Priorität. Wölfe dringen in Niederösterreich immer näher an Dörfer und Weideflächen vor – das können und dürfen wir nicht ignorieren. Mit der Novelle des Jagdgesetzes schaffen wir die Grundlage für ein aktives Wolfsmanagement und können bei Problemwölfen rasch handeln.“ Die Menschen in den betroffenen Regionen sollen sich auf klare Regeln und rasches Handeln verlassen können. „Damit geben wir den Menschen Sicherheit, schützen unsere Tierhaltung und bewahren wertvolle Biodiversität – weit mehr, als durch den Wolf gewonnen werden könnte“, so Schmuckenschlager und sagt weiter: „Mit dieser Novelle schaffen wir moderne, verantwortungsvolle Regeln, die Natur, Landwirtschaft und Wild gleichermaßen schützen. Die Jägerschaft bleibt ein wichtiger Partner für Biodiversität, Nachhaltigkeit und eine gesunde Kulturlandschaft in Niederösterreich.“

Landesjägermeister Christoph Metzker betont die Veränderungen durch den Klimawandel sowie die Ausbreitung von diversen Tierarten, die neue Herausforderungen für das Handwerk Jagd schaffen: „Die Jägerinnen und Jäger erfüllen wichtige Aufgaben für attraktive und klimafitte Lebensräume, gesunde und artenreiche Wildbestände sowie das Wildmanagement. Sie sind damit wichtige Partner für Land- und Forstwirtschaft. Um das Handwerk Jagd ausüben und ihrer Verantwortung nachkommen zu können, braucht es aber optimale Rahmenbedingungen. Die Novellierung des Jagdgesetzes leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Sie schafft in vielen Bereichen wie z.B. beim Wolfsmanagement oder dem Drohneneinsatz Rechtssicherheit und erhöht die Sicherheit für die Jägerinnen und Jäger. Danke an LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf für die Initiative und die Einbindung des NÖ Jagdverbands.“

Für weitere Informationen: DI Jürgen Maier, Pressesprecher LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf, T: +43 2742 9005 – 12704, M: +43 676 812 15283, E: lhstv.pernkopf@noel.gv.at

Rückfragen & Kontakt

Amt der NÖ Landesregierung
Landesamtsdirektion/Öffentlichkeitsarbeit

Doris Zöger
Telefon: 02742/9005-13314
E-Mail: presse@noel.gv.at

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