- 10.11.2025, 12:53:05
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Sima/Schüchner/Pipal-Leixner: Wehrmauern am Wienfluss werden für 5.000-jährliches Hochwasser gerüstet
Wien verbessert Hochwasserschutz laufend: Sanierung der Rückhaltebecken und Erhöhung der Wehrmauern in Auhof laufen auf Hochtouren
Die Bilder vom reißenden Wienfluss aus dem September 2024 sind vielen noch in Erinnerung: Wien hat das Extremhochwasser damals gut überstanden, rüstet aber nach und setzt weitere Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur. Sowohl an der Donau als auch im Wienerwaldbereich werden laufend Hochwasserschutzbauten durch die dafür zuständige Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) saniert und verbessert. Der Hochwasserschutz am Wienfluss hat für die Stadt eine zentrale Bedeutung. Aktuell werden die Wehrmauern der Rückhaltebecken in Auhof im Zuge der umfassenden Sanierung um bis zu einem Meter erhöht. Das bietet Schutz vor extremen Wetterereignissen, wie sie durch den globalen Klimawandel in Zukunft häufiger auftreten können. Bei einem Besuch vor Ort haben sich die für Hochwasserschutz zuständige Stadträtin Ulli Sima, NEOS-Umweltsprecherin Angelika Pipal-Leixner und die Bezirksvorsteherin des 14. Bezirks, Michaela Schüchner, heute ein Bild von den aktuell laufenden Arbeiten gemacht.
„Dank der zahlreich gesetzten Hochwasserschutzmaßannahmen hat Wien sämtliche Hochwasserereignisse der letzten Jahrzehnte gut überstanden. Wir lehnen uns aber nicht zurück, ganz im Gegenteil: wir investieren laufend in verbesserte Maßnahmen. Mit der aktuellen Erhöhung der Wehrmauern in Auhof sorgen wir für noch mehr Sicherheit für die Wienerinnen und Wiener. Damit ist der Wienfluss nicht wie bisher auf ein tausendjährliches, sondern künftig auf ein Hochwasser vorbereitet, das statistisch nur alle 5.000 Jahre eintritt“, erläutert die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima. Zur Erinnerung: Das Hochwasser im September wurde als 1000-jährliches eingestuft.
„Die Klimaveränderung führt nicht nur zu immer heißeren Sommern, sondern auch zu immer häufigeren und extremeren Starkregenereignissen. Was bisher als tausendjährliches Hochwasser galt, kann in Zukunft deutlich öfter eintreten. Daher baut die Stadt Wien vor, modernisiert und verstärkt die Rückhaltebecken zielgerichtet für Hochwässer, die bisher nur alle 5.000 Jahre erwartet wurden. Damit die direkten Anrainer:innen weiterhin ruhig schlafen und damit sich alle Wiener:innen auf die Sicherheit und Funktionstüchtigkeit ihrer Versorgungs- und Verkehrsinfrastruktur verlassen können“, so NEOS Wien Umweltsprecherin Angelika Pipal-Leixner.
Die Aufhof-Becken wurden als elementarer Teil der Wienfluss- Regulierung zwischen dem 13. und 14. Wiener Gemeindebezirk errichtet und schützen die Stadt Wien vor rasch an- und abschwellenden Hochwasserwellen. Die Retentionsbecken in Auhof übernehmen bei Hochwasser eine zentrale Schutzfunktion: Sie halten große Wassermengen so lange zurück, bis der Pegel des Wienflusses wieder sinkt und in der Folge das gespeicherte Hochwasser gefahrlos abgeleitet werden kann. „Mit den sechs Rückhaltebecken und einer Gesamtkapazität von fast 1,2 Millionen Kubikmetern bildet die gesamte Anlage einen wesentlichen Schutzwall für die Stadt“, erklärt Gerald Loew, Leiter der Fachabteilung Wiener Gewässer.
Rückhaltebecken erstmals seit 125 Jahren vollständig gefüllt
Beim Hochwasser im Herbst 2024 waren die Rückhaltebecken in Auhof erstmals seit ihrem Bau zwischen 1895 und 1899 vollständig gefüllt. Innerhalb von nur zwei Stunden erreichte der Wienfluss eine Durchflussmenge von bis zu 440.000 Litern pro Sekunde – fast an der Kapazitätsgrenze der Anlage. Normalerweise fließen dort lediglich 200 bis 500 Liter pro Sekunde. Das Ereignis zeigte deutlich, wie wichtig kontinuierliche Investitionen in den Hochwasserschutz sind. Durch den Ausbau des Hochwasserschutzes in Auhof ist Wien entlang des Wienflusses künftig für ein 5.000-jährliches Hochwasser gerüstet. Die Sanierungsarbeiten werden bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
Abseits ihrer technischen Funktion sind die Rückhaltebecken in Auhof auch ein wertvolles Naturbiotop. Bei Niedrigwasser bilden sie das größte Feuchtgebiet im Westen Wiens. Durch den Wechsel zwischen Trocken- und Hochwasserphasen haben sich hier naturnahe Lebensräume entwickelt – unter anderem für Biber, Bisamratten, Fischotter und rund 120 Vogelarten, darunter Eisvögel, Schwarzstörche sowie Schilf- und Drosselrohrsänger.
„Natürlich ist die wichtigste Aufgabe der Retentionsbecken der Hochwasserschutz. Der Wienfluss und die Becken sind aber auch ein immer beliebteres Naherholungsgebiet. Zu jeder Jahreszeit verbringen viele Wienerinnen und Wiener dort ihre Freizeit, sei es um sportlich aktiv zu sein, aber auch, um sich bei einem Picknick, beim Lesen oder auch beim Natur beobachten zu erholen“, so Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner.
Weitere Schutzmaßnahmen entlang des Wienflusses
Neben der Erhöhung der Wehrmauern in Auhof werden auch an anderen Stellen Maßnahmen umgesetzt. So wird beim Donaukanal die Hochwassermauer zur U-Bahn hin verstärkt, um einem möglichen Rückstau vorzubeugen. In der Ludwiggasse in Wien-Penzing entsteht im kommenden Jahr zusätzlich eine neue Schutzmauer, um Anrainerinnen und Anrainer in besonders betroffenen Gebieten besser zu schützen.
Adaptierung Hochwasserschutz Liesingbach 2020-2027
Am Liesingbach wird zurzeit, neben Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität und der Erreichung der Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie, auch der Hochwasserschutz deutlich verbessert und ausgebaut. Das Besondere an den Maßnahmen an der Liesing ist die Verbesserung der Hochwassersicherheit durch natürliche Schutzbauten und Revitalisierung. Neben dieser Verbesserung des Schutzes ermöglicht die Stadt hier auch eine Belebung des Lebensraumes Gewässer durch ingenieurbiologische Maßnahmen.
Donauhochwasserschutz funktioniert zuverlässig
Bei ihrem Bau in den 1970er-Jahren noch umstritten, bewährt sich die Wiener Donauinsel und die Neue Donau heute als umfassend funktionierende Hochwassereinrichtung. Drei Wehranlagen in der Neuen Donau regulieren bei einem Donauhochwasser die Wassermassen. Im Rahmen regelmäßiger Kontrollen wird der Donauhochwasserschutz einer technischen Überprüfung unterzogen und vollumfänglich gewartet. Bisher zeigte sich: Auf Basis kontinuierlicher Investitionen in neue Projekte und die Erhaltung der bestehenden Einrichtungen konnten sämtliche Hochwasserereignisse im Wiener Einzugsgebiet der Donau ohne nennenswerte Schäden abgewickelt werden.
Mit all diesen Projekten investiert die Stadt Wien konsequent in die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger – und in einen nachhaltigen, zukunftsorientierten und funktionierenden Hochwasserschutz.
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